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Einer der letzten jüdischen Überlebenden des KZ Mauthausen
Einer der letzten jüdischen Überlebenden des KZ Mauthausen
Aba Szulim Lewit wurde am 24. Juni 1923 im südpolnischen Schtetl Działoszyce als Sohn eines Getreidegrosshändlers geboren, besuchte die traditionelle jiddische Schule und ging bei einem jüdischen Schuhmacher in die Lehre. Nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf Polen wurde Aba Lewit 1940 ins Zwangsarbeitslager für Juden in Krakau-Kostrze verschleppt. Nach etwa anderthalb Jahren kam er ins Arbeitslager Płaszów unter den berüchtigten Lagerkommandant Amon Göth, wurde dort von einem SS-Mann angeschossen und lebensgefährlich verletzt. 1943 wurden sein Vater, einer seiner Brüder und er in das KZ Mauthausen, 1944 in die Aussenlager Gusen I sowie Gusen II überstellt. Dort erlebte Aba Lewit am 5. Mai 1945 die Befreiung durch die US-Armee. Zwei von Lewits Geschwistern wurden vom NS-Regime ermordet, eine Schwester im Ghetto von Krakau, ein Bruder im Lager Płaszów. Beide Eltern und drei seiner Geschwister überlebten die Shoah.
Die Zeit bis 1947 verbrachte Aba Lewit in einem DP-Lager für Ex-KZ-Häftlinge in Linz-Bindermichl. 1948 heiratete er die Wienerin Mathilde Kohn, eine Überlebende des KZ Ravensbrück. Die beiden liessen sich in Wien nieder, waren dort zunächst im Metallhandel von Mathildes Vater tätig und machten sich später im Textilhandel selbständig. Erst Anfang der 2010er Jahre begann Lewit öffentlich als Zeitzeuge zu wirken und über seine KZ-Erlebnisse zu berichten, war Vorstandsmitglied des Mauthausen Komitees Österreich und der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen. Aba Lewit verstarb 97-jährig am 16. November 2020. Seinen Mitstreitern und Mitmenschen gab er am Ende seines langen Lebens mit auf den Weg: „Bedenkt, dass ihr Menschen seid. Das ist das Einzige. Seid menschlich!“
Fest der Freude – Aba Szulim Lewit, Willi Mernyi © Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) Mit freundlicher Genehmigung