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Jörg Ganzenmüller (Hg.):
Jüdisches Leben in Deutschland und Europa nach der Shoah.
Neubeginn – Konsolidierung – Ausgrenzung. Köln: Böhlau Verlag 2020. 296 Seiten, 35,00 Euro
ISBN 978-3-412-51908-7
Der vorliegende Sammelband enthält dreizehn Beiträge des 17. internationalen Symposiums, das 2018 in Weimar, organisiert von der Stiftung Ettersberg, die sich der europäischen Diktaturforschung und der Aufarbeitung der SED-Diktatur widmet, in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig und der Landeszentrale für politische Bildung in Thüringen, stattfand.
Die Autoren und Autorinnen behandeln folgende Themen: Ofer Waldman schreibt über den Regisseur Thomas Brasch und Alexander Walther über Historiker in der DDR (Kurt Pätzold, Jürgen Kuczynski, Helmut Eschwege) und die Erforschung von Judentum und Shoah. Philipp Graf stellt neue Forschungen über Paul Merker und Leo Zuckermann vor, die den Entwurf eines Restitutionsgesetzes vorlegten, damit aber nach dem Geheimprozess und der Verurteilung Merkers 1952 bis 1955 und der Flucht Zuckermanns aus der DDR 1952 scheiterten.
Einer der lesenswerten Beiträge von Stephan Stach behandelt die Geschichte des Jüdisch-Historischen Instituts in Warschau von seiner Gründung 1947 bis in die sechziger Jahre, als das Institut neben dem Yad Vashem in Jerusalem die wichtigste Institution zur Erforschung der Shoah war. Weitere Beiträge befassen sich mit der Situation von Juden in Jüdinnen in der Sowjetunion (von Frank Grüner) und in der Tschechoslowakei (von Katerina Capkova).
Evelyn Adunka