Ausgabe

Mahnmal für Turnertempel feierlich eröffnet

pr-Text

Content

Am 10. November 2011 wurde in der Turnergasse 22 das Mahnmal für den an dieser Adresse ehemals befindlichen Turnertempel mit einem Gedenkgebet des Oberrabbiners Paul Chaim Eisenberg eröffnet. Die Synagoge war eine wichtige Anlaufstelle und ein Zentrum des jüdischen Lebens im 15. Bezirk, bis sie in der Nacht von 9. auf 10. November 1938 durch die Nationalsozialisten in Brand gesetzt und komplett zerstört wurde.

h92_018

Mosche Jahoda erinnert sich

Die Neugestaltung des Platzes entstand im Zuge eines Wettbewerbs, der von der Kunst im öffentlichen Raum GmbH (KÖR) in Kooperation mit dem 15. Bezirk und mit der Stadt Wien ausgelobt wurde. Die Initiative dazu ging vom Verein „coobra" aus, der in den letzen Jahren gemeinsam mit „dieloop" die jüdische Vergangenheit des 15. Bezirks erforschte.

h92_019

Oberrabbiner Prof. Paul Chaim Eisenberg hält eine Ansprache.

„Nur wenig ist heute noch unmittelbar sichtbar von der einst so blühenden jüdischen Gemeinde rund um den Turnertempel. Durch dieses Mahnmal wird dieser historische Ort, mit dem so viele individuelle Schicksale eng verknüpft sind, wieder sichtbar gemacht", erläutert Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal die Intention hinter diesem Projekt, das weit über die Bezirks- und Landesgrenzen hinaus für Aufsehen sorgt.

h92_027

h92_026

Andraschek & Lobnig, Auböck + Kárász, Turnertempel Foto: © Stephan Wyckoff 2011

Für die Umsetzung wurde das Projekt von Auböck + Kárász & Lobnig / Andraschek auserkoren. Schwarze Betonbalken erinnern an die verbrannten Reste des eingestürzten Tempeldachstuhls. Integrierte Bodenbilder aus Mosaiksteinen verbinden tragische Geschichte und zuversichtliche Gegenwart. Symbolträchtige Früchte und Bäume laden zu einem neuen Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion ein. Der Platz in der Turnergasse 22 hat somit Vergangenheit und Zukunft zugleich. Das Turnertempelmahnmal ist nach der Ausstellung „Das Dreieck meiner Kindheit" sowie den Audio Guides ein weiteres Projekt zur Aufarbeitung der so lebendigen jüdischen Geschichte im 15. Bezirk, die vor allem Dank der Initiative von Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal stark vorangetrieben wird.

Weitere Informationen finden Sie unter www.herklotzgasse21.at