Ausgabe

Die Synagoge von Šamorín in der Slowakei

Frank N. Schubert

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Šamorín (dt. Sommerein, ung. Somorja) ist keine besondere Stadt – und wohl für nur wenige Besucher der Slowakei ein Ziel. Dabei beherbergt diese Stadt von etwas über 13.000 Einwohnern, rund zwanzig Kilometer südöstlich von Bratislava an der Donau gelegen, ein einzigartiges Kulturdenkmal.

Inhalt

 

Die 1912 errichtete Synagoge – damals hiess die Stadt Somorja und lag in Ungarn – ist heute nicht nur ein Mahnmal für die zerstörte jüdische Gemeinde, sondern zugleich eine Galerie, die eine grosse Vielfalt zeitgenössischer Kunstwerke zeigt und Künstler und Besucher aus ganz Europa und darüber hinaus anzieht. 

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Die Synagoge von Somorja/Sommerein/Šamorín auf einer Postkarte von 1915.

Die alte Synagoge von Sommerein 

Unmittelbar neben dem G´tteshaus lagen die jüdische Schule und andere Institutionen der jüdischen Gemeinde. Diese hatte seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bestanden – davor war es bis 1840 für Juden verboten gewesen, sich hier anzusiedeln. In den 1930er Jahren zählte die Kehille 380 Personen. 

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Die Synagoge von Šamorín 1995.

Mit den Pariser Friedensverträgen von 1919/20 kam das Gebiet, nunmehr slowakisch Šamorýn, zur Tschechoslowakei, nach dem Ersten Wiener Schiedsspruch vom 2. November 1938 gehörte es – wegen der ungarischen Bevölkerungsmehrheit – bis 1945 wieder zu Ungarn. 

 

Im April 1944 wurde hier ein Ghetto für die lokale jüdische Bevölkerung eingerichtet; sechs Wochen später fand deren Deportation nach Dunajská Streda (dt. Niedermarkt) und von dort weiter ins Konzentrationslager Auschwitz statt. 

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Die Innenwände im Licht der Nachmittagssonne. Foto: Csaba Kiss, 2019. 

 

Die deutsche Wehrmacht verwendete die Synagoge bis 1945 als Munitionslager, zerstörte diese bei ihrem Rückzug aber nicht. Nach dem Holocaust entstand in Šamorín, das nun abermals zur Tschechoslowakei gehörte, eine neue kleine jüdische Gemeinde. Diese verschwand jedoch in den 1960er Jahren. 

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Das Innere der Synagoge von Šamorín. 

Alle Abbildungen: Mit freundlicher Genehmigung. F. Schubert.