Ausgabe

Ein Juwel von einer Person In memoriam Alan Arkin s.A. (1934–2023)

Monika Kaczek

Der Schauspieler Alan Arkin brillierte in komischen wie auch in dramatischen Rollen. Für seine Darstellung eines renitenten Grossvaters in Little Miss Sunshine gewann er 2007 den Oscar für die beste Nebenrolle.
Am 29. Juni 2023 ist Alan Arkin im Alter von 89 Jahren gestorben.

Inhalt

Alan Wolf Arkin kam am 26. März 1934 im New Yorker Stadtteil Brooklyn zur Welt. Seine Mutter Beatrice (geb. Wortis) war als Lehrerin tätig, sein Vater David L. Arkin war Autor und Songwriter. Im Jahr nach Alans Geburt zog die ­Familie nach Los Angeles. In den 1950er Jahren wurde Alan Arkins Vater beschuldigt, Kommunist zu sein

„Alans Vater, David Arkin, war einer von sechs Lehrern, die vom Los Angeles Board of Education entlassen wurden, weil sie sich weigerten, Fragen zu einer möglichen Zugehörigkeit zur Kommunistischen Partei zu beantworten. Es dauerte 28 Jahre, bis der Vorstand ihre Namen reinwaschen konnte.“1

Alan Arkin begann seine Entertainment-Karriere in der Komödianten-Gruppe Second City aus Chicago. Darüber hinaus sang er auch in einer Folkband und führte bei Theaterstücken und Spielfilmen Regie. Seinen ersten grösseren Film­auftritt hatte er 1966 in der Komödie Die Russen kommen! Die Russen kommen! (The Russians Are Coming, the Russians Are coming, Regie: Norman Jewison). Ein Jahr später spielte er in Warte, bis es dunkel ist (Wait Until Dark, Regie: Terence Young) an der Seite von Audrey Hepburn einen psychopathischen Mörder. Der Schauspieler erhielt seine zweite Oscar-Nominierung für die Rolle in Robert Ellis Millers Das Herz ist ein einsamer Jäger (The Heart Is a Lonely Hunter, U.S.A. 1968). Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman der amerikanischen Autorin Carson McCullers. Im Film verkörperte Alan Arkin den taubstummen John Singer, der von seiner Umgebung in den Selbstmord getrieben wird. 

1970 spielte Arkin in der Filmfassung von Joseph Hellers Roman Catch 22Der böse Trick (Catch 22, Regie:
Mike ­Nichols, U.S.A. 1970) den Bombenschützen Captain Yossarián, der den Wahnsinn des Krieges durchschaut hat. Für seine Rolle im Thriller Argo (Regie: Ben Affleck, U.S.A. 2012) ­wurde er zum vierten Mal für den Oscar nominiert. 2018 erhielt er eine Emmy-Nominierung für seine Rolle des Schauspiel­agenten Norman Newlander in der Netflix-Serie
The ­Kominsky Method, wo ­Michael Douglas den in die Jahre gekommenen Schauspiellehrer Sandy Kominsky verkörpert. Im darauffolgenden Jahr wurde Arkin mit einem Stern auf Hollywoods Walk of Fame verewigt.

Arkin war dreimal verheiratet und seine drei Söhne Adam, Anthony und ­Matthew sind ebenfalls Schauspieler. Alan Arkin starb am 29. Juni 2023 in Carlsbad, Kalifornien. Die Schauspielerin Anne Hathaway erinnert sich an ihren Kollegen: 

„’Alan Arkin war ein Juwel von einer Person und ich kann mich so glücklich schätzen, dass ich mit ihm an Get Smart arbeiten durfte.’“2

 

alanarkintiffsept2012_cropped.jpg

Alan Arkin beim Toronto International Film Festival, 2012. Quelle: Wikimedia commons, gemeinfrei: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/75/AlanArkinTIFFSept2012_%28cropped%29.jpg ; https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

 

Anmerkungen

 

1 https://www.sandiegoreader.com/

news/2014/sep/24/you-do-reali-

ze-youre-alan-arkin/ (06.07.2023).

2 https://www.stern.de/lifestyle/leute/trauer-um-alan-arkin--fuer-anne-hathaway--

juwel-von-einer-person--33611198.html 

(06.07.2023).