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Sag nicht, du gehst den letzten Weg.

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Heidi Behn, José Oksenberg, Willy Weisz (Hg.): Sag nicht, du gehst den letzten Weg. No digas nunca que esta senda es la final.

Wien: Mokka 2009.

288 Seiten, Euro 14,50.-

ISBN 978-3-902693-06-8

13.000 verfolgte Juden und Jüdinnen konnten vor dem Nationalsozialismus nach Chile flüchten. Rund 800 Flüchtlinge stammten aus Österreich, unter ihnen auch der Wiener Rabbiner und Biograph von Zwi Perez Chajes, Moritz Rosenfeld, dessen Sohn, der Rechtsanwalt Egon Rosenfeld, ebenfalls in Chile lebte.

Einem Teilaspekt dieser Emigration widmet sich Heidi Behn in ihrem zweisprachigen, deutschen und spanischen Buch Sag nicht, du gehst den letzten Weg. Sie dokumentiert liebevoll und kompetent die europäischen Wurzeln und Lebensgeschichten der Bewohner des jüdischen Elternheims Hogar Villa Israel in Santiago de Chile. Seit 1998 begleitete sie diese bei ihrer Erinnerungsarbeit. Sie versuchte für das Buch so viele und genaue Fakten wie möglich zusammenzutragen und blieb sich dennoch immer bewusst, dass die Lebensgeschichten ein Fragment bleiben müssen. Eine der Porträtierten ist die leider bereits verstorbene Grafikerin und Malerin Kitty Goldmann, deren Vater - er wurde von den Nationalsozialisten ermordet - das Herrenmodegeschäft Goldman & Salatsch, das berühmte sogenannte Loos-Haus am Wiener Michaelerplatz, besaß. Von Kitty Goldmann stammt auch das schöne Titelbild des Buches.

Im Rahmen ihrer Arbeit organisierte Behn ab dem Jahr 2000 eine Kulturbrücke zwischen Europa und Chile. Neben Lesungen und Vorträgen in der Bibliothek wurde unter anderem eine Wechselausstellung des Jüdischen Museums Wien über Manès Sperber gezeigt.