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Peter Brook, 2009. Foto: John Thaxter. Quelle: Wikimedia commons, gemeinfrei:
John Thaxter, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Peter_Brook.JPG, Creative Commons
In den 1960er Jahren wurde der Theater- und Filmregisseur Peter Brook mit seinem Essay Der leere Raum/The Empty Space bekannt, wo er sich intensiv mit seiner Welt – dem Theater und dem Film – auseinandersetzte. Am 2. Juli 2022 starb er in London.
Peter Brook wurde am 25. März 1925 im Londoner Stadtteil Chiswick als zweiter Sohn von Ida geb. Judelson und Simon Brook geboren. Die Eltern besassen eine pharmazeutische Firma; beide waren jüdische Einwanderer aus Lettland. Während seines Sprachstudiums am Magdalen College in Oxford begann Peter Brook gemeinsam mit Freunden Filme zu drehen. Seine erste Arbeit am Theater war 1943 die Inszenierung des Faust nach dem Drama Die tragische Historie vom Doktor Faustus/The Tragical History of Doctor Faustus des Renaissance-Schriftstellers Christopher Marlowe. In den 1950er Jahren arbeitete er hauptsächlich an Theatern in Belgien, Grossbritannien und Frankreich. Mitte der 1960er Jahre führte er beim Dokudrama Die Ermittlung von Peter Weiss sowie beim Revolutionsdrama Marat/Sade1 für die Royal Shakespeare Company in London Regie.
1968 veröffentlichte er seinen Essay Der leere Raum /The Empty Space über die vier Formen des Theaters. Neben dem konventionellen gäbe es auch das heilige, das volksnahe und das unmittelbare Theater, welches Peter Brook am meisten schätzte. Diese Gedanken setzte er in seinen folgenden Inszenierungen um, wie zum Beispiel 1970 bei Ein Sommernachtstraum/A Midummer Night’s Dream von William Shakespeare. Im selben Jahr gründete er in Paris das Centre International de Recherche Théâtrale (CIRT), aus dem 1974 das Théâtre des Bouffes du Nord hervorging, das er bis 2010 leitete. Dort feierte Peter Brook am 21. April 2022 mit dem Tempest Project, das von ihm und Marie-Hélène Estienne inszeniert wurde.
Peter Brook war Commander des Order of the British Empire, Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, Offizier und Kommandeur der Ehrenlegion. Darüber hinaus war er Träger des Europäischen Theaterpreises (1989), erhielt 2005 den Dan-David-Preis und 2008 den Internationalen Ibsen-Preis. 2019 wurde Peter Brook mit dem Prinzessin-von-Asturien-Preis für Kunst in der Sparte Künste ausgezeichnet. Von 1951 an bis zu seinem Tod war er mit der Schauspielerin Natasha Parry verheiratet. Der Ehe entstammen zwei Kinder: Irina Brook, die auch Regisseurin ist, und der Filmregisseur Simon Brook. Peter Brook starb am 2. Juli 2022 in London. Die Welt ist leer geworden.
Anmerkung
1 1967 wurde Marat unter der Regie von Peter Brook verfilmt.