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Konzeptionen des Jüdischen.

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Petra Ernst/ Gerald Lamprecht (Hg.): Konzeptionen des Jüdischen. Kollektive Entwürfe im Wandel.

Innsbruck: Studien Verlag 2009.

478 Seiten, Euro 44,90.-

ISBN 978-3-7065-4346-0

Der Sammelband Konzeptionen des Jüdischen, der im wesentlichen auf die Beiträge einer gleichnamigen Tagung des Centrums für Jüdische Studien in Graz zurückgeht, macht 23 Beiträge zugänglich, die in der Zeitspanne vom 13. bis zum 20. Jahrhundert Themen aus der  deutschen, schweizerischen und österreichischen jüdischen Kulturgeschichte umfassen.

Neben in der Literatur, zum Teil von den gleichen Autoren, bereits mehrfach abgehandelten Themen wie der Walser-Bubis Debatte oder der Konzeption des Denkmals für die ermordeten Juden Europas in Berlin befassen sich die Beiträge von Jens Hoppe und Katrin Pieper mit der bisher wenig beschriebenen Zusammenarbeit von Juden und Nichtjuden im Museum jüdischer Altertümer in Frankfurt am Main vor der Shoah und mit den musealen Konzeptionen im neuen Jüdischen Museum Berlin. Im Abschnitt über Literatur und Theater werden neben viel beachteten Autoren wie Maxim Biller, Doron Rabinovici und Max Reinhardt auch der ausserhalb der Schweiz wenig bekannte Romancier Kurt Guggenheim und zwei völlig vergessene belletristische Texte von Henny Henschel vom Hain und von Wilhelmine von Heimburg in deutsch-jüdischen Zeitschriften abgehandelt. Einer der interessantesten Beiträge ist der bibliographische Essay von Mariana Hausleitner über den jüdischen Gedächtnisort Czernowitz, während sich Ekaterina Emeliantseva, Kristina Tomovska und Julia Richers mit so speziellen Themen wie den Prager Frankisten, den sephardischen Juden in Mazedonien und den Juden im Budapester Vormärz befassen. Zusammenfassend kann man sagen, dass, wie meist bei Sammelbänden, ein sehr disparates und heterogenes, aber auch gelungenes und lesenswertes Buch entstanden ist.