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Am 26. Oktober 2007 fand eine feierliche Neueröffnung einer Gedenkstätte statt, an dem Ort, wo das Konzentrationslager Bergen-Belsen war. Einige „Veteranen" wurden dazu eingeladen, darunter auch ich. Jeder von uns wurde bei seiner Rückkunft mit der unvermeidlichen Frage konfrontiert: „Wie war es?" Eine ähnliche Frage, die man einen Betroffenen von einer Bombenattentat im Fernsehen zu fragen pflegt: „Was dachtest Du an dem Moment?"
Nehmen wir den Fall eines jüdischen Besuchers in Israel. Insoweit seine jüdische Identität in seinem Leben eine Rolle spielt, wird sein Weg ihm nach Jerusalem und zur Klagemauer führen. Es werden bei ihm Emotionen frei kommen, ein Gemisch von Gefühlen, Fragen über seinen eigenen Lebenswandel. Erinnerungen an seine Jugend, an Gebete, die sein Vater, sein Großvater, sein Urgroßvater drei mal täglich voller Heimweh nach Zion und Jerusalem zum Himmel gerichtet hatten, mit Bitten um den baldigen Wiederaufbau des Tempels.
Er wird sich die Frage stellen müssen: „Weshalb bin ich hierher gekommen? Doch nicht wegen dieser alten Steine, sondern wegen dem, was sie symbolisieren."
Diese Quader sind Augenzeugen von einer Zeit, die Höhepunkt in der jüdischen Geschichte war gewesen: der prächtige Tempel, ein Volk frei im eigenem Lande. Aber sie waren auch Augenzeugen von einem Tiefpunkt dieser Geschichte: die Zerstörung dieses Tempels, das Exil, die Verfolgungen mit dem Tiefpunkt des Holocaust.
Es werden Gedanken in seinem Haupt herumschwirren, so wie: „Warum stehe ich hier? Warum gerade ich? Stehe ich hier nur für mich oder auch für meine Familie, meine Eltern, meine Großeltern, für meine verschwundene Mitschüler, meine Freunden, meine Schicksalsgenossen? Hat es einen besonderen Wert, wenn ich gerade hier das Kaddisch bete? Sollte ich vielleicht ein Steinchen mitnehmen, nach Hause, als Antwort auf die zu erwartende Frage: „Wie war es dort?" Bringe ich eine Botschaft mit? Was suche ich hier eigentlich?"
Anscheinend bin ich zur Klagemauer Bergen-Belsen gezogen....mit ähnlichen Überlegungen...auf der Suche. Und es bleibt ein Suchen, und es wird immer ein Suchen bleiben...