Ausgabe

Akademischer Zionismus in Lemberg

Gregor Gatscher-Riedl

Studentische Korporationen und Vereine in der galizischen Landeshauptstadt

Die beiden grossen geistigen Richtungen im osteuropäischen Judentum formten sich ab dem 18. Jahrhundert in Galizien mit dem Chassidismus und der Haskala, der jüdischen Aufklärung. Der in Lemberg (Lwiw, Ukraine) aufgewachsene Martin Buber hat die gefühlsbetonte, weltabgewandte Mystik als einen „letzten starken Versuch (…) der Verjüngung einer Religion in der modernen Geistesgeschichte“ bezeichnet. Die intellektuelle und kulturelle Dynamik der Maskilim wurde im östlichen Kronland der alten Monarchie gegen Ende des 19. Jahrhunderts von der Ideenwelt einer jüdischen Nation abgelöst.

Inhalt

„In Galizien bestehen 15 Hochschülerverbindungen und vier akademische Vereine. Die älteste Verbindung ist ‚Emunah‘ in Lemberg (30 Semester)“, vermeldete 1913 der Jahresbericht an den XI. Zionistenkongress in Wien. Der erste Zionistenkongress in Basel und das dort verabschiedete Programm der „Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte in Palästina für diejenigen Juden, die sich nicht anderswo assimilieren können oder wollen“ hatte bei jüdischen Studenten in Lemberg starken Widerhall gefunden. Als Transmissionsriemen zwischen der Hauptstadt und der Studentenschaft in Lemberg fungierte bereits seit 1897 die „Vereinigung jüdischer Hochschüler aus Galizien in Wien‚ Bar Kochba“.

Allerdings verfügte Lemberg über eine eigene jüdische Organisationskultur. In der Stadt war mit „Schomer Israel“ der erste jüdisch-politische Verein der Monarchie entstanden, dem etwa der Kaufmann Salomon Buber, der Grossvater des eingangs Genannten, angehörte. Einer der Gründer dieser Gruppe, der 1835 in Lemberg geborene Mediziner Ruben Bierer, war in Wien Ende 1882 unter den Stiftern der jüdischen Studentenorganisation „Kadimah“, die in mehreren Etappen die Gestalt einer farbentragenden, waffenstudentischen Korporation annahm und als Blaupause für Ableger in zahlreichen Hochschulstädten der Monarchie und ganz Europas diente.

h127_26.jpg

Die bereits 1661 gegründete Lemberger Universität (heute als Nationale Iwan-Franko-Universität die älteste Hochschule der Ukraine) bezog1848 die barocke Anlage des aufgelassenen Trinitarierklosters ausserhalb des Stadtzentrums. Ansichtskarte, um 1900, Sammlung G. Gatscher-Riedl, mit freundlicher Genehmigung.

So lag es nahe, dass sich die Lemberger Studentengruppe um Jacob Thon (den späteren Präsidenten des Waad Leumi), Salomon Buchstab, Ferdinand Waszie, Alexander Hausmann und Leon Reich 1898 an dieser tradierten Form orientierte. Ihre Verbindung, nach dem übernational-liberalen Corps „Leopolia“, die zweite an den polnisch-sprachigen Lemberger Hochschulen überhaupt, wählte blau-weiss-goldene Bänder mit lichtblauen Mützen als Abzeichen und das hebräische „Emunah“ als verheissungsvolle Selbstbezeichnung. Obwohl die Verbindung, wie sich Fritz Roubicek erinnerte, „stramm geschlagen haben soll“, waren die äusseren studentischen Formen zweitrangig. Inerhalb der als Vereine organisierten zionistischen Gruppen wie der kurz vor „Emunah“ entstandenen „Jüdischen Lese- und Redehalle“ oder „Bar Kochba“ Lemberg, der später Simon Wiesenthal angehörte, spielte es überhaupt keine Rolle.

h127_27.jpg

Gründungsbursch der „Emunah“ und einer der bedeutendsten zionistischen Aktivisten und Politiker Galiziens und Polens: Dr. Leon Reich (1879-1929). Aufnahme des US-Nachrichtendienstes Bain Co. 1921 während einer Schiffspassage im Auftrag der Zionistischen Weltorganisation. Library of Congress, Washington, DC, gemeinfrei.

Für die in einem antisemitischen Umfeld und Hochschulklima sozialisierte Gründergeneration war ein aktives zionistisches Engagement weitaus bedeutender. Noch im Juni 1899 fand in Lemberg ein gemeinsam mit dem Wiener „Bar Kochba“ organisierter galizisch-jüdischer Studententag statt. Dabei wurden die Pflöcke der weiteren Tätigkeit eingeschlagen, und die zionistischen Studenten gaben sich folgende Aufgaben: Selbsterziehung im Sinne einer „Verjüdischung“, Kampf um Anerkennung der jüdischen Nationalität durch die Hochschulbehörden, und „Volksaufklärung“. In weiterer Folge verschrieb sich „Emunah“ der Idee, jüdische Potenziale in der Gesellschaft zu heben, womit sie sich in die Tradition der Maskilim stellte und über die Bildungseinrichtungen der „Toynbee-Hallen“ (in Lemberg bestanden gleich zwei) aktives erwachsenenbildnerisches Engagement praktizierte. Zudem engagierten sich „Emunenser“ in der akademischen Vereinigung „Judäa“, die sich als Agitationsinstrument verstand und Vortragsreisen von Referenten wie dem Ökonomen Davis Trietsch in die galizischen Provinzstädte organisierte. Ein weiteres Handlungsfeld fanden Leon Reich und Alexander Hausmann in der Politik als Abgeordnete.

h127_28.jpg

Die meisten galizischen und später polnischen Korporationen bezogen ihre Couleurartikel von Wiener Händlern, deren Musterbücher teilweise erhalten sind. Studentisches Verbindungsmonogramm (Zirkel) und Bandabschnitt der „Emunah“. Aufnahme des Verfassers.

h127_29.jpg

ngehörige der 1925 in Lemberg entstandenen Verbindung „Zelotia“: Schieber, Steinhaus, Bikeles (v. l. n. r.), vorne sitzend Joseph Menkes als Senior. Aufnahme von 1928, mit freundlicher Genehmigung Prof. Harald Seewann, Graz.

Lemberger Verbindungsstudenten gründen Kibbuz „Schiller“

Die breite zivilgesellschaftlich-zionistische Palette spiegelt sich etwa in der Biographie von Dr. Leon [Yehuda] Mensch. Der 1890 in Lemberg Geborene war neben der Schule im Jugendbund „Hakoach“ aktiv. Nach der Matura studierte er Jus und wurde unter dem Kneipnamen „Enusz“ bei „Emunah“ aufgenommen. Seine hochschulpolitische Tätigkeit kollidierte mit antisemitischen Professoren, sodass er nach Krakau (Kraków, Polen) wechselte und schliesslich in Prag promovierte. Als Konzipient begann er seine Berufskarriere in Horodenka bei Stanislau (Iwano-Frankiwsk, Ukraine), wo er die Tochter des örtlichen Rechtsanwalts Dr. Kanafas heiratete. Er gründete eine jüdische Darlehenskassa, war Obmann des örtlichen zionistischen „Klalyim“, Mitglied im Stadtrat und baute eine Handelsorganisation auf. 1913 stellte er in Lemberg eine jüdische Wehrformation „Jüdische Legion“ zusammen, die bald 250 Mann umfasste und sich als wirkungsvolles Mittel gegen pogromartige Übergriffe herausstellte.

 

Mit seiner Familie wanderte er 1935 in den Jischuw aus und liess sich im Kibbuz Schiller nieder, einer Siedlung, die während der dritten Alijah von Lemberger Akademikern, darunter seinem Bundesbruder Dr. Salomon Buchstab [David Avi-Jona] und dessen Gattin Ottilie [Thamar Avi-Jona] begründet und nach dem Lemberger Zionisten Salomon Schiller benannt worden war. Schiller gehörte vermutlich

keiner zionistischen Korporation an, war aber einer der Referenten zum Thema „Zionismus vor Herzl“ bei „Emunahs“ vielbeachteter Akademie im November 1909 und stellte sich dem Ehrenkomitee „Hasmonäas“ zu deren zehnsemestrigem Stiftungsfest 1913 zur Verfügung.

 

Der Gedanke einer zionistischen Studentenverbindung zog trotz aller Widerstände seitens antisemitischer polnischer Nationalisten zahlreiche Hochschüler an, die nicht alle bei „Emunah“, die ihre „Bude“ in der Skarbkowskagasse (vul. Lesij Ukraini) 27, hatte, aufgenommen werden konnten. So entstanden weitere Verbindungen wie 1907, dem Jahr der organisatorischen Verselbständigung der galizischen Zionisten, „Tikwah“ und am 4. Februar „Hasmonäa“, die auf gesellschaftliches Auftreten besonderen Wert legte und mit ihren Verbindungsräumlichkeiten im Haus ul. Podlewskiego (vul. Ye Hrebinky) 5 an das Polnische Adelskasino angrenzte. Sie inspirierte die Gründung einer gleichnamigen, allerdings nicht farbentragenden Organisation in Buczacz (Butschatsch, Ukraine). 1908 bildete sich „Makkabäa“, 1925 „Barissia“ und „Zelotia“.

Die beiden letzten stellten in gewisser Weise die Antwort auf antisemitische Vorfälle dar: am 29. April 1924 hatten polnische Studenten Mitglieder der „Hasmonäa“ überfallen und ihnen die Mützen vom Kopf gerissen. Beim Eintreffen der Polizei verlief sich die Gruppe, Verletzte gab es keine. Kurt Englisch schrieb darüber in der „Deutschen Corpszeitung“:

„Zu erwähnen wäre noch, dass an der Krakauer und Lemberger Universität jüdische Verbindungen bestehen, die wie die jüdischen Verbindungen in Prag, Wien usw. Band und Mütze haben […].  Vor dem Kriege hüteten sie sich, öffentlich aufzutreten, um nicht als Nachahmer der deutschen ‚Burschy‘ verfolgt zu werden, jetzt fürchten sie wieder die Rache der polnischen Korporanten. Im vorigen Jahre hatte eine jüdische Verbindung gewagt, in Couleur auf die Strasse zu gehen. Es bekam ihr aber sehr übel, denn die polnischen Korporanten gaben ihr sehr eindringlich zu verstehen, dass nur sie allein berechtigt sind, Farben zu tragen, dass die Juden einen zweiten Versuch nicht mehr wagten.“

 

Im Rahmen eines von „Emunah“ nach Lemberg einberufenen galizisch-zionistischen Studententages im November 1905, an dem rund zweihundert Delegierte erschienen, wurde eine einheitliche Organisation der galizischen Hochschulzionisten diskutiert. Eine der Ideen sah eine Arbeitsplattform mit dem Namen „Herzl“ vor, deren Leitung mit der „Emunah“ verbunden sein sollte. Über ein Vorbereitungskomitee kamen diese Bemühungen aber nicht hinaus. Erst am 15. September 1912 schlossen sich die Verbindungen in
Drohobytsch im „Verband der zionistischen-akademischen Korporationen Galiziens“ zusammen. Erstaunlich ist, dass diesem Verband nicht nur Verbindungen in der Universitätsstadt Lemberg angehörten, sondern auch in Drohobytsch (Drohobycz), wo es gleich zwei gab, in Buczacz oder in Stryji (Stryj, alle Ukraine), wo sich unter dem Einfluss des Lemberger „Emunsensers“ Dr. Zellermayer aus einer „Veritas“ ebenfalls eine „Emunah“ formiert hatte, angehörten. Von den Hochschul-Korporationen aus setzte sich der Gedanke des Farbstudententums auch in den oberen Mittelschulklassen fest, zionistische Schülerverbindungen sind in Lemberg mit „Koach“ „Giskalah“, „Arjeh“ und „Tikwah“ nachgewiesen.

 

Zionistische und assimilatorische Studentenverbindungen

Fritz Roubicek hielt dazu fest: „Man gestatte mir einige Bemerkungen zu den Verbindungen in Galizien. Das ist wohl eine der erstaunlichsten Entwicklungen, die auf diesem Gebiete vorgekommen ist. Welche Farben die Verbindungen trugen, ob sie Mützen aufsetzten oder nicht, ob sie in ihrer Mehrheit schlagend waren (ich zweifle daran), all das ist nicht überliefert und wird wohl immer unbekannt sein, zu viel Zeit ist seither verstrichen.“ Die deklariert zionistischen Aktivitäten der Korporationen stiessen aber nicht überall auf Begeisterung, sondern lösten eine innerstudentische Gegenbewegung aus. Bereits im Herbst 1902 war in Lemberg ein polnisch-jüdischer Studententag zusammengekommen, der die Gründung eines Vereins polnischer Studenten mosaischer Konfession beschloss.  In der zweiten  polnischen Rzeczpospolita, zu der Lemberg seit Kriegsende gehörte, bildeten sich assimilatorische Verbindungen, die auf dem in Galizien schon seit dem 19. Jahrhundert verbreiteten Konzept fussten, dass der Antisemitismus durch Assimilation und das Aufgehen der Juden in der polnischen Mehrheitsgesellschaft  zum Verschwinden gebracht werden  könne. In Lemberg war diese Idee seit 1924 mit der „Fraternitas“ und ihren violetten Kappen und hellgrün-gold-roten Bändern vertreten. Sie war eine von lediglich drei derartigen jüdischen akademischen Vereinigungen, die in Polen in der Zwischenkriegszeit tätig waren. So bezog sie sich auf die in den jüdischen Gemeinden im 19. Jahrhundert populäre, aber unter dem Einfluss zionistischer Ideen weitgehend verdrängte Notwendigkeit, für gleiche staatsbürgerliche Rechte für die Juden zu kämpfen – gepaart mit dem Verzicht auf nationaljüdisches Bewusstsein und dem Ergebnis einer Selbstwahrnehmung als „Polen mosaischen Glaubens“. Diese antizionistische Programmatik war von den ab der Jahrhundertwende in Deutschland etablierten Verbindungen des „Kartell-Convents“ entwickelt worden. Aus nationaljüdischer Perspektive wurden die patriotischen Deklarationen und Identitätserklärungen an das Polentum als kontraproduktiv empfunden, umso mehr, als der Antisemitismus im Polen der Zwischenkriegszeit in der Mitte der Gesellschaft angekommen war. Die Gründung eines Dachverbandes der akademisch-zionistischen Vereinigungen „Związek Akademickich Zrzeszeń Korporacji Syjonistycznych“ durch neunzig Delegierte aus siebzehn Verbindungen 1930 in Warschau unter dem Vorsitz des „Emunensers“ Benjamin Griffel vermochte daran nichts zu ändern.

h127_31.jpg

Polnisch-assimilierte jüdische Studenten waren bereits beim galizischen Studententag 1901 von den Zionisten zur Mitarbeit eingeladen worden. Letztlich gründeten sie 1924 mit „Fraternitas“ eine eigene Korporation. Aufnahme des Verfassers.

h127_32.jpg

“Barissia“ war mit Gründungsdatum 1925 die jüngste der Lemberger zionistischen Hochschulverbindungen und zählte zur zionistisch-revisionistischen Richtung. Aufnahme des Verfassers.

Mit dem Tod Jozef Piłsudskis 1935 übernahm eine Regierung der „Nationalen Einheit“ (OZN) die Staatsgeschäfte, die ihre Aufgabe in der Marginalisierung der jüdischen Bevölkerung Polens erkannte. Jüdische Sejm-Abgeordnete wie der „Emunenser“ Dr. Emil Sommerstein mussten dieser Entwicklung tatenlos zusehen. Einem guten Dutzend pogromartiger Ausschreitungen zwischen 1935 und 1937 wurde seitens der staatlichen Gewalt nichts entgegengehalten, beim Pogrom in Przytyk im März 1936 gab es drei Tote und mehr als zwanzig Verletzte.

 

Ermordung jüdische Studenten an den Lemberger Hochschulen

Die Universität Lemberg führte 1937 Zugangsbeschränkungen für Juden ein; an der Polytechnischen Hochschule bestand ein „Numerus clausus“ bereits seit Mitte der Zwanziger Jahre. Zur Segregation von christlichen Studenten wurde ein „Bank-Ghetto“ verordnet, wodurch in den Hörsälen jüdische Studenten nur gewisse Plätze in den hinteren Reihen einnehmen durften. Dieser Entwicklung vorausgegangen war eine Welle von Krawallen, so erinnerte sich Joseph Menkes, Gründungsbursch der „Zelotia“:

„Im Jahr 1928 war es, als mein Freund Yehoschua Rotenstreich in der ersten Rechtsklasse von antisemitischen polnischen Korporanten [Verbindungsstudenten, Anm. d. Verf.] von der Bank im Vorlesungssaal verdrängt und geschlagen wurde. Ich organisierte eine [jüdische, Anm. d. Verf.] Korporantengruppe, und als wir den Rechtslehresaal versperrt vorfanden, öffneten wir gewaltsam die Tür und bearbeiteten mit Stöcken die Antisemiten. Das war die erste meiner unzähligen Schlägereien auf der Lemberger Universität.“

 

Mit dem Rückgang an Studenten verschlechterte sich der Zulauf für die jüdischen Verbindungen. Zudem forderte der Hochschulantisemitismus in Lemberg erste Todesopfer. Im Oktober 1938 wurden die Studenten Karol Zellermayer und Samuel Proweller von polnischen Nationalisten getötet. Marcus Landesberg, Student der Polytechnik, wurde im Frühjahr 1939 auf dem Hochschulareal zu Tode geprügelt. „Emunah“ hielt den aktiven Betrieb bis zum sowjetischen Einmarsch im Hebst 1939 aufrecht, während zahlreiche der „Alten Herren“ nach Tel Aviv und in Kibbuzim übersiedelten.

 

Bis in die erste Phase des 1941 von den Deutschen eingerichteten Lemberger Ghettos hinein wirkte das Netzwerk der zionistischen Bünde im Untergrund weiter. Die Beerdigung des „Emunensers“ Dr. David Rotfeld, des im Ghetto verstorbenen letzten Vorsitzenden der zionistischen Organisation in Südostpolen, bildete mit rund 100.000 Teilnehmern die letzte grosse Manifestation jüdischen Lebens in Lemberg.

Der „Alte Herr“ Dr. Oswald Kimmelmann gehörte dem Judenrat Lembergs an und wurden mit den restlichen Mitgliedern des Gremiums und 15.000 weiteren Ghetto-Bewohnern in den ersten Januartagen 1943 von SS-Formationen ermordet. Zu den wenigen Juden, die die Shoah in Lemberg überleben konnten, zählte der Kinderarzt und „Emunsenser“ Dr. Maksymilian Roller, der Ende der 1920er Jahre auch Präsident des Fussballklubs Ż. K. S. „Hasmonea“ gewesen war. Nach Kriegsende führte er eine Praxis in Safed in Nordgaliläa.

 

Mit der Errichtung des Staates Israel betrachteten die „Emunenser“ und die weiteren Lemberger Verbindungen ihre historische Aufgabe als abgeschlossen. Eine Wiederaufnahme des studentischen Betriebs war in der sowjetischen Ukraine nicht möglich und stand in Israel nicht zur Diskussion. Die „Alten Herren“ sammelten sich im „Igul“, der Vereinigung der ehemaligen Mitglieder der zionistischen Korporationen in Israel, Europa und den Vereinigten Staaten. Nach altem, farbstudentischem Brauch ist die Verbindung mit dem Tod des letzten Mitglieds als erloschen zu betrachten.