Ausgabe

In memoriam Ed Asner, s. A. (1929 – 2021)

Nachruf

Inhalt

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Ed Asner, 2012. Foto: Gage Skidmore, Quelle: Wikimedia commons, gemeinfrei, https://de.wikipedia.org/wiki/Ed_Asner#/media/Datei:Ed_Asner_by_Gage_Skidmore.jpg, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/
 

Ed Asner, der durch seine Rolle als griesgrämiger Journalist in der Serie Lou Grant bekannt wurde, starb am 29. August 2021 in Los Angeles. Der Schauspieler war ein leidenschaftlicher Menschenrechtsaktivist und Gewerkschafter, der sich immer wieder mit konservativen Kollegen, wie zum Beispiel mit Charlton Heston, anlegte.

Eddie Jizchak Asner wurde am 15. November 1929 in Kansas City, Missouri, U.S.A. geboren, wo er in einer jüdisch-orthodoxen Familie aufwuchs. Seine Mutter Lizzie geb. Seliger war Hausfrau und sein Vater Morris David Asner besass ein Second-Hand-Geschäft. Nach Beendigung der High School arbeitete Ed Asner zunächst am Fliessband in einer Fabrik von General Motors und begann dort, sich gewerkschaftlich zu engagieren. Später studierte er in Chicago Journalismus und schloss sich einer Theatergruppe an. Nach einem zweijährigen Militärdienst in Frankreich kehrte Ed Asner 1953 in die U.S.A. zurück, wo er für erste Rollen im Playwrights’ Theater Club engagiert wurde. Es folgten Auftritte am Broadway und bei verschiedenen Shakespeare-Festspielen im ganzen Land. 1961 zog er nach Hollywood, wo er als Film- und Fernsehschauspieler tätig war. Im Western El Dorado (Regie: Howard Hawks, U.S.A. 1966) konnte er immerhin eine Nebenrolle an der Seite von John Wayne bekommen. Seinen Durchbruch feierte Ed Asner mit der Rolle des Lou Grant, dem Chef einer Lokalzeitung, in der gleichnamigen Serie. An Auszeichnungen erhielt er sieben Primetime Emmy Awards, gewann fünfmal einen Golden Globe und 2001 erhielt er den Screen Actors Guild Life Achievement Award. 

Zeit seines Lebens war Ed Asner politisch engagiert, unter anderem als Vorsitzender der amerikanischen Filmschauspieler-Gewerkschaft Screen Actors Guild (1981 bis 1985). In den 1980er Jahre erregte er Aufsehen mit seinem Eintreten gegen die politische Einflussnahme der U.S.A. in Mittel- und Südamerika sowie seinen Einsatz für den wegen Mordes verurteilten Black-Panther-Aktivisten Mumia Abu-Jamal. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 kritisierte er die darauffolgenden aggressiven innen- und aussenpolitische Reaktionen der U.S.A. Asner war ausserdem Mitgründer der Initiative 2004 Racism Watch, einer Kampagne gegen Rassismus, insbesondere in Bezug auf arabischstämmige Amerikaner und arabische Einwanderer nach den Terroranschlägen. In einem Nachruf auf Facebook erinnert sich der Dokumentarfilmer Michael Moore an den Verstorbenen: 

„Als ich meinen ersten Film, Roger & Me, drehte, war ich pleite, also schrieb ich einigen berühmten Leuten, um sie um Hilfe zu bitten. Nur einer antwortete: Ed Asner. »Ich kenne dich nicht, Junge, aber hier sind 500 Dollar«, stand auf dem Zettel, der dem Scheck beigefügt war. »Klingt, als würde es ein grossartiger Film werden. Ich war einmal Autoarbeiter.« […] Er tauchte immer auf und unterstützte progressive/linke Bewegungen im ganzen Land. Er nahm es mit Reagan auf und kämpfte gegen die amerikanische Unterstützung lateinamerikanischer Diktatoren. […] Er sagte mir einmal: »Schau, es war in diesem Land nie einfach, sich gegen den Status quo auszusprechen. Ich werde jetzt nicht aufhören.« Er hörte nicht auf und ich liebte ihn dafür. Es ist immer noch nicht einfach, Ed, und wir werden dich vermissen.“1

1 https://www.facebook.com/mmflint