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Gmunden: Eine Stadt in schwierigen Zeiten

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Holger und Eckhard Höllwerth: Gmunden 1918 bis 1945. Eine Stadt in schwierigen Zeiten.

Eine Publikation des Musealvereins Gmunden in Zusammenarbeit mit dem K-Hof Kammerhof Museen Gmunden und der Stadtgemeinde Gmunden

Gmunden: Selbstverlag 2012

359 Seiten, zahlreiche Illustrationen, Euro 23,00

  

Den Zwillingsbrüdern Holger und Eckhard Höllwerth, die bis zu ihrer Pensionierung am Bundesgymnasium Gmunden Geschichte unterrichteten, gelingt mit ihrer umfassenden Publikation ein beeindruckendes sowie informatives Werk über die Geschichte der österreichischen Kurstadt Gmunden. Der Forschungszeitraum umfasst die Epoche vom Ende des Ersten Weltkriegs 1918 bis hin zur Befreiung 1945. Ein eigenes Kapitel widmet sich auch der jüdischen Gemeinde des Ortes. Die erste Erwähnung von Juden in Gmunden ist um das Jahr 1868 bekannt und im Jahr 1900 lebten 70 Personen jüdischen Glaubens in der Stadt. Die Gmundner Juden gehörten unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten an, wobei die meisten als Kaufleute und Beamte tätig waren. Auch jüdische Gäste aus dem In- und Ausland verbrachten ihre Sommerfrische in der Kurstadt; zu den bekanntesten Besuchern zählten Arthur Schnitzler, Arnold Schönberg und Karl Goldmark. Lange Zeit war für die Bestattung der Juden der Stadt ein kleiner Teil des evangelischen Friedhofes vorgesehen und erst 1923 konnte ein separater jüdischer Friedhof angelegt werden. Bis zum Jahre 1918 spielte sich das religiöse Leben in eigenen Beträumen ab, die in Gasthäusern eingerichtet wurden. Um das Jahr 1925 wurde der Jüdische Bethausverein Gmunden gegründet, dessen Ziel - die Gründung einer Synagoge - allerdings an der damaligen politischen Situation scheiterte. Nach dem Berchtesgadener Abkommen vom Februar 1938 steigerte sich die antisemitische Stimmung in der Stadt und bis 1938/39 flohen die jüdischen Bürger.

Mit ihrem Buch gelingt Holger und Eckhard Höllwerth auch eine wichtige Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs, da Gmundens  Stadtchroniken nicht in diese Zeit reichen. So existieren etwa im Archiv der Salzkammergut Zeitung die Jahre zwischen 1938 und 1945 schlicht nicht. „Mit wohltuender Distanz und Sachlichkeit schreiben sie Stadtgeschichte und lassen den Leser teilhaben an den Umbrüchen jener Jahre. (...) Denn vieles, was in jenen Jahren in Gmunden geschah, kann man sich dank ihrer Arbeit nun viel besser vorstellen." 1

 

 

1  http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/salzkammergut/Historiker-Zwillinge-legen-Gmundens-Geschichte-zwischen-1918-und-1945-frei;art71,900155 ; 14.03.16