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Ein Leben für den Film In memoriam William Friedkin s.A. (1935–2023)
Monika Kaczek
Am 7. August starb der Regisseur William Friedkin, der gemeinsam mit Francis Ford Coppola, Martin Scorsese und Peter Bogdanovich zu den Vertretern des New Hollywood- Kinos gehörte. Seine grössten Erfolge verzeichnete er in den frühen 1970er Jahren mit seinen Filmen French Connection (dt. Brennpunkt Brooklyn, 1971), der mit fünf Oscars ausgezeichnet wurde, und The Exorcist (1973).
Inhalt
William David Friedkin wurde am 29. August 1935 in Chicago als Sohn von Rachael (geborene Green) und Louis Friedkin geboren. Seine Mutter arbeitete als OP-Krankenschwester,der Vater war Verkäufer von Herrenbekleidung.Ursprünglich stammten die Eltern und Grosseltern aus der Ukraine, von wo sie auf Grund von Pogromen im Jahre 1903 in die U.S.A. flohen.
William Friedkin, Sitges Film Festival, 2017. Quelle: Wikimedia commons, gemeinfrei:
https://de.wikipedia.org/wiki/William_Friedkin#/media/Datei:William_Friedkin,_Festival_de_Sitges_2017_(cropped).jpg ;
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Nach dem Schulabschluss war William Friedkin zunächst Bote bei einem Fernsehsender, wo er später Regisseur von TV-Live-Shows wurde. Für seinen ersten Fernsehdokumentarfilm The People vs. Paul Crump1 über einen zum Tode Verurteilten wurde er 1962 beim San Francisco International Film Festival mit dem Golden Gate Award for Film as Communication ausgezeichnet.
Sein Hollywood-Debüt gelang ihm mit der Komödie Good Times (1965) mit Sonny und Cher in den Hauptrollen.
Der endgültige Durchbruch gelang dem Regisseur mit French Connection (dt. Brennpunkt Brooklyn, 1971), wo Gene Hackman und Roy Scheider in der Rolle von Rauschgiftfahndern in New York spielen. Mit einer spektakulären Verfolgungsjagd wurde Filmgeschichte geschrieben.
Als Friedkins Horrorfilm The Exorcist (dt. Der Exorzist) 1973 in die Kinos kam, berichtete die Kronen Zeitung von der Europapremiere in London:
„Am Ende des Films war unser Theater eher ein Erste-Hilfe-Platz als ein Kinosaal“, zitierte sie den Manager des Kinos. ‘20 Männer und Frauen, alle mit grünen Gesichtern, mussten wir mit Riechsalz behandeln. Etwa zehn Prozent unserer Besucher verliessen die Vorführung vorzeitig.’ ‘Der Exorzist’ war trotzdem ein enormer Erfolg: Es war der erste Film, der ein Einspielergebnis von mehr als 100 Millionen US-Dollar erzielen konnte.“2
Weitere Spielfilme, wie zum Beispiel Cruising (1980), wo Al Pacino als Polizist in der New Yorker Homosexuellen-Szene einen Serienmörder sucht, und The Hunted (dt. Die Stunde des Jägers, 2003), folgten. In den 1970er Jahren war der zweifache Vater zwei Jahre lang mit Jeanne Moreau verheiratet. Nach weiteren Ehen mit der Schauspielerin Lesley-Anne Down sowie der Moderatorin Kelly Lange heiratete er 1991 die Produzentin Sherry Lansing.
Laut Angaben seiner Familie starb William Friedkin am
7. August in Los Angeles:
„Die Nachricht von Friedkins Tod sorgte (...) für bestürzte Reaktionen. Der Oscar-gekrönte Regisseur Guillermo del Toro würdigte Friedkin als ‚einen der Götter des Kinos‘. ‚Das Kino hat einen wahren Gelehrten verloren, und ich habe einen lieben, treuen und wahren Freund verloren.‘ “3
Anmerkungen
1 Im Jahre 1953 wurde Paul Crump für schuldig befunden, bei einem verpatzten Raubüberfall in eine Fleischfabrik einen Wachmann getötet zu haben. Während seines Prozesses behauptete Crump, dass er durch Folter dazu gebracht worden wäre, zu gestehen, dass er das Verbrechen begangen habe. Nach seiner Verurteilung und seiner Einweisung ins Gefängnis wurde Crump ein „Musterhäftling“. Mit Hilfe des Anwalts Louis Nizer kam es zu keiner Exekution. 1993 wurde Paul Crump auf Bewährung freigelassen.
(https://www.chicagotribune.com/opinion/ct-xpm-2010-06-20-ct-oped-0620-crump-20100620-story.html ; 08.08.2023)
2 https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kino/william-friedkin-ist-tot-exorzist-regisseur-mit-87-jahren-gestorben-19087610.html (08.08.2023)