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„Sie werden leben!“

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Renate M. Schönfeldinger: „Sie werden Leben!". Das Schicksal eines jüdischen Zwangsarbeiters aus Ungarn und seine Rettung durch eine burgenländische Familie im Jahr 1945.

Pinkafeld: Verlag Desch-Drexler 2010.

100 Seiten, 30 Abbildungen, Euro 12,90

ISBN 978-3-9500331-9-9

György Krausz, welcher sich später Giora Krany nannte, war ein Jude aus der nahe der österreichisch-ungarischen Grenze gelegenen Stadt Szombathely. In ihr lebte er mit seiner Familie zusammen und erlebte das näher rückende Übel des NS-Regimes und den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.

Geschichten von Gräueltaten von Deutschen an Juden glaubte sein Vater zunächst noch nicht und weigerte sich auch, mit der Familie auszuwandern. Schliesslich wurde Giora Krany im Oktober 1943, im Alter von 21 Jahren, zum Arbeitsdienst eingezogen, wo er unter immer unmenschlicheren  Bedingungen Zwangsarbeit leisten musste. Von da an war er von seiner Familie in Szomathely getrennt und musste an verschiedenen Orten in Ungarn, der Slowakei und schliesslich gegen Kriegsende in Österreich Arbeitsdienst leisten.

Immer der Willkür seiner Wachtmeister ausgeliefert und um sein Leben fürchtend, durchlitt er die Strapazen des Arbeitsdienstes und erfuhr im März 1944,  bei der Verminung einer Eisenbahnstrecke, durch den Zuruf eines Mannes, der in einem vorbei fahrenden Zug sass, von der Deportation aller in Szombathely lebenden Juden und somit auch seiner Familie.

Kurz vor Ende des Krieges wurde Giora Krany als Hilfskraft in einer Mühle in Gaas (Österreich) nahe der ungarischen Grenze eingesetzt. Als seine Kompanie dann weiter marschierte, flüchtete er sich  zusammen mit einem weiteren Zwangsarbeiter namens Cundra, dessen Nachname nicht bekannt ist, in einen Wald. Schliesslich kamen sie an den Hof der Familie Legath, wo sie Unterschlupf für die letzten Kriegstage fanden und von Familie Legath unter eigener Lebensgefahr versteckt wurden. Nach der Befreiung durch die Sowjetunion kehrte Krany zunächst nach Szombathely zurück, wanderte schliesslich aber nach Israel aus. Dort schrieb er seine Erinnerungen an diese schwere Zeit auf Ungarisch nieder.

In dem Werk „Sie werden leben!" beschreibt die Autorin Renate M. Schönfeldinger auf Basis der Übersetzung ins Deutsche von Zsuzsanna Eck-Varga eingängig die Erlebnisse von Giora Krany vor und nach seiner Einberufung zum Arbeitsdienst. Hierzu bettet sie den Lebensweg Kranys in die Geschichte der ungarischen Juden ein, indem sie vor den Schilderungen der Erlebnisse Kranys kurze Einführungen in den historischen Kontext der ungarischen Juden bietet. So gelingt es ihr, die bewegenden Erlebnisse Kranys für eine breite Leserschaft begreifbar zu machen.