Ausgabe

Beth ha-Olam

Tina WALZER

Der jüdische Friedhof in Salzburg-Aigen

 

Inhalt

Bereits sein halbes Leben lang sorgt Marko Feingold, der heuer 105 Jahre alte Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, für den vorbildlichen Erhalt des jüdischen Friedhofs der Stadt.

 

Weit ausserhalb der Innenstadt, in südlicher Richtung an der S-Bahnlinie nach Hallein und Golling, liegt in der Uferstrasse 47 der jüdische Friedhof Salzburgs. Wenn es auch Dokumenten nach bereits im Mittelalter einen jüdischen Begräbnisplatz nahe des heutigen Hotels Mönchstein beim Stadtzentrum gegeben haben soll, so ist doch hier der einzige erkennbare jüdische Friedhof, der bis heute genutzt wird. Eröffnet wurde er im Jahre 1893 und umfasst rund 450 Grabstellen. Bedeutend sind neben den älteren Gräbern gleich beim Eingang zum Areal die Gedenksteine für jene Grabmonumente, die während der NS-Zeit zerstört worden sind, sowie das Gräberfeld der in den Salzburger Camps verstorbenen sogenannten Displaced Persons der Nachkriegszeit. Unter ihnen finden sich besonders viele Mütter und Kinder. Für sie gibt es weitere, eindrucksvolle Gedenktafeln im jüngeren Teil des Friedhofsareals.

 

Dem Besucher präsentiert sich der Friedhof in ausgezeichnet gepflegtem Zustand. Dies verdankt er dem langjährigen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, selbst ein Überlebender der Shoa: Marko Feingold, der heuer 105 Jahre alt wurde. Seit Jahrzehnten sorgt er hingebungsvoll für eine würdige jüdische Begräbnisstätte der Festspielstadt.

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Grabstein für Gitel Nudel, die 1951 im Camp der Displaced Persons in Hallein verstorben ist.

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Der jüdische Friedhof in Salzburg-Aigen ist dank Marko Feingold in vorbildlich gepflegtem Zustand.

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Gedenktafeln mit den Namen jener Kinder sogenannter Displaced Persons, KZ-Überlebender, die in den Lagern der Nachkriegszeit verstorben sind.

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Gedenktafel für den langjährigen Förderer der Salzburger Festspiele Donald Kahn und seine Frau Jeanne, die durch ihre Spende die Errichtung eines neuen Friedhofswärterhauses ermöglichten.

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Blick nach Westen zum älteren Teil des Begräbnisareals.

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Gedenktafeln für jene Grabsteine, die während der NS-Zeit zerstört wurden.

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Erinnerungstafel für die jüdischen Toten des 1. Weltkriegs und der Shoa, errichtet von der IKG Salzburg 2002.

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Blick nach Osten über die neueren Gräberfelder aus der Nachkriegszeit.

 

 

Alle Fotos: T. Walzer, mit freundlicher Genehmigung.

 

Siehe auch den Beitrag in DAVID Heft 84, Chanukka 2010, Tina Walzer: 65 Jahre habe ich gebraucht, um ein Salzburger zu werden. Hofrat Marko Feingold im Interview. 

 

http://davidkultur.at/artikel/65-jahre-habe-ich-gebraucht-um-ein-salzburger-zu-werden