Evelyn Ebrahim Nahooray
Munderfing: Innsalz 2018
215 Seiten mit Fotos, Euro 21,90
ISBN 978-3-903154-81-0
Seit mehr als zwölf Jahren arbeitet der IPS-Wien Präsident Rainer König-Hollerwöger mit Erika Bezdickova sowohl für verschiedene Kulturveranstaltungen als auch an Buchprojekten zusammen. Die Themen sind dabei vor allem der Holocaust, aber auch Vermisste und Misshandelte der Gegenwart, letztes z.B. für ein EU-Projekt, die Grenzregion zwischen Österreich und Tschechien betreffend.
Erika Bezdickova, geboren 1931 in der Slowakei, wurde 1944 mit ihrer Familie nach Auschwitz deportiert, wo ihre Eltern ermordet wurden; sie selbst konnte nach Aufenthalten in anderen Lagern schliesslich bei einem Todesmarsch fliehen. Von Rainer König-Hollerwöger gebeten, sich als Zeitzeugin zur Verfügung zu stellen, fiel ihr die Entscheidung dazu nicht leicht, war sie, in Brno lebend, seit der Shoah nicht mehr nach Österreich gekommen. Mit dem Land verband sie vor allem schmerzliche Erinnerungen an die Begeisterung bei der Machtübernahme durch die Nazis, aber auch, wie von ihr erwähnt, an den österreichischen Dialekt von KZ-Wärtern. Aber schon vor dem Ansuchen von Rainer König- Hollerwöger war sie von Simon Wiesenthal in einen Gespräch darauf hingewiesen worden, dass es die Pflicht der Überlebenden der Shoah sei, über das damals Erlebte zu sprechen. So hat Erika Bezdickova schliesslich die Aufgabe übernommen in Schulen, Kirchen usw. sowohl in Österreich als auch in Tschechien als Zeitzeugin zu sprechen.
Rainer König-Hollerwöger berichtet in vorliegendem Band über seine tiefe Freundschaft zu Erika Bezdickova, über gemeinsame Gespräche, vor allem aber versucht er gegen Antisemitismus und Rassismus anzuschreiben.
Erika Bezdickova gab 2010 einen Band mit ihren Erinnerungen in tschechischer Sprache heraus, der 2013 dann auch in Deutsch mit dem Titel Mein langes Schweigen beim Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft erschien.