Ausgabe

Yes, But Is It Good for the Jews?

Michael Bittner

Inhalt

Jonny Geller: Yes, But Is It Good for the Jews? A Beginner's Guide, Volume 1.

Penguin Books 2008.

272 Seiten, broschiert, Euro 107,87.- (neu)

ISBN-10: 0141034009

ISBN-13: 978-0141034003

 

Als ich meine jüdischen Witze-Bücher sortierte, fiel mir dieses Exemplar in die Hände. Weit entfernt ein Klassiker wie das Werk von Salcia Landmann („Der jüdische Witz“) zu sein, aber doch ein Buch, an das ich mich gerne erinnere und das vor allem in der U-Bahn von der tristen Realität ablenkt.

Der satirische Ton Gellers erinnert mich sehr an meine Grossmutter, die auch gerne umfassende witzige Bezüge zu diesem und jenem in ihren Erzählungen versteckte, dann wieder merkte ich, dass es nicht nur ein sehr jüdisches, sondern auch ein sehr englisches Buch ist, es verdankt dem „Tristam Shandy“ von Lawrence Sterne doch einiges. Und dem Talmud sowieso.

Jonny Geller, eigentlich Literatur-Agent in London, tritt hier als Vorstand eines Judeologischen Instituts für spirituelle Mathematik auf, dessen Website natürlich inexistent ist. Er postuliert eine geheime Formel (die er uns sogleich offenbart), nach der man berechnen kann, ob etwas oder jemand gut für die Juden ist.

Das Buch ist nicht nur unterhaltsam und regt zum Schmunzeln an, es ist vielschichtig, intelligent, reich an gesellschaftlichen Bezügen, es steckt ein Quäntchen Wahrheit in jeder dieser haarsträubenden Kürzest-Geschichten. Dass das Neue Testament, die Cholera, Desperate Housewives, Ikea und Arnold Schwarzenegger nicht gut für die Juden sind, liegt auf der Hand. Ebenso ist einsichtig, dass das Alte Testament, Bagels, Speiseeis, Star Trek und ein Urlaub auf Island gut für die Juden sind. Juden, die nicht gut für Juden sind, wären Bugsy Siegel, Bruno Kreisky (!) und Meyer Lansky, wenn man sich vermählen möchte, dann eher mit Scarlett Johanssen denn mit Winona Ryder, die Damen sollten Boris Becker als Ehepartner Harvey Weinstein vorziehen – wahrlich unbezahlbare Ratschläge.  Warum aber Sky Plus, Viagra und Weihnachten gut für die Juden sind, erschliesst sich mir nicht, ich halte dies für Fehlberechnungen.

Zweimal taucht im Buch ein Warnhinweis auf – Leihen sie sich dieses Buch nicht aus, sondern kaufen sie es – denn leihen ist nicht gut für die Juden! Also kaufen!

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