Ausgabe

Judaica in Innsbruck

Stefan Gritsch

Ein Bericht über die Eröffnung der Judaica-Ausstellung in der Israelitischen Kultusgemeinde Tirol und Vorarlberg am 16. September 2024.

Inhalt

Am Montag, dem 16. September 2024 wurde in der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg eine neue Dauerausstellung jüdischer Artefakte feierlich eröffnet. Die gut besuchte Veranstaltung stellte einen wichtigen Moment für die jüdische Gemeinschaft in der Region dar. Oberrabbiner Jaron Engelmayer von der Israelitischen Kultusgemeinde Wien war per Zoom zugeschaltet und hielt einen eindrucksvollen Vortrag über die Schönheit des jüdischen Kunsthandwerks, das aus dem tiefen Respekt vor dem Sakralen hervorgeht.

 

Synagogen sind nicht nur Orte des Gebets, sondern auch Zentren des Lernens und des Gedenkens – im Jiddischen treffend als „Schul“ bezeichnet. Hier stehen Bildung, Austausch und Wissensvermittlung im Vordergrund. Vor diesem Hintergrund bereichert die Judaica-Sammlung von Medizinalrat Dr. Thomas Weggemann, Kinderarzt und Philanthrop aus Bludenz, die Gemeinde in hohem Masse. Diese Sammlung ist von unschätzbarem Wert für interne und externe Bildungszwecke.

 

Zu den ausgestellten Objekten zählen kunstvolle Schabbatleuchter, Kidduschbecher, Besamimbüchsen, Torahzeiger und Rimmonim, die aus edlen Materialien wie Silber, Elfenbein und Edelsteinen gefertigt wurden. Ergänzt wird die Ausstellung durch textile Artefakte, darunter Torahvorhänge und Torahmäntel aus Samt und Damast. Besonders hervorzuheben sind die wertvollen Pergamentrollen, zu denen auch mehrere Estherrollen gehören. Die Ausstellung wird durch einen kommentierten Katalog ergänzt, der von der Altorientalistin und Philologin Privatdozentin Dr. Ursula Schattner-Rieser vom Institut für Sprachwissenschaft der Universität Innsbruck erstellt wurde.

 

Im Rahmen der Eröffnungsfeier stellte der neu gewählte Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg unter der Leitung von Präsident Siegfried Aviel Gitterle und dem Vizepräsidenten Dietmar Schimon ­Gstrein sein Programm zur Förderung des jüdischen Lebens in Tirol vor. Gitterle folgt auf Günther Lieder, der die Gemeinde viele Jahre lang geführt hat.

Die neue Ausstellung und die geplanten Initiativen setzen einen bedeutenden Impuls zur Belebung der jüdischen Kultur und des interreligiösen Dialogs in der Region.

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Von links nach rechts: Dr. Thomas Weggemann, Prof. Dr. Ursula Schattner-Rieser, IKG-Präsident Siegfried Gitterle.

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Oberrabbiner Jaron Engelmayer spricht zum Plenum.

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Dr. Thomas Weggemann.

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Katalog: „Die Judaica- und Hebraica-Sammlung der Synagoge Innsbruck“.

Alle Fotos: Yitzhak Feuerstein. IKG Innsbruck, mit freundlicher Genehmigung.