Ausgabe

»Ich habe drei Leben gelebt auf drei unterschiedlichen Planeten.«

Inhalt

Shalom Weiss: »Wie konntest du Mensch sein in Auschwitz?«

Drei Generationen versuchen zu verstehen.

Aus dem Hebräischen übersetzt von Abraham Melzer.

Frankfurt am Main: Westend Verlag 2017.

512 Seiten, Euro 26,80 

ISBN: 978-3-86489-158-8

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©: Westend Verlag, Frankfurt am Main

 

Im Jahre 1988 erschien in Israel ein Buch des Shoa-Überlebenden Shalom Weiss mit dem Titel Einer aus jeder Stadt. Das Werk handelt von einem begabten und wissensgierigen 16-jährigen Talmudschüler, der im Lager Auschwitz-Birkenau seine Familie und seinen Glauben an G’tt verliert. Für Shalom Weiss war es ein „inneres Bedürfnis, das Schreckliche aufzuschreiben, das mir und meiner Familie in der Shoa passiert ist. Inzwischen ist mir klargeworden, dass mein Leben aus drei Abschnitten besteht, die miteinander verbunden sind. Es beginnt mit einer Jugend, voller Lebensfreude, in einer Diaspora-Gemeinde, die typisch war für das orthodoxe Judentum in Osteuropa. Es setzt sich fort in der Shoa und im Überleben, und es endet in dem Erlebnis der Auferstehung in der alten-neuen Heimat.“1

Vor zwei Jahren beschloss Shalom Weisss, gemeinsam mit seiner Familie, das Buch »Wie konntest du Mensch sein in Auschwitz?« Drei Generationen versuchen zu verstehen zu verfassen. Die Überschriften der sechs Kapitel der Publikation lauten: Kindheit, Shoa, Auferstehung, Versuch zu verstehen – Drei Generationen: Fragen und Antworten, Mit den Überlebenden aufzuwachsen – Zweite und dritte Generation: Persönliche Eindrücke und Die Enkel. Nach der Befreiung aus dem Konzentrationslager wandert Shalom Weiss 1949 nach Israel aus, wo er eine Familie gründet und Vater zweier Töchter wird. Wie die Töchter wuchsen auch seine zwei Enkelkinder im Schatten der Erinnerungen an die Shoa auf. Sie alle versuchten zu verstehen, wie ihr Vater/Grossvater die Schrecken überlebt hat und wie er seine Menschlichkeit bewahren konnte. Aus einem Schreiben von David Grossmann an Rivka und Ilana, die Töchter von Shalom Weiss: „Danke, dass ihr mir das Buch eures Vaters Shalom Weiss geschickt habt. Ich habe es gelesen und es hat mich sehr ergriffen. Euer Vater schreibt in einer Art, die bis zu den Wurzeln der Seele reicht. Und aus den Erzählungen und der Art zu schreiben steigt das Bild eines klugen, scharfsinnigen, ernüchterten und gleichzeitig idealistischen und ethischen Menschen, eine absolut wundervolle Mischung. (...) Der Text ist in meinen Augen wunderbar, genau, voller Gefühl, manchmal lustiger durch die dünne Ironie, die es hat. Es ist ein Text entstanden, der sowohl jüdisch wie auch israelisch ist. Und ich fühle, dass ich daraus viel gelernt habe, und dass dieses Buch mich von jetzt an begleiten wird. 

Danke und warmen Gruss an euren Vater, David Grossmann“

Monika Kaczek