Ausgabe

Synagogen in Wien - ein altes Buch neu aufgelegt.

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Pierre Genée: Wiener Synagogen.
Wien:
Löcker-Verlag 2014
140 Seiten, Euro 35
ISBN 978-3-85409-685-6

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Vor wenigen Wochen erschien eine Neuauflage des 1987 von Pierre Genée verfassten Buches Wiener Synagogen. Dies ist insofern sehr verdienstvoll, zumal sich in den vergangenen drei Jahrzehnten das Wissen um die Synagogen-Architektur in Wien deutlich erweitert hat. Wesentlich dazu beigetragen hat die Zeitschrift DAVID, wo in fast jeder Ausgabe ein wichtiger Beitrag zu diesem Thema erschienen ist. Zahlreiche Abbildungen wurden veröffentlicht und ermöglichten eine weitgehend vollständige Dokumentation dieser heute nicht mehr existierenden Bauten. In den Jahren 1995 bis 1998 wurden die Fundamente der mittelalterlichen Synagoge am Wiener Judenplatz freigelegt und ermöglichten erstmals detaillierte Einblicke in die Baugeschichte dieses im Jahre 1421 völlig zerstörten Gebäudes. In den vergangenen Jahren bemühte sich Professor Bob Martens von der Wiener Technischen Hochschule um die computertechnische Rekonstruktion dieser Gebäude. Aufgrund von Bauplänen und baupolizeilichen Akten konnten jene Synagogen wieder sichtbar gemacht werden, von denen es kein Bildmaterial gibt; das betrifft vor allem auch die Innenräume, von denen a priori kaum photographisches Bildmaterial existiert. Wir haben uns bemüht, die Ergebnisse dieser Rekonstruktionen in unserer Zeitschrift wiederzugeben, die dann 2009 zusammenfassend in dem Buch Die zerstörten Synagogen Wiens veröffentlicht wurden. Nicht zu vergessen sind die biographischen Angaben zu den heute schon fast vergessenen Architekten, zu denen unsere langjährige Mitarbeiterin Ursula Prokop die wichtigsten Beiträge geliefert hatte. Alle diese Erkenntnisse wurden berücksichtigt, so dass dem interessierten Leser ein dem heutigen Wissenstand entsprechender Überblick zu diesem Thema angeboten wird. Wie schon bei der Erstauflage ist auch hier dem architektonischen Teil ein kurzer, aber präziser Abriss der Geschichte der Juden in Wien vorangestellt, um dem Leser einen besseren Einblick in das geschichtliche Umfeld zu ermöglichen. Besonders hingewiesen sei auf die schönen Farbtafeln. Die 98 Schwarz-Weiss-Abbildungen sind gut positioniert und illustrieren den Text, ohne umständlich nachblättern zu müssen.