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Gemeinsames Erinnern an die Opfer der NS-Mörder mit Israels Botschafter

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Aviv Shir-On, Israels Botschafter in Wien, weilte im Spätherbst 2011 zur Kranzniederlegung am Denkmal der Namen und Ehrenbucheintragung in Villach.

Mit Aviv Shir-On, Sohn einer deutschen Holocaust-Überlebenden, kam erstmals ein israelischer Botschafter in unsere Stadt. Er habe jedoch, sagte er, bereits als Tourist die Stadt Villach kennengelernt. Er wolle als Botschafter „nicht nur in Wien sitzen, sondern auch Land und Leute kennen lernen".

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Enthüllt wurde das Denkmal im Jahre 1999 mit 64 Namen, derzeit sind 252 Namen von Nazi-Opfern aus Villach und Umgebung ins Glas graviert. Botschafter Aviv Shir-On, Obmann Mag. Hans Haider und Bürgermeister Helmut Manzenreiter beim Studium der Vermerke.

WÜRDIGES GEDENKEN

Die feierliche Kranzniederlegung am Denkmal der Namen beim Villacher Stadtmuseum (Widmanngasse) gestaltete sich bei grossem Publikumsinteresse zu einem würdigen Gedenken an die Opfer des verbrecherischen Nazi-Regimes, das auch in der Stadt Villach grauenvolle Spuren hinterlassen hat.

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Die feierliche Kranzniederlegung am Denkmal der Namen beim Stadtmuseum in der Widmanngasse gestaltete sich zu einem würdigen Gedenken an die Opfer des verbrecherischen Nazi-Regimes. Auf dem Bild Israels Botschafter Aviv Shir-On (Mitte) mit Bürgermeister Helmut Manzenreiter und Obmann Mag. Hans Haider vom Verein "Erinnern" während der Zeremonie.

TIEFMENSCHLICHES BEDÜRFNIS

„Erinnern ist nicht nur ein tiefmenschliches Bedürfnis, sondern innerhalb der Gesellschaft eine Notwendigkeit, etwas für die Gegenwart zu tun, und wichtig für die Gestaltung der Zukunft. Die Villacher Erinnerungsarbeit ist auch für die nächste Generation von besonderer Bedeutung, weil sie sich damit besser den Herausforderungen der Zukunft stellen kann." Aviv Shir-On dankte insbesondere Bürgermeister Helmut Manzenreiter und Obmann Mag. Hans Haider (Verein „Erinnern") namens des israelischen Volkes für die wertvolle Erinnerungsarbeit.

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Ein Bläserquintett und eine Abordnung des Bundesheeres bei der Kranzniederlegung.

WOZU MENSCHEN FÄHIG SIND

„Gendenkkultur und Geschichtsschreibung sind nur dann wirklich sinnvoll, wenn das Gute und das Böse entsprechend ausgeleuchtet werden. Vielleicht ist gerade jetzt, 66 Jahre nach dem Ende der Naziherrschaft, die Zeit gekommen, der Jugend vorbehaltslos zu zeigen, wozu Menschen fähig sind, und welches Unheil fehlgeleitete Systeme wie die NS-Diktatur anrichten können", betonte Bürgermeister Helmut Manzenreiter. Es gelte also Dämme zu bauen - gegen latent vorhandene Stimmungen und Entwicklungen.

NEUE DIMENSION DER GEDENKKULTUR

Manzenreiter: „Sie haben, Herr Botschafter, mit dieser Kranzniederlegung nicht nur der Gedenkkultur unserer Stadt eine neue Dimension gegeben, Ihre Anwesenheit ehrt vor allem jene Gruppe, die hier enorme Basisarbeit geleistet hat - bereits zu einer Zeit, in der massgebliche Vertreter des öffentlichen Lebens anständige Menschen ausschliesslich in den Reihen von Eliteeinheiten des NS-Terrorregimes gesehen haben."

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Israels Botschafter in Wien, Aviv Shir-On, trägt sich im Rathaus ins Ehrenbuch von Villach ein; dahinter Bürgermeister Helmut Manzenreiter, Landtagsabgeordneter Ing. Reinhart Rohr und Stadträtin Mag.a Hilde Schaumberger. Fotos: Adrian Hipp

WERK DER VILLACHER ZIVILGESELLSCHAFT

Obmann Mag. Hans Haider erinnerte an die langjährige Überzeugungarbeit im Zusammenhang mit der Entstehungsgeschichte des Denkmals der Namen: „Es herrschte Scheu, auf die Nazi-Verbrechen Bezug zu nehmen. Bereits 1946, ein Jahr nach Kriegsende, wurde ein Antrag auf Errichtung eines Denkmals für die Nazi-Opfer gestellt. Doch die Mehrheit der Bevölkerung hat den 8. Mai 1945 offenbar nicht als Befreiungstag gesehen. Ein Denkmal für Kriegsopfer ist dann daraus geworden. Erst seit 1999 hat die Villacher Zivilgesellschaft mit dem Denkmal der Namen eine Stätte geschaffen, die an die zahlreichen Opfer der Nazi-Schreckensherrschaft in und um Villach erinnert."