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„Der Wohnung geht es gut“. Die Freuds in der Berggasse 19

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Die Ausstellung „Der Wohnung geht es gut". Die Freuds in der Berggasse 19 richtet ihr Augenmerk vor allem auf das Privatleben der Familie Freud in ihrem Wiener Domizil. Umzüge innerhalb des Hauses, Wohnungsvergrösserungen sowie im Laufe der Jahre wechselnde Nutzungen der Wohnräume haben zahlreiche Spuren hinterlassen: Briefe, Originalobjekte und Fotografien erzählen eine bewegte Familiengeschichte, die sich hier beinahe ein halbes Jahrhundert lang - vom Einzug 1891 bis zur Flucht nach London 1938 - entfalten konnte.

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Sigmund Freud auf der Veranda seiner Wohnung, 1912 (Sigmund Freud Privatstiftung)

Zitathafte Visualisierungen der gründerzeitlichen Wohnung und ihres Interieurs vermitteln Einblicke in das bürgerliche Wohnen und Alltagsleben um die Jahrhundertwende. Sie vergegenwärtigen die Atmosphäre, die das Leben in der Berggasse 19 kennzeichnete. Erstmals präsentiert wird eine ‚Psyche aus dem Familienbesitz: Dieser Spiegelschrank ist erst kürzlich dank einer grosszügigen Spende der Wiener Ärztekammer an seinen ursprünglichen Standort in die Berggasse 19 zurückgekehrt. Die Wechselwirkungen zwischen wohnlichen Strukturen und familiären Beziehungen sind ebenso Thema wie das rege gesellschaftliche Treiben, das bei den Freuds herrschte und häufig von beruflichen Aktivitäten geprägt war. Gleichsam wird in der Ausstellung der Frage nachgegangen, wie sehr Sigmund und Anna Freuds persönliches (Er-)Leben Einfluss auf ihre psychoanalytische Arbeit nahm.

Fast ein halbes Jahrhundert verbrachte der sechsfache Familienvater als Mieter in der Berggasse 19, gemeinsam mit seiner Frau Martha, den Kindern und seiner Schwägerin Minna Bernays sowie mit zumindest zwei Bediensteten - und ab 1925 auch mit Hunden. Im Laufe der Jahre kam es zu zahlreichen Änderungen der räumlichen Verhältnisse: Familiäre Veränderungen und die rasch anwachsende Kinderschar führten zu mehreren Umzügen, Umbauten und Mehrfachbelegungen der Zimmer. Zeugnis davon und Einblicke in das Alltagsleben und das familiäre Beziehungsgefüge geben insbesondere die in der Ausstellung gezeigten Briefe der Familienmitglieder. Auch der Ausstellungstitel „Der Wohnung geht es gut" ist einem an den Vater adressierten Schreiben Anna Freuds von 1910 entnommen. Die Schilderungen aus privaten Briefen lassen ein Bild von jenem Interieur entstehen, in dem sich die Familiengeschichte der Freuds in der Berggasse 19 bis zu ihrer Vertreibung 1938 entfalten konnte.

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Ausstellungsansicht – Esszimmer der Familie Freud (Foto: Oliver Ottenschläger)

„Der Wohnung geht es gut". Die Freuds in der Berggasse 19

Sonderausstellung im Sigmund Freud Museum, Berggasse 19, 1090 Wien

täglich 10-18 Uhr

www.freud-museum.at