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Die Beth-Yaakov-Synagoge in Genf, Aussenansicht, Foto mit einer 8 mm Fischauglinse. Aus: Roger Reiss: Nicht immer leicht, a Jid zu sein - Geschichten aus dem Jüdischen Genf. Zürich: Chronos Verlag 2010. Foto: R. Reiss.
Seit 1780 siedelten sich in Carouge (heute ein Stadtteil von Genf) vermehrt Juden aus dem Elsass an. Nachdem die jüdische Gemeinde von Genf, die Communauté israélite établie dans le canton de Genève, 1853 die Erlaubnis erhalten hatte, in der Stadt ein G'tteshaus zu erbauen, wurde der prominente Architekt Jean-Henri Bachofen (1821-1889) mit der Planung beauftragt. Die Innendekoration besorgte der Genfer Tapisserie-Maler Jean-Jacques Dériaz (1814-1890), eine Orgel zählte von Anbeginn an zur fixen Ausstattung der Grande Synagogue. Das Gebäude im maurisch-byzantinischen Stil, ein zentraler Kuppelbau mit vier gleich grossen Seitenschiffen und vier Türmchen, folgt architektonisch der Tradition des zeitgenössischen deutschen Synagogenbaues und wurde am 1. Juli 1859 eingeweiht. Die Worte des damaligen Genfer Rabbiners Joseph Wertheimer (1833-1908) finden sich über dem Eingang in Stein gemeisselt: „Ma maison sera appelée une maison de prières pour toutes les nations." („Mein Haus wird ein Haus des Gebetes für alle Nationen genannt werden.") Die Synagoge stand zunächst frei und ohne umgebende Gebäude inmitten von Brachland; der danach rund herum entstandene Platz wurde 1944 neu gestaltet. Die letzte umfassende Sanierung des Gebäudes fand 1995 statt.
Neben der Beth-Yaakov-Synagoge, dem G‘tteshaus der aschkenasischen Gemeinde, gibt es heute weitere 5 Synagogen in Genf: eine sefardische, eine Reformsynagoge, jene der Chabad-Gemeinde, eine orthodoxe Synagoge, sowie jene der liberalen israelitischen Gemeinde Genf, GIL: eingeweiht im März 2010, stellt diese den ersten Synagogen-Neubau in der Schweiz seit 50 Jahren dar.
Farbstudie der Hauptfassade der Synagoge von Genf, Architekten Frédéric de Morsier und Charles Weibel, 1910. Acm - EPFL Fonds Frédéric de Morsier Charles Weibel, dossier 164.04.032, Peçon 1998. Aus: Ron Epstein: Die Synagogen der Schweiz. Bauten zwischen Emanzipation, Assimilation und Akkulturation. Zürich: Chronos Verlag 2008, mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Blick in den Innenraum der Beth-Yaakov-Synagoge. Foto: Jean Plan�on, mit freundlicher Genehmigung R. Reiss.
Seit 2009 können die Genfer Juden in bester Lage, mitten im Geschäftsviertel, in einer der modernsten Sukkoth Europas unter offenem Himmel das Laubhüttenfest feiern. Foto zur Verfügung gestellt von Jean-Luc Chênes, GA Groupement d‘Architectes SA, mit freundlicher Genehmigung R. Reiss.