Eva Beresin: Acht und Neunzig Seiten
Gestaltung: Eva Beresin, Eszter Békefi
Text: Sári Erdélyi, Konzept: Eva Beresin
Wien: Verlag für moderne Kunst 2015
104 Seiten, broschiert, 17 Abb. in Farbe, 17 Abb. in s/w, Euro 35,00
ISBN 978-3-903004-58-0
Vom 10. September bis zum 10. Oktober wurde in der Galerie Charim in Wien Eva Beresins Ausstellung ACHT UND NEUNZIG SEITEN präsentiert.1 Die Grundlage bildet das gleichnamige Künstlerbuch mit Portraits sowie Szenen aus der Jugend von Eva Beresins Mutter Sári Erdély, die im Budapest der 1940er-Jahre studierte. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht im März 1944 reiste Sári Erdély zu ihrer Familie nach Gyula, ihrer Geburtsstadt nahe der rumänischen Grenze. Von dort wurde sie nach Auschwitz und anschliessend ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Aus der Zeit nach der Befreiung durch die Rote Armee im Mai 1945 existiert ein Tagebuch, das für Eva Beresin zum Zentrum einer künstlerisch gestalteten Auseinandersetzung wurde: „Dieses kleine rostbraune Heft mit der verblassten Handschrift meiner Mutter wurde in der Familie aufbewahrt, seit ich denken kann. (...) Der unwiderstehliche Wunsch, dieses Heft lesbar zu machen, kam erst nach ihrem Tod im Jahr 2007. Irgendwann im Winter 2012 kippte ich hinein (...). Das Berühren ihrer Schrift, meine Bewegungen beim Nachziehen ihrer verblichenen beinahe schon in der Papiermaserung verschwundenen Schriftzüge wurde wichtiger als die Rekonstruktion des Inhalts." Schwarz-Weiss-Fotos aus der Jugendzeit Sári Erdélys setzte die Künstlerin in Farben um, die in ihren Vorstellungen entstanden. Das Cover des beeindruckenden Künstlerbuches zeigt einen Musterentwurf, den die Mutter während des Studiums in Budapest entworfen hat. „Die Arbeiten von Beresin offenbaren, wie real und wirkungsmächtig Fantasie, Wahrnehmung und Nachahmung auf das Unnennbare zu antworten vermögen." 2
1 http://www.charimgalerie.at/events_archiv.htm;16.10.2015
2 http://www.viennainside.at/event/acht-und-neunzig-seiten-ausstellung-von-eva-beresin/;16.10.2015