Das Grazer Haus der Ewigkeit (hebr. Beth haOlam) ist ein Juwel der historischen Ritualanlagen – unter den jüdischen Friedhöfen der Steiermark findet sich kein zweites, annähernd stimmungsvolles Pendant.
Ein prächtiges schmiedeeisernes Tor schützt seit
einhundertfünfzig Jahren die Begräbnisstätte.
Schattige Alleen führen wie eh und je an prächtigen
Grabstätten entlang ins Innere des Areals.
Unter den Grabmonumenten finden sich stilistisch anspruchs-
volle, aufwendige Arbeiten der lokalen Steinmetzmeister.
Kriegsgräber erinnern an die jüdischen Soldaten, die für
die k.u.k. Monarchie im Ersten Weltkrieg kämpften.
Massengräber ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiter,
die auf den berüchtigten Todesmärschen in den letzten
Tagen und Wochen des Zweiten Weltkriegs ermordet
worden waren, befinden sich nach ihrer Umbettung
auf reguläre Begräbnisstätten in den 1960er
Jahren auch auf dem Grazer jüdischen Friedhof.
Am 11. November 1991 bekam der Friedhof ein neues
Gebäude. Die historische Zeremonienhalle des Grazer
Architekten Alexander Zerkowitz aus dem Jahr 1910
war in den Novemberpogromen 1938 zerstört worden.
Viel Platz bietet der Reserveacker, und sichert der Gemeinde auch für die Zukunft ihren Beerdigungsplatz.