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„Wer ist Jude?“

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Heinrich C. Olmer: „Wer ist Jude?" Ein Beitrag zur Diskussion über die Zukunftssicherung der jüdischen Gemeinschaft.

Ergon Verlag, Würzburg.

243 Seiten, Euro 34,00,-

ISBN  978-3-89913-821-4

Heinrich C. Olmer, der erste Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde Bamberg, hat in der vorliegenden, als Dissertation entstandenen Studie versucht, religiöse und historische Definitionsbestimmungen  und  Zukunftsperspektiven zur Frage „Wer ist Jude?" zu formulieren und zu diskutieren. Jüdische Identität wird im traditionellen, orthodoxen und amerikanisch-konservativen Judentum matrilinear bestimmt, während Teile des liberalen Judentums auch die patrilineare Abstammung anerkennen. Das israelische Rückkehrrecht bezieht sich seit 1970 auch auf „Ehepartner, Kinder und Enkel eines Juden, den Ehepartner eines Kindes eines Juden und den Ehepartner eines Enkels eines Juden."

Olmer untersucht u.a. die beiden Fälle Oswald Rufeisen und Benjmain Shalit. Die Kinder der Shalits blieben „die einzigen Personen, die in Israel als Juden registriert wurden, ohne es nach jüdischem Recht zu sein". Israel ist das einzige Land weltweit, „in der die jüdische Bevölkerung langfristig steigt".

In den USA ist die Frage der jüdischen Identität und religiösen Definition besonders komplex. Olmer kommt zu den Einschätzungen: „Bei einer Mischehenrate von etwa 50 Prozent in den USA wird der Anteil an halachischen Juden in naher Zukunft weiter abnehmen", und: „Die   

amerikanische jüdische Gemeinschaft erfährt eine alarmierende Aushöhlung einer gemeinsamen Identität." In weiteren Kapiteln analysiert Olmer auch die weltweite demographische Entwicklung des jüdischen Volkes.

Zusammenfassend lässt sich sagen, es handelt sich um eine überaus komplexe, gut recherchierte und klar geschriebene Untersuchung zu einer brennenden Frage der jüdischen Gegenwart.