Evelyn Adunka
Karin Bürger, Ortwin Pelc (Hg.): Jüdisches Leben in Erinnerung und Gegenwart. Archive, Bibliotheken, Museen, Gedenk-, Lehr- und Forschungsstätten im deutschsprachigen Raum.
Göttingen: Wallstein Verlag 2023.
271 Seiten, Euro 20,00.-
ISBN 978 – 3 - 8353 – 5504 – 0
https://www.wallstein-verlag.de/9783835355040-juedisches-leben-in-erinnerung-und-gegenwart.html
Dieses Nachschlagwerk bietet einen aktuellen Überblick über eine Vielzahl von kleineren und grösseren Institutionen, die sich mit der jüdischen Geschichte und Kultur befassen. Die Vielzahl von kleinen jüdischen Heimatmuseen in ehemaligen Synagogen oder Gebäuden in ehemals jüdischem Besitz in Deutschland, die in der Regel aus ehrenamtlichen Bürgerinitiativen entstanden sind, ist beeindruckend.
Die Texte wurden von den Institutionen selbst geschrieben, einige längere sind auch namentlich gezeichnet. Während im Eintrag über das Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien der Gründungsdirektor Julius H.Schoeps genannt wird, sucht man in den Einträgen über die Stiftung Neue Synagoge – Centrum Judaicum und über das Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin vergeblich die Namen der ersten Direktoren Hermann Simon und Herbert A. Strauss.
Im nicht gezeichneten Eintrag über das Jüdische Museum Wien fehlt jeder Hinweis auf die Bibliothek des Museums, die frühere Bibliothek der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, mit 45.000 Bänden die grösste Judaica-Bibliothek Österreichs.
Vier kurze Einleitungen von Ortwin Pelc, Thomas Lutz/Marie Schulze sowie Nathanja Hüttenmeister widmen sich der Geschichte jüdischer Museen in Deutschland, den Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus und den Dokumentationen jüdischer Friedhöfe in Deutschland. Die letzte Einleitung von Werner Transier widmet sich der Arbeitsgemeinschaft jüdischer Sammlungen in Deutschland, die das Buch auch angeregt hat.
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