Ausgabe

Erinnerungen eines Zionisten

Evelyn Ebrahim Nahooray

Inhalt

Evelyn Adunka/Andrea M. Lauritsch (Hrsg.): Arthur Freud

Rückblicke. Erinnerungen eines Zionisten

Mähren - Görz/Gorizia - Triest/Trieste - Wien

Kommentiert und redigiert von Armin A. Wallas

Wien/ Berlin: Mandelbaum 2019

280 Seiten, Euro 19,90

ISBN 978-3-85476-822-7


Früh wurde das Interesse von Arthur Freud am Zionismus geweckt, auslösend war die Lektüre von Herzls Judenstaat, das Werk hatte den Heranwachsenden tief erschüttert. Dazu erlebte er, geboren 1882 in Ungarisch Brod in Mähren (heute Uherský Brod in der Slowakei) sowohl die nationalen Spannungen zwischen den deutschen und tschechischen Volksgruppen, als auch den Antisemitismus in seiner Heimat.

Bereits als Sechszehnjähriger hielt er seinen Mitschülern Vorträge zum Zionismus, mit dem er sich dann lebenslang beschäftigen sollte. Mit der Übersiedlung zwecks Matura und Studium nach Wien ergab sich für ihn nicht nur die Gelegenheit Herzl persönlich zu erleben, sondern auch an zahlreichen jüdischen Veranstaltungen teilzunehmen und  schliesslich immer mehr organisatorische Aufgaben in zionistischen Vereinen zu übernehmen. Im jugendlichen Eifer scheute er keinen Konflikt, ob als Redner oder in seinen ersten journalistischen Arbeiten vor allem mit von ihm sogenannten Assimilanten.

Nachdem er sein Studium mit einer Lehrberechtigung für Deutsch und klassische Philologie abgeschlossen hatte, arbeitete er zuerst in Görz/ Gorizia, dann in Triest als Lehrer, zugleich engagierte er sich weiterhin für die zionistische Bewegung. Seit 1919 lebte er mit seiner Familie wieder in Wien, jetzt als Redakteur der Wiener Morgenzeitung, der einzigen zionistischen Tageszeitung Europas; er verfasste aber auch Artikel für diverse andere Zeitschriften. Ab 1926 arbeitete er für den Keren-Hayessod, dessen Büroleitung in Zürich er zwischen 1936 -1938 übernahm und reiste zu zahlreichen Tagungen und Kongressen im In- und Ausland. Nach Wien zurückgekehrt, musste er das Novemberpogrom erleben und wurde im Gebäude der Kultusgemeinde von den Nazis misshandelt. Ende 1939 konnte er nach Israel flüchten, wo er eine Pension vom Keren- Hayessod erhielt und Arbeiten über Herzl und dem österreichischen Judentum veröffentlichten konnte; er starb 1973.

Der vorliegende Band enthält neben den schriftlichen Erinnerungen von Arthur Freud auch einige von ihm verfasste Aufsätze wie u. a. Die  Jüdische Gemeinde von Triest, Die Juden in Mähren und ein von Andrea M. Lauritsch verfasstes Nachwort.

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