Ausgabe

Die Great Synagoge of London

Charles E. Ritterband

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Die Great Synagogue in London, Duke’s Place, Houndsditch. Quelle: William Henry Pyne/William Combe,  The Microcosm of London or London in Miniature, Band III, London: Methuen and Company, 1810, Tafel 82. Wikimedia commons, gemeinfrei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Microcosm_of_London_Plate_082_-_Synagogue,_Duke%27s_Place,_Houndsditch_(JCR-UK).jpg

 

Die Great Synagogue war, nach der nicht allzu weit von ihr entfernten, sefardischen Bevis Marks Synagogue, die zweitälteste Synagoge Londons. Und sie war auch die grösste – das Zentrum aschkenasischen Lebens in der Metropole an der Themse, nach der Rückkehr der 1290 aus England vertriebenen Juden im 17. Jahrhundert.

Inhalt

Erbaut 1690, umgebaut und erweitert 1722, 1790 und 1852, wurde dem prachtvollen und doch schlichten, lichtdurchfluteten Bauwerk der Great Synagogue nördlich von Aldgate, in der City of London, ein trauriges und zugleich ominöses Ende zuteil. In der Nacht vom 10. auf den 11. Mai 1941 wurde sie zerstört, bei einem der letzten Bombenangriffe im Blitz der deutschen Luftwaffe, dem Bombenkrieg gegen London und andere britische Städte. 

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Reverend Hermann Mayerowitsch vor dem Thoraschrein in der Bombenruine der Great Synagogue. Foto: Cecil Beaton. Quelle: Imperial War Museum, IWM Non Commercial Licence, D 3421, Wikimedia commons, gemeinfrei:

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Ominös deshalb, weil der Terror Nazideutschlands, vor dem viele Juden nach England und Schottland geflohen waren, den Flüchtlingen aus Deutschland, Österreich und anderen von den Nazis beherrschten Ländern bis hierher gefolgt war, bis ins Herz der britischen Hauptstadt. Der Bombenangriff forderte in der Synagoge glücklicherweise keine Opfer, legte jedoch das imposante Gebäude in Schutt und Asche – an einen Wiederaufbau war nicht zu denken.

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Die Great Synagogue in London, Aussenansicht, um 1820, Tuschezeichnung. Original im Jewish Museum London. Quelle: Wikimedia commons, gemeinfrei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Greatsynagogue.JPG

Am Duke’s Place, dem einstigen Standort des G‘tteshauses, erinnert nur noch eine schlichte Metalltafel der Corporation of London (Stadtregierung der City of London) an Standort und Geschichte der einstigen Synagoge.

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 Ein Gemeindemitglied im Gebet, Great Synagogue, 1941, im Jahr der Zerstörung. Foto: Ministry of Information Photo Division Photographer. Quelle: Imperial War Museum, IWM Non Commercial Licence, D 2805, Wikimedia commons, gemeinfrei:

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Reverend Hermann Mayerowitsch vor dem Thoraschrein in der Bombenruine der Great Synagogue. Foto: Cecil Beaton. Quelle: Imperial War Museum, IWM Non Commercial Licence, D 3421, Wikimedia commons, gemeinfrei:

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:The_Great_Synagogue_After_250_Years,_Dukes_Place,_London,_1941_D3421.jpg