Am 24. April feierte die Sängerin und Schauspielerin Barbra Streisand ihren 80. Geburtstag.
In einem Artikel des Musikmagazins Rolling Stone wird sie zu Recht als Die Allergrösste bezeichnet.
Barbra Streisand, 2013. Foto: lifescript, Quelle: Wikimedia commons, gemeinfrei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Barbra_Streisand_and_James_Brolin_(cropped).jpg ; creative_commons https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/
Barbra Streisand wurde am 24. April 1942 als Tochter einer jüdischen Familie im Brooklyner Stadtteil Williamsburg geboren. Als Barbra 15 Monate alt war, starb ihr Vater Emanuel Streisand, ein Volksschullehrer, dessen Eltern aus Galizien stammten, an einem epileptischen Anfall. Seine Witwe Diana Ida blieb mit ihrem älteren Sohn Sheldon und dem Töchterchen allein zurück. 1950 heiratete Diana Louis Rosen, mit dem sie eine gemeinsame Tochter, Roslyn Kind (geb. 9. Jänner 1951), hatte. Barbra Streisands musikalisches Talent fiel schon früh auf, und im Dezember 1955 nahm sie auf einem Demo-Band zwei Lieder auf. Im Teenager-Alter trat sie als Sängerin in Nachtklubs auf und ab 1958 konnte sie Bühnenerfahrung am Clinton Theater sammeln. Vier Jahre später durfte sie ihren ersten Plattenvertrag bei Columbia Records unterzeichnen. Davor erhielt sie ein Engagement am Broadway, wo sie in den Musicals I Can Get It For You Whole- sale und Funny Girl mitwirkte.
Bis Ende der 1960er Jahre produzierte die Fernsehanstalt CBS TV-Specials mit ihr. Für ihre Rolle der Fanny Brice2 im Film Funny Girl (U.S.A. 1968, Regie: William Wyler) wurde sie mit dem Oscar für die beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Weitere Erfolge als Schauspielerin feierte sie in Peter Bogdanovichs Spielfilm What‘s Up, Doc? (U.S.A. 1972, dt. Is’ was, Doc?). Im selben Jahr gründete sie ihre eigene Produktionsfirma Barwoods Films, wo sie unter anderem Yentl (1983), The Prince of Tides (1991, dt. Herr der Gezeiten) und The Mirror Has Two Faces (1996; dt. Liebe hat zwei Gesichter) drehte.
Yentl basiert auf Isaac Bashevis Singers Erzählung Yentl the Yeshiva Boy (1983, dt. Jentl), wo Jentl, die Tochter eines Witwers, sich als Mann namens Anschel ausgibt, um an einer Talmudschule in Lublin ein Studium aufzunehmen. Die Idee zur Verfilmung der Geschichte kam Barbra Streisand bei einem Besuch am Grab ihres Vaters:
„(…) all die Jahre habe ich in gewisser Weise nur nach einem Vater gesucht. Und dann wurde mir klar, dass ich ihn niemals bekommen würde. Erst durch Yentl hatte ich die Chance, mir einen Vater zurecht zu legen.“ Der Abspann am Ende von Yentl lautet: ‘‘Dieser Film ist meinem Vater gewidmet … und all unseren Vätern.”3
Ab den 1970er Jahren veröffentlichte Streisand zahlreiche Musik-Alben, wie Guilty (gemeinsam mit Barry Gibb von den Bee Gees) oder Emotion. 1977 erhielt sie als erste Frau den Oscar für ihre Komposition Evergreen für den Film A Star is Born (U.S.A. 1976, Regie: Frank Pierson). Für ihr musikalisches Schaffen wurde sie mit über fünfzig Goldenen Schallplatten, über dreissig Platin- und mehr als achtzehn Multi-Platin-Schallplatten ausgezeichnet. Politisch ist sie als Unterstützerin der Demokratischen Partei der U.S.A. bekannt, weshalb sie 1971 von Richard Nixon auf die Feindesliste gesetzt wurde. Seit 1986 unterstützt sie mit ihrer Streisand Foundation4 verschiedene Wohltätigkeitsprojekte. Barbra Streisand war von 1963 bis 1971 mit dem Schauspieler Elliott Gould verheiratet, mit dem sie den gemeinsamen Sohn Jason Gould (geb. 29. Dezember 1966) hat. 1998 heiratete sie den Schauspieler James Brolin, das Paar lebt im kalifornischen Malibu.
Anmerkungen
1 https://www.rollingstone.de/zum-80-geburtstag-von-barbra-streisand-die-allergroesste-2438161/
2 Fanny Brice, eigentlich Fania Borach (1891 – 1951), die als Kind jüdischer Einwanderer in New York geboren wurde, war eine amerikanische Sängerin und Schauspielerin.
3 http://barbra-archives.com/bjs_library/80s/playgirl84.html
4 https://www.barbrastreisand.com/streisand-foundation/
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