Ausgabe

Die Neue Synagoge im elsässischen Obernai

Charles E. Ritterband

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Wer durch die von stattlichen Riegelhäusern und gotischen Bauwerken gesäumten Gassen des elsässischen Obernai streift, stösst alsbald auf ­jüdische Spuren.

Inhalt

Obernai (dt. Oberehnheim, im französischen Département Bas-Rhin) mit seinen rund 12.000 Einwohnern ist knapp dreissig Kilometer südwestlich von Strassburg am Flüsschen Ehn gelegen. Man durchquert das mittelalterliche „Jùddegassel“ (direkt hinter dem Rathaus im Zentrum der Innenstadt) und kann nicht vorbei an den im Pflaster eingelassenen „Stolpersteinen“ aus der jüngsten Vergangenheit, welche stummes Zeugnis ablegen von Deportation und Ermordung jüdischer Einwohner dieses schmucken elsässischen Städtchens. 

 

Am Ende der Marktstrasse (zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch als rue des Juifs bezeichnet) mit ihren touristischen Restaurants erhebt sich stolz die neo-romanische Fassade der Synagoge aus dem Jahr 1876. Das aus dem rötlichen, lokalen Sandstein errichtete G’tteshaus beeindruckt mit dem von einem eleganten Rundbogen überwölbten Portal und der Fensterrosette im romanischen Stil. Der Platz, an dem die Neue Synagoge liegt, ist seit dem 21. Mai 2000 nach dem elsässisch-israelisch-jüdischen Philosophen, Rabbiner und Professor für Literatur an der Universität Strassburg, André Neher (22.10.1914 Obernai–23.10.1988 Jerusalem) benannt.

 

Fortsetzung des Hauptartikels auf Seite 6.

 

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Stolpersteine im elsässischen Obernai.

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Historische Innenansicht der Neuen Synagoge in Obernai. Quelle: Informationstafel, Office de Tourisme, Obernai.

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Neue Synagoge, Westfassade.

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Stolperstein für Leopold Kaufmann (1885–1942).

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Eingang zum Jùddegassel von Obernai von der place de Beffroi aus.

 

 

Alle Abbildungen: Ch. Ritterband, mit freundlicher Genehmigung.