Ausgabe

Filmpräsentation „The Heritage of the Bukharian Jews“ im Gemeindesaal der Tempelgasse 7

Gastkommentar von Alexander MIKULA

Inhalt

Zahlreiche Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung von Präsident Schlomo Ustoniazov zur Präsentation des Filmes „The Heritage“, der das kulturelle Erbe des bucharischen Judentums eindrucksvoll präsentiert. Bei dieser Veranstaltung durfte der Verein Bucharischer Juden Österreichs (VBJ) nicht nur den Regisseur des Films Eldjon Abbasov und den Unternehmer David Boris Kandov, sondern mit dem Botschafter von Usbekistan, Herrn Sherzod Asadov und dem Botschafter von Tatschikistan, Herrn Idibek Kalandar auch zwei Angehörige des Diplomatischen Corps begrüssen. Organisiert wurde die Filmvorführung vom Generalsekretär des VBJ, Dipl.-Ing. Avraam Malaev.

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v.l.n.r. Schlomo Ustoniazov, Präsident des VBJ; Sherzod Asadov, Botschafter von Usbekistan; Förderer Boris David Kandov und Idibek Kalandar, Botschafter von Tadschikistan.

 

Der Film erzählt anhand von einzelnen Interviews von Leid, blindem Hass, Missverständnissen, Tragödien, Unruhen und Kriegen, die die bucharischen Juden erlebten. Während der Jahrhunderte, die sie in Zentralasien lebten, trotzten sie dennoch allen sozialen, religiösen und politischen Gegebenheiten und blieben der Thora treu. Die bucharische Gemeinde ist stolz auf ihre Wurzeln, da sie ihre Nachkommenschaft auf Juden zurückführen können, die nach der Zerstörung des Ersten Tempels aus Babylon vertriebenen wurden.

 

In seinem Werk zeigt Regisseur Abbasov eindrucksvoll, dass dieses Volk einerseits auf seine jüdische spirituelle Tradition und andererseits auf den Einfluss des jahrhundertealten kulturellen Erbes Zentralasiens verweisen kann. Aber auch humorvolle Elemente stellt der Film unter Beweis, wenn z.B. ein Interviewpartner vor der ehemaligen Hauptsynagoge steht und berichtet, dass diese nun ein nach Lenin benanntes Krankenhaus beherbergt.

 

Gegenwärtig gibt es weltweit etwa 350.000 bucharische Juden, von denen 50.000 in den Vereinigten Staaten und davon 40.000 allein in New York leben. 150.000 sind aus Zentralasien nach Israel ausgewandert. Kleine Gemeinschaften findet man in Kanada, Russland, Australien, Usbekistan, Deutschland und eben auch in Österreich. Regisseur Abbassov ist es gelungen auf verschiedenen Kontinenten Zeitzeugen zu finden und zu interviewen, damit deren Erinnerungen an das „alte Buchara“ auch für die Nachwelt erhalten bleiben. Präsident Ustoniazov zeigte sich begeistert von der grossen Teilnehmerzahl, fand die Veranstaltung doch mitten unter der Woche statt. Der VBJ fühlt sich geehrt diesen Film vorab präsentieren zu dürfen, der erst in den kommenden Wochen seine offizielle Premiere in den Vereinigten Staaten feiert.