Ilan Beresin
Elazar Benyoëtz: Heilweh. Lesung in gerechter Sprache (Deutsch-Hebräisch).
Hg. v. Anna Rosa Schlechter.
Würzburg: Königshausen & Neumann Verlag 2023.
96 Seiten, Euro 20,00.-
ISBN: 978-3-8260-7819-4
Das Jahr 2022 war markiert durch das halbrunde Jubiläum des österreichisch-israelischen Autors Elazar Benyoëtz, das durch verschiedene Lesungen (Stichwort: Lesung im Parlament Wien) und Publikationen (Stichwort: BUCHSTABIL. Von Büchern und Menschen) gefeiert wurde: Der in Wiener Neustadt geborene und in Tel Aviv lebende Aphoristiker wurde 85 Jahre alt.
Ein Jahr später erschien ein bemerkenswertes Büchlein, das Zeugnis von diesem Geburtstagsjahr trägt. Es trägt den klingenden Titel HEILWEH, ein für Benyoëtz typischer Neologismus. Jerusalem, die „Stadt G‘ttes“, wie der Autor sie in den vorliegenden lyrischen Aphorismen nennt, klingt nicht nur im sehnsuchtsvollen Titel an, sondern verbildlicht sich zugleich im Vordergrund: Das Cover ziert – traditionell für Benyoëtz‘ Bücher – eine fantasievolle Miniatur von Metavel (Künstlername seiner Frau).
Auch inhaltlich schweifen Benyoëtz‘ Aphorismen um die Heilige Stadt, das Verhältnis von Juden und Christen, die Rolle von Sprache und Literatur, seine eigene Geschichte als deutschschreibender Autor – Deutsch-Hebräisch gemischt. Übersetzte Auszüge geben erstmals Einblick in die zweisprachige Schreibpraxis des Autors. Abgerundet und kontextualisiert wird der Band durch Gruss- und Gratulationsworte zur Einweihung der Elazar-Benyoëtz-Autorenbibliothek in Jerusalem vonseiten des israelischen Professors Benjamin Pollock, einer gelungenen Laudatio des Schweizer Literaturprofessors und Autors Alfred Bodenheimer und einem Epilog der Herausgeberin.
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