St. Petersburg und Nowosibirsk, die zweit- und drittgrösste Stadt Russlands, sind unterschiedlich, aber doch ähnlich: weltoffen und europäisch eingestellt das ehemalige Leningrad, von einem rauen Klima und den schier endlosen Weiten Sibiriens, aber ebenso multikulturell geprägt die westsibirische Metropole. Beide wirken, zumindest an der Oberfläche, sehr westlich, und in beiden existiert ein durchaus reges jüdisches Leben.
Die Neue Synagoge in Nowosibirsk, Frontalansicht.
Foto: Alfred Gerstl, mit freundlicher Genehmigung.
Der Fall des Eisernen Vorhanges im Jahr 1989, aber mehr noch der Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 weckten im Westen grosse Hoffnungen auf eine Demokratisierung der 15 neuen, aus der Erbmasse der UdSSR hervorgegangenen Staaten. Diese sollte engere Kontakte zu Westeuropa ermöglichen und insgesamt die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben legen. Auch die jüdische Bevölkerung der früheren Sowjetunion hegte hohe Erwartungen an die Zukunft. Doch wieder einmal wurden viele Menschen enttäuscht, weshalb ungefähr 300.000 Juden ihr Heil in der Auswanderung nach Israel oder in den Westen suchten.
Bereits im Zarenreich waren Juden regelmässig mit Antisemitismus und Gewalttätigkeiten konfrontiert gewesen. 1881 kam es zum ersten Pogrom, Anfang des 20. Jahrhunderts folgten weitere antijüdische Ausschreitungen. Die Pogrome lösten grosse Auswanderungswellen in das damalige Palästina (erste und zweite Alija), nach Westeuropa und in die Vereinigten Staaten von Amerika aus. Die Hoffnung, dass mit der kommunistischen Revolution eine bessere Zeit für das einfache Volk und die jüdischen Bewohner anbrechen würde, währte nicht lange. Viele Juden, die meisten waren Kleinhändler oder Handwerker, nutzten die formale rechtliche Gleichstellung (die bereits im Zuge der Februar-Revolution 1917 von der bürgerlichen Regierung gewährt worden war) und zogen vom Land in die Städte mit ihren besseren beruflichen Aussichten und den verheissungsvollen kulturellen und Bildungseinrichtungen. Zwar traten die Kommunisten nach der Machtübernahme gegen den Antisemitismus auf, doch befürworteten sie eine Assimilation der Juden und waren generell anti-religiös eingestellt. Zahlreiche bekannte jüdische Revolutionäre der ersten Stunden fielen den Stalinschen Schauprozessen zum Opfer.
Die von Josef Stalin Ende der 1920er Jahre befohlene Einrichtung der Jüdischen Autonomen Oblast (Evrejskaja Avtonomnaja Oblast) im Fernen Osten, nahe bei Chabaraworsk und an der Grenze zu China gelegen, war weder ein zionistisches noch ein philosemitisches Projekt. Die genauen Beweggründe Stalins für die Schaffung einer eigenen Region für die „jüdische Nation“ bleiben rätselhaft. Es dürfte sich um eine Mischung aus wirtschaftlichen, aussen- und nationalitätenpolitischen Motiven gehandelt haben. Die Urbarmachung des Landes durch jüdische Siedler begann 1928, sie erwies sich allerdings als schwierig, woran die extremen klimatischen Verhältnisse sowie die häufig mangelnden landwirtschaftlichen Kenntnisse der neuen Siedler mit schuld waren. Trotzdem zog dieses Projekt sogar einige Juden aus Westeuropa, Nord- und Südamerika an. Doch wurden die meisten im Zuge der Säuberungen in den 1930er Jahren verhaftet. Viele sowjetische Juden wanderten nach dem Zweiten Weltkrieg in ihre vormaligen Siedlungsgebiete in der UdSSR zurück.
Nach 1945 vertrat Moskau auf internationaler Ebene eine antizionistische Politik, und Ende der 1940er Jahre orchestrierte Stalin eine Antisemitismus-Kampagne, die er kurz vor seinem Tod 1953 noch verschärfte („Ärzteverschwörung“). In der wissenschaftlichen Diskussion ist umstritten, ob Stalin nicht sogar eine Deportation der sowjetischen Juden plante. Einst lebten in dem fernen Landstrich der Oblast bis zu 40.000 Juden; heute machen sie lediglich ein Prozent der schwindenden Bevölkerung von knapp 180.000 aus, die Wenigsten sind religiös. Der jüdische Anteil an der Gesamtbevölkerung der Oblast dürfte nie mehr als ein Viertel oder ein Drittel betragen haben. Hauptstadt ist Birobidschan mit 75.000 Einwohnern, wo dank Spenden aus dem Ausland in den 1990er Jahren eine neue Synagoge gebaut wurde. Auch existieren weiterhin jüdische Kultureinrichtungen. Reportagen aus der Oblast in der österreichischen und internationalen Presse vermitteln jedoch den Eindruck, dass die jüdischen Gebäude und hebräischen Schriftzüge heute lediglich Erinnerungen an ferne Zeiten und letztlich nur noch Dekoration sind.
Die meisten russischen Juden leben traditionell in Moskau und St. Petersburg. Doch jüdisches Leben konzentriert sich nicht allein auf diese beiden Metropolen – sowohl im westlichen als auch im sibirischen und fernöstlichen Teil des grössten Landes der Welt leben in vielen Städten auch heute noch Juden. Eine beachtliche jüdische Gemeinde existiert etwa in Jekaterinburg, der viertgrössten Stadt (1,5 Millionen Einwohner).1 In der Folge soll genauer auf Nowosibirsk und, zuerst, St. Petersburg eingegangen werden.
St. Petersburg
1703 von Zar Peter dem Grossen (1672-1725) gegründet, wurde St. Petersburg bereits 1712 Hauptstadt des Russischen Reiches; erst 1918 wurde Moskau wieder Hauptstadt Russlands bzw. der Sowjetunion. Die an der Newa gelegene Stadt mit über 5 Millionen Einwohnern wurde nach dem Ende der UdSSR grosszügig renoviert und strahlt heute wieder ihre alte Pracht und Macht aus. Beeindruckend sind vor allem die palastartigen Gebäude entlang des Newski-Prospektes, die weltberühmte Eremitage, die unzähligen Kunst- und Kulturbauten sowie die zahlreichen orthodoxen Kirchen. Markenzeichen der kosmopolitisch geprägten Stadt sind die schönen Kanäle, die das Stadtzentrum durchziehen und die Orientierung sehr erleichtern. St. Petersburg wird auch Venedig des Ostens genannt. Die Rivalität mit Moskau wird in Gesprächen mit Einwohnern rasch deutlich. Gerne bezeichnen sie Moskau als die internationalste Stadt Russlands – und St. Petersburg als die europäischste. Präsident Wladimir Putin amtierte in den 1990er Jahren als Vize-Bürgermeister unter dem reformorientieren Anatoli Sobtschak. Umso bemerkenswerter ist, dass Putin in seiner Heimatstadt weniger populär ist als im übrigen Russland.
In St. Petersburg, das während der Sowjetherrschaft Leningrad hiess, leben heute knapp 90.000 Juden. Der prozentuelle Höchststand dürfte 1926 erreicht worden sein, als knapp über 5 Prozent der Bevölkerung aufgrund der hohen Zuwanderung aus dem Umland jüdisch waren. Zwar gab es nach der Gründung der Stadt einige einflussreiche jüdische Gelehrte und Financiers, doch Zarin Elisabeth (1741–1762) verfolgte eine judenfeindliche Politik, weshalb die Juden St. Petersburg verlassen mussten. Katharina die Grosse (1762–1796) erleichterte informell die Ansiedelung einiger reicher Juden, da sie entweder auf deren Kapital oder Expertise angewiesen war, ging jedoch nicht so weit wie Zar Alexander II. (1855–1881). Unter ihm konnten sich wohlhabende Juden wieder legal in der Hauptstadt niederlassen, und das jüdische Leben begann langsam aufzublühen. Einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Situation der Juden leistete die Günzburg-Familie, eine Bankiersdynastie mit guten Kontakten zu den russischen Entscheidungsträgern.
Die prachtvolle Grosse Choral-Synagoge, die 1880 bis 1888 im maurischen Stil erbaut und 1893 eingeweiht wurde, setzte nicht nur ein architektonisches, sondern auch ein starkes politisches Zeichen. Architekten waren Lev Bakhman und I.I. Shaposhnikov, die Anleihen an der Neuen Synagoge in Berlin nahmen. Errichtet wurde die 47 Meter hohe Synagoge zentrumsnah, westlich des Krjukow-Kanals und nahe beim Mariinski-Theater. Dort lebten damals die meisten Juden, auch existierten in der Gegend einige kleinere Gebetshäuser. Zar Alexander II. lehnte zwar den Erstentwurf ab, da dieser einen zu pompösen Sakralbau vorgesehen hatte. Dennoch ist die Grosse Choral-Synagoge nach derjenigen in Budapest die zweitgrösste Synagoge in Europa. Der Gebetsraum fasst 1.200 Personen. Gefördert hatte den Bau das reformorientierte jüdische Bürgertum; die neue Synagoge sollte ihren gestiegenen Wohlstand und Einfluss widerspiegeln. Einen wesentlichen finanziellen Beitrag leistete der Philanthrop Baron Horace (Naftali Herz) Günzburg. Die Mehrheit der Juden St. Petersburgs war damals orthodox eingestellt. Indes zog die Hauptstadt auch viele jüdische Künstler und Intellektuelle an, und sie war auch Sitz zahlreicher jüdischer Einrichtungen mit russlandweiter Ausrichtung, darunter viele kulturelle und wissenschaftliche sowie etliche karitative.
Die Gemeinde ist stolz darauf, dass die Synagoge seit 1893 nie geschlossen war – weder während der schlimmsten Jahre des Stalinismus noch während der Belagerung durch die Deutsche Wehrmacht. Die Synagoge wurde Anfang der 2000er Jahre renoviert, nicht zuletzt dank einer hohen Spende des libanesisch-jüdischen Bankiers Edmond J. Safra. Offiziell trägt sie daher heute den Namen des 1999 bei einem Brand ums Leben gekommenen Gönners. Neben der Synagoge gibt es eine Schule, einen Kindergarten, ein Verwaltungsgebäude, ein bekanntes koscheres Restaurant und einen Museumsshop, in dem Judaika, Souvenirs und Lebensmittel erhältlich sind. Insgesamt verfügt die jüdische Gemeinde in St. Petersburg über eine ausgezeichnete Basis, um ihre jüdische Identität zu bewahren oder wieder zu entdecken.
Nowosibirsk
Fernab von St. Petersburg und Moskau (knapp vier Flugstunden, um genau zu sein) liegt die westsibirische Grossstadt Nowosibirsk. Die heute drittgrösste russische Stadt (1,6 Millionen Einwohner) wurde erst 1893 im Zuge des Baus der Transsibirischen Eisenbahn gegründet, weshalb die Geschichte der jüdischen Gemeinschaft relativ jung ist. In der Sowjetzeit wurden in der Umgebung der Stadt die Schwerindustrie und die Landwirtschaft ausgebaut und der Ob-Fluss zwecks Energiegewinnung zu einem riesigen künstlichen See aufgestaut. Ende des 19. Jahrhunderts lebten gerade einmal 35.000 Juden in Sibirien, ungefähr 0,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. Ein Grund für den geringen Anteil waren die gesetzlichen Einschränkungen bezüglich ihrer Niederlassungsfreiheit in Sibirien, einige Jahre lang bestand sogar ein Verbot jüdischer Zuwanderung.
Die Grosse Choral-Synagoge in St. Petersburg
Alle Fotos: Alfred Gerstl, mit freundlicher Genehmigung.
Wie in St. Petersburg ist das Strassenbild Nowosibirsks überraschend westlich geprägt. Die Stadt wächst heute wieder schnell, was einerseits am beachtlichen Niveau der kulturellen Einrichtungen liegt, andererseits an der steigenden Wichtigkeit der Stadt als Brücke und Verkehrsdrehscheibe zu China und Zentralasien. Die Einflüsse aus Zentralasien, China und Japan sind im Alltag leicht erkennbar: sei es aufgrund von Zuwanderung aus diesen Ländern, sei es aufgrund der Niederlassung von asiatischen Firmen. Doch auch viele russische und westliche Unternehmen haben sich in der Gegend um Nowosibirsk angesiedelt. Insbesondere das chinesische Projekt der Neuen Seidenstrasse könnte die regionale Bedeutung Nowosibirsks weiter erhöhen. Hinzu kommen international angesehene Forschungsstätten und IT-Cluster, namentlich in Akademgorodok, wörtlich „akademisches Städtchen“, einem Vorort, 30 Kilometer westlich von Nowosibirsk gelegen. Bis zum Ende der Sowjetunion war das 1957 gegründete Akademgorodok aufgrund der Nuklearforschung und der stark auf das Militärische ausgerichteten mathematischen Forschung für Ausländer gesperrt. Laut Gesprächspartnern herrschte doch damals ein für die UdSSR relativ liberales geistiges Klima, weshalb viele Wissenschafter und Wissenschafterinnen auch anderer Disziplinen gerne nach Westsibirien wechselten. Heute zählt Akademgorodok knapp 100.000 Einwohner.
Die führende Universität, die Staatliche Universität Nowosibirsk (NSU), wurde in den letzten Jahren modernisiert und stellt etliche österreichische Universitäten in puncto räumlicher und technischer Ausstattung weit in den Schatten. Das Rektorat setzt bewusst auf Modernisierung und Internationalisierung, weshalb Kooperationen mit Forschungsstätten in Asien und Europa ausgebaut sowie ausländische Lektoren angeworben werden. Etliche Kollegen sprechen sehr gut Deutsch, lernten viele diese Sprache doch in der Schule. Auch sind deutsche Marken und Aufschriften an Geschäftslokalen (vor allem an Restaurants, Schuhgeschäften und Bäckereien) in Nowosibirsk erstaunlich weit verbreitet. Selbst in den Supermärkten gibt es trotz der Sanktionen der Europäischen Union zahlreiche deutsche und österreichische Produkte zu kaufen. Das Germanistik-Institut der NSU erfreut sich zu Recht eines ausgezeichneten Rufes. Insgesamt zählt die Universität knapp über 7.000 Studierende.
Die langen, schneereichen Winter mit Temperaturen von bis zu minus 40 Grad stellen jedoch auch die Einheimischen vor grosse Belastungsproben. Umso schöner sind hingegen die Sommer in der weiten Natur, namentlich in der gebirgigen und von Flüssen durchzogenen Altai-Region. Einzig die berüchtigte Mückenplage erweist sich als störend.
In Nowosibirsk leben nach verschiedenen Schätzungen circa 10.000 Juden (Ende der 1960er Jahren waren es zwischen 25.000 und 30.000), davon etwa 1.000 in Akademgorodok. Die meisten sind säkular eingestellt. Im August 2013 wurde mitten im Stadtzentrum von Nowosibirsk, nahe der bekannten Oper, eine eindrucksvolle moderne Synagoge eröffnet. In einem Interview mit Betsy Gidwitz von der Jewish Agency for Israel im Jahr 2009 beklagte der Nowosibirkser Rabbi Zalman Zaklos die davor herrschende Beengtheit der Räumlichkeiten. Zaklos, der der chassidischen Chabad- oder Lubawitscher-Gruppierung angehört, kam 1999 nach Nowosibirsk, kurz bevor ein antisemitischer Mob die alte Synagoge verwüstete. Doch gerade diese Schandtat bestärkte ihn und seine Frau, in Nowosibirsk Wurzeln zu schlagen. Anlässlich der Eröffnung der Neuen Synagoge betonte Rabbi Zaklos gegenüber The Jewish Chronicle, dass Sibirien eine grosse und lebendige jüdische Gemeinschaft aufweist. Ungefähr 6.000 Juden seien in der Nowosibirsker Gemeinde aktiv.
Die Baukosten für die neue Synagoge beliefen sich auf circa 5 Millionen US-Dollar, die aus Spenden des Verbands jüdischer Gemeinden sowie von Wohltätern aus dem In- und Ausland beglichen wurden. Namentlich die amerikanische Rohr-Familie leistete einen grossen Beitrag. Allerdings veranschlagte der Bau aufgrund zwischenzeitlich auftretender finanzieller Probleme, die mehrmals zu Unterbrechungen führten, insgesamt 13 Jahre. Einige Baumaterialien wurden aus Jerusalem eingeführt.
Die Neue Synagoge in Nowosibirsk, Seitenansicht.
Feierlich eröffnet wurde die Synagoge von Rabbi Zaklos und dem russischen Oberrabiner Berl Lazar. An den Feierlichkeiten nahmen über 1.000 Menschen teil, davon die meisten Gemeindemitglieder, aber auch Politiker, etwa der Bürgermeister, sowie Künstler und Musiker. Teil des 35.000 Quadratmeter grossen Komplexes des Kulturzentrums Beit Menachem sind ein Kindergarten, ein koscheres Restaurant (das auch bei Nicht-Juden sehr beliebt ist) und ein kleiner Shop mit Devotionalien und koscheren Produkten, eine Bibliothek, Festsäle für Hochzeits-, Bar Mitzwa- und andere festliche Anlässe, eine Mikwe sowie ein Sport-, Fitness- und Wellnessbereich. Wöchentlich finden Thora-Kurse statt. Der Tempel selbst fasst circa 150 Personen. Für den an ubiquitäre Sicherheitskontrollen gewöhnten Russland-Reisenden ist die einfache Zugänglichkeit der Synagoge verblüffend. Wachleute und Videokameras sind jedoch selbstverständlich präsent. Am Tag meines Besuches erhielten Dutzende sehr interessiert wirkende nicht-jüdische Schulkinder eine Führung durch den Tempel.
Auch in für russische Verhältnisse kleineren sibirischen Städten, etwa Tomsk (knapp 550.000 Einwohner), gibt es ein jüdisches Gemeindeleben. Die meisten der circa 4.000 Juden in Tomsk sind völlig assimiliert, auch weil die Mehrzahl nur einen jüdischen Elternteil besitzt. 2018 erhielt die Gemeinde eine historische, aus Holz gebaute Synagoge zurückerstattet.
Zwar sehen sich Juden in Russland immer wieder mit Antisemitismus konfrontiert, hinzu kommen die wirtschaftlichen und politischen Alltagssorgen, die alle Russen und Russinnen, gleich welcher Konfession, belasten. Dennoch lässt sich die Bitte eines nicht-jüdischen Bekannten in Sibirien zum Abschied auch auf die dortige jüdische Bevölkerung übertragen: „Erzähl allen in Österreich, dass man auch in Sibirien gut leben kann!“ Sibirien – und Russland insgesamt – bleibt ein faszinierendes, rätselhaftes und letztlich unergründliches Land.
Informationstafel der jüdischen Gemeinde St. Petersburg
Alle Fotos: Alfred Gerstl, mit freundlicher Genehmigung.
Die Rabbiner-Galerie in der Neuen Synagoge Nowosibirsk.
Weiterführende Literatur
Gidwitz, Betsy (2009): Jewish Community Life in Central Siberia. Observations on a Visit, May 18-27, 2009.
Online: https://www.betsygidwitzreports.com/pdfs/report30.pdf.
Jewish Virtual Library (2019): Artikel zu St. Petersburg und Nowosibirsk.
Online: https://www.jewishvirtuallibrary.org/.
Leipold, Karin (2014): Die Entwicklung der jüdischen Gemeinschaft in Russland nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Eine Gemeindestudie. Inauguraldissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth. Bayreuth.
Messmer, Matthias (2013, 30. Oktober): „Stalins utopisches Jerusalem.“ Neue Zürcher Zeitung.
Online: https://www.nzz.ch/feuilleton/stalins-utopisches-jerusalem-1.18175772.
Nissan Tzur, Nissan (2013, 24. September): „A state of the art, $5m synagogue in Siberia.” The Jewish Chronicle, September 24, 2013.
Online: https://www.thejc.com/news/world/a-state-of-the-art-5m-synagogue-in-siberia-1.49116.
Szyszkowitz, Tessa (2017, 19. September): „Russland: Die letzten Juden von Birobidschan.“ Profil.
Online: https://www.profil.at/ausland/russland-juden-birobidschan-8319345.
1 Diese wird ausführlich von Karin Leipold in ihrer sehr lesenswerten Dissertation behandelt.
Privatdozent
Dr. Alfred Gerstl
ist Spezialist für Internationale Beziehungen, vor allem in Ostasien.
Er war von Oktober bis Dezember 2018 Gastprofessor in
St. Petersburg (Higher School of Economics)
und Nowosibirsk (Novosibirsk State University).