Die Salzburger Pfingstfestspiele unter der künstlerischen Leitung von Cecilia Bartoli ehrten und gratulierten dem 80-jährigen hochgeachteten Dirigenten und Pianisten Daniel Barenboim mit einer beeindruckenden Benefizgala.
Eine Schar musikalischer Freunde und Stars gestalteten einen besonderen Abend für den Jubilar Daniel Barenboim, der das Publikum zu wahren Begeisterungsstürmen hinriss. Im ersten Teil dirigierte Zubin Mehta Beethovens Leonoren-Ouvertüre, Lang Lang beeindruckte mit Beethovens Klavierkonzert Nr. 3, Rolando Villazón, Sonya Yoncheva, Cecilia Bartoli und Plácido Domingo sangen ergreifende Arien, Martha Argerich verzauberte mit Schumanns Klavierkonzert.
Zur besonderen Überraschung dirigierte Daniel Barenboim, der gerade noch im Zuschauerraum gesessen war, trotz seiner gesundheitlichen Probleme im zweiten Teil das Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino und spielte auf dem Flügel zusammen mit seiner Jugendfreundin Martha Argerich eine Zugabe. Es folgte ein gemeinsames Geburtstagsständchen, inklusive Torte. Insbesondere Cecilia Bartoli dankte Barenboim dafür, dass er sie in der Frühzeit ihrer Karriere entdeckt hatte und ihr seit fünfunddreissig Jahren als unendlich inspirierender musikalischer Partner und treuer Freund zur Seite steht.
Die Salzburger Festspiele erfüllen für Daniel Barenboim, 1942 als Sohn russisch-jüdischer Eltern in Buenos Aires geboren, seit vielen Jahren eine herausragende Rolle. Schon 1965 musizierte er, 22-jährig, mit den Wiener Philharmonikern unter seinem Freund Zubin Mehta Mozarts Klavierkonzert c-Moll KV 491. 2007 dirigierte er zum ersten Mal sein West-Eastern Divan Orchestra in Salzburg und gastierte mit ihm fast jeden Sommer hier. Bis heute zählten die Salzburger Festspiele neunzig Auftritte.
Der Jubilar zeigte sich sehr gerührt und dankte Cecilia Bartoli für den Reinerlös des Galakonzerts, das der Daniel Barenboim Stiftung zugute kommt. Diese fördert den Dialog durch musikalische Bildung und Begegnungen, regt zu Respekt und Verständnis an und überwindet Grenzen. Musik spielt dabei eine Schlüsselrolle als universale Sprache. Helga Rabl-Stadler, die ehemalige Präsidentin der Festspiele, erinnerte vor einiger Zeit daran:
„Er erfüllt mit seinem unermüdlichen Engagement für Frieden geradezu idealtypisch den Anspruch von Hugo von Hofmannsthal und Max Reinhardt, die die Salzburger Festspiele als eines der ersten Friedensprojekte nach dem Ersten Weltkrieg verwirklichten.“
Barenboims Glaube an die Kraft der Kunst in scheinbar hoffnungsarmen Zeiten lasse ihn immer weiter arbeiten am so schwierigen Friedensprozess im Nahen Osten.
„Daniels Stimme und – nicht weniger wichtig – seine Musik haben die Kraft, uns im Innersten zu berühren, zutiefst zu bewegen, ausserordentlich zu inspirieren und nachhaltige Änderungen zuwege zu bringen, die die meisten von uns für unmöglich gehalten hätten“,
so lobt ihn die künstlerische Leiterin der Pfingstfestspiele, Cecilia Bartoli. Ein Abend voll musikalischem Glanz, erfüllt mit Freude, Freundschaft und tiefer Humanität.
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