Maria Blumencron: Auf Wiedersehen, Tibet. Auf der Flucht durch Eis und Schnee. „Auf Wiedersehen, Tibet" bietet einen Rückblick auf das beeindruckende Engagement von Maria Blumencron in Tibet zwischen 1998 und 2008. Die Autorin erzählt die Schicksale von Tibetern, die über den Himalaya die Flucht nach Indien wagen. Im Mittelpunkt der Erzählung stehen die Flüchtlinge sowie die Lebensgeschichte des Guides Kelsang Jigme, der die Flüchtlinge, oftmals Kinder, sicher über die Berge bringt. Die verschiedenen Erzählperspektiven und zahlreichen Zitate lassen den Leser eine Beziehung zu den Flüchtlingen aufbauen und an deren tragischen Schicksalen teilhaben. Auf diese Weise beabsichtigt Blumencron, die Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz für die Unterdrückung der Tibeter zu sensibilisieren, da Tibet aufgrund seiner geographischen Lage und der chinesischen Isolierungspolitik in Vergessenheit zu geraten droht. Da es sich um eine Zusammenfassung handelt, überschneidet sich die Erzählung teilweise mit dem 2003 erschienen Buch „Flucht über den Himalaya", ist jedoch auch Lesern von Blumencrons erstem Tibet-Buch zu empfehlen, da durch den anderen Aufbau und neue Details die Spannung erhalten bleibt. Neben der Schilderung des ersten erfolglosen Versuches, einen Dokumentarfilm über die Flucht aus Tibet zu drehen, bei der die Autorin Bekanntschaft mit der chinesischen Geheimpolizei machte, wird auch auf das brutale Vorgehen Chinas in der jüngsten Vergangenheit aufmerksam gemacht. Ende 2006 wurden dreißig tibetische Flüchtlinge bei ihrem Versuch, China zu verlassen beschossen und festgenommen, worauf Kelsang Jigme beschloß zur Grenze aufzusteigen und tibetische Gebetsfahnen als Zeichen zu setzen. Maria Blumencron begleitete ihren alten Freund bei diesem Unternehmen, welches sich zu einer ungeplanten und dramatischen Rettungsaktion für eine Flüchtlingsgruppe entwickelte.
Köln: DuMont 2008.
280 Seiten, 32 Abbildungen, Euro 20,50.
ISBN 978-3-8321-8058-4