Ausgabe

„Jüdisches Leben in Margareten“ 30. Oktober 2019

pr-Text

Jüdisches Leben in Wien-Margareten –
Eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.

Inhalt

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Historikerin und Autorin Dr.in Gabriele Anderl begab sich auf eine Spurensuche durch Margareten. Ob Textilfabrikant Bernhard Altmann und seine Familie, die Eigentümer des Margaretner Bürgerkinos oder EinwohnerInnen in den Gemeindebauten, die jüdische Kultur in Margareten war vielfältig. Dr.in Anderl beschrieb in ihrem Buch Abläufe aus dem Alltag und machte somit die Grausamkeiten des Naziregimes wieder greifbar. Ob die straff organisierte Nazifizierung der Margaretner Apotheken oder die „Aktion Grüngasse“, in der Schülerinnen und Schüler deportiert und ermordet wurden oder die unzähligen Vertreibungen und Ermordungen jüdischer Mieterinnen und Mieter aus Gemeindebauten in Margareten – um nur ein paar Beispiele aus dem Buch zu nennen. Margareten hatte mit der ehemaligen Synagoge in der Siebenbrunnengasse (Kaiser-Franz-Joseph-Regierungsjubiläums-Tempel) ein Zentrum des religiösen jüdischen Lebens, das weit über die Bezirksgrenzen hinweg bekannt war.

Für Margareten ist es wichtig, dass dieser Teil der Geschichte des Bezirks wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zurückgeholt wird. Aus diesem Grund fand am 30. Oktober 2019 die Präsentation des Buchs in einem der Denkmäler jüdischer Kultur in Margareten statt, der ehemaligen Textilfabrik der Familie Altmann, das noch bis Ende des Jahres vom Künstlerhaus genutzt wird.

„Ich halte es für ein Versäumnis, dass kaum Interesse an der Aufarbeitung der Geschichte besteht. Der Mensch muss wissen, in welcher Entwicklung er steht, um die eigene Position verstehen und zur Welt in Beziehung setzen zu können. Ich bedanke mich deshalb bei Dr.in Gabriele Anderl, dass sie meinen Wunsch zur Aufarbeitung der Jüdischen Geschichte Margaretens umgesetzt hat und bin sehr stolz, dass dieses Buch nun vorliegt und in würdigem Rahmen im Künstlerhaus 1050, der ehemaligen Altmannfabrik, am 30. Oktober 2019 präsentiert wurde,“ meinte Bezirksvorsteherin Mag.a Susanne Schaefer-Wiery.

Die Autorin berichtete nicht nur über die Entstehungsgeschichte des Projekts und gewährte einen Einblick in einige Kapitel, sondern beleuchtete auch persön-­
­liche Erfahrungen im Gespräch mit ZeitzeugInnen.