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The Jewish Community of Cuba

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Margalit Bejarano: The Jewish Community of Cuba. Memory and History
Aus dem Spanischen von Susan Astrin
Jerusalem: The Hebrew University Magnes Press 2015

360 Seiten, Hardcover; $ 39,00
ISBN978-965-493-763-4,

eBook ISBN 978-965-493-764-1


Wenn man an Juden und Kuba denkt, ist das Schiff St. Louis und ihr trauriges Schicksal das erste, das den meisten einfällt. Dass in Kuba mehr als 20000 Juden gelebt haben und auch heute noch 1500 dort leben - wer weiss das? Margalit Bejarano hat sich bereits 1985 dieses Themas angenommen und das Buch La Comunidad Hebrea de Cuba -  wie aus dem Titel hervorgeht, in spanischer Sprache -  einen Schritt gemacht, um diese Lücke zu schliessen. Die Anfang des Jahres bei Magnes unter dem Titel The Jewish Community of Cuba: Memory and History erschienene englische Übersetzung ermöglicht einem viel breiteren Publikum, die Geschichte dieser Diaspora kennen zu lernen. Fünf Themen in fünf Kapiteln sind es, die Bejarano anspricht: Wie alles begann; Tradition und Umfeld; die Schatten des Holocaust; Israel - das Werden des Staates und, als letztes, Jahre des Blühens und die grosse Ernüchterung. Das vorliegende Buch ist ein Geschichtsbuch. Bejarano geht aber einen eigenen Weg. Jedes Kapitel beginnt mit einer historischen Übersicht von 10 bis 20 Seiten. Danach bringt sie ihre Quellen - Abbildungen, einige Dokumente und vor allem Erzählungen, Erinnerungen von Emigranten aus Kuba, die meisten in Miami wohnend - Augenzeugenberichte aus erster Hand - eine zeitbegrenzte Quelle, die auszuloten weise ist, solange sie einem zur Verfügung steht. Natürlich wiederholt sich vieles in diesen Berichten, aber die Nuancen - das Divergierende, das Individuelle, machen das Buch interessant. Juden gab es in Kuba seit der Kolonialzeit, der erste soll angeblich mit Columbus gekommen sein. Doch lebten diese nicht offen als Juden. Erst der Krieg Mexico-Cuba-Amerika brachte die ersten Immigranten 1898 nach Cuba - Soldaten und Lieferanten der U.S. Armee, die in Cuba blieben.  1906 organisierten sich diese in „The United Hebrew Congregation". Die eigentlichen Emigrationswellen nach Cuba spiegeln die Probleme in der „alten Welt" wider - Jungtürken, Balkankriege etc.  Wie das Beispiel des Schiffes St. Louis zeigt, wurden die Tore Cubas für die Immigranten nicht unbegrenzt offen gehalten. Diejenigen, die einreisen durften, mussten  ein Vermögen von  30 Dollar vorweisen, was sie oft nicht hatten. Die Berichte zeichnen ein Bild der Fürsorge, welche die örtlichen Juden denjenigen, die in Anhaltelagern praktisch eingesperrt waren, zukommen liessen. Oft stellten sie den Immigranten auch die erforderliche Geldsumme zur Verfügung. Wirtschaftlich nennt Bejarano drei Gruppen. Die Amerikaner, meist Kaufleute, die Filialen von amerikanischen Häusern in Cuba führten und wohl situiert waren. Dann die Gruppe, die von Verwandten in Amerika unterstützt wurde. Die bedeutendsten waren diejenigen, die sich nicht zu gut vorkamen und ganz unten begonnen haben. Viele Berichte sind dem Aufstieg dieser hart arbeitenden Leute gewidmet. Der Traum vom Aufstieg von Hausierern, Schuhputzern und Tellerwäschern ist für viele Realität geworden. Synagogen und Schulen spiegeln die Herkunftsländer der Immigranten wider. Sephardim hatten ihre Institutionen, Aschkenasim die ihren. Nur da, wo die Anzahl der Kinder gering war, lernte man gemeinsam. Weitere Themen, die zur Sprache kommen: Die grosse Sorge um die in Europa zurückgebliebenen Verwandten beherrscht die Berichte der ersten Hälfte der 40-er Jahre, dann überwiegen die Berichte über die Unruhe, die besonders die Jugend erfasste, als Israel „im Werden" war. Die Jahre bis zu Castros Revolution werden als Jahre des Aufblühens der Gemeinde bezeichnet. Erst dann wendet sich das Blatt, aber nicht sofort. Castro liess die Juden vorerst unbehelligt, eine Taktik, die nur wenige durchschauten. Wie es dann doch noch gelang, aus Cuba zu fliehen, wird in dem letzten Abschnitt erzählt. Margalit Bejarano beschreibt in diesem Buch den Aufstieg der Juden in Cuba, das Aufblühen der Gemeinde und ihren jähen Niedergang. Niedergang, nicht Ende. Es leben noch ungefähr 1500 Juden in Cuba. Auch ihre Geschichte wird irgendwann aufgezeichnet werden.

http://www.magnes-press.com/Book/The+Jewish+Community+of+Cuba.aspx?name=The+Jewish+Community+of+Cuba&code=45-152029&docNo=1&qid=3