Alexander Kluy (Hg.): Else Feldmann.
Travestie der Liebe und andere Erzählungen.
Herausgegeben und mit einem Nachwort von
Alexander Kluy
WIENER LITERATUREN, Bd. 5
Wien: Edition Atelier 2013
144 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag und
Lesebändchen
ISBN 978-3-902498-83-0
Euro 18.95, E-Book: Euro 9.99
ISBN 978-3-903005-86-0
Seit einigen Jahren erscheint im Wiener Verlag Edition Atelier die vom Autor, Kritiker und Journalisten Alexander Kluy herausgegebene Reihe WIENER LITERATUREN, in der Literatur aus und über Wien präsentiert wird.1 Zu den Autorinnen und Autoren zählen bekannte SchriftstellerInnen wie Dorothea Zeemann, Joseph Roth und Robert Neumann, aber auch zu Unrecht vergessene Persönlichkeiten wie Else Feldmann, Felix Dörmann und Stefan Großmann.
Eine besondere Sammlung ist ein Erzählband von Else Feldmann, der den Titel Travestie der Liebe trägt. Die Autorin wurde 1884 in eine jüdische Familie in Wien geboren, wo sie in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs. Beide Elternteile stammten aus Deutschkreuz im Burgenland. Kurzzeitig besuchte sie eine Lehrerbildungsanstalt und arbeitete dann in einer Fabrik. Seit 1912 verfasste sie Erzählungen, Romane und schrieb sozialkritische Reportagen, unter anderem für die Arbeiter-Zeitung. Else Feldmann gehörte 1933 zu den MitbegründerInnen der Vereinigung sozialistischer Schriftsteller, einer wichtigen Gruppe der Wiener Literaturszene. Ein Jahr später wurden ihre Werke von den Nationalsozialisten verboten. Else Feldmann wurde deportiert und im Sommer des Jahres 1942 im Vernichtungslager Sobibor ermordet.
Die 25 Erzählungen von Travestie der Liebe behandeln unterschiedliche Themen der kleinen und der grossen Welt. Aufgrund ihrer sozialistischen Gesinnung widerspiegeln Feldmanns Geschichten auch starke Gesellschaftskritik. Oft begegnen wir Frauen, die seelisch wie auch körperlich ausgebeutet werden. In seinem Nachwort nennt Herausgeber Alexander Kluy die Erzählungen Elsa Feldmanns „Grossstadttragödien im Vorübergehen", denn der Autorin gelingen wunderbare Einstiege in ihre Erzählungen, die einen sofort in ihren Bann ziehen. Sie kommen scheinbar leicht rüber und strahlen einen Zauber aus. Elsa Feldmann (1924): „Mein grösstes Vergnügen und meine liebste Unterhaltung war es, Menschen zu beobachten. Nichts entging mir - kein Wort, kein Zucken in einem Gesicht, kein Lächeln der Qual oder der Freude".
Mit freundlicher Genehmigung: Edition Atelier
1 http://www.editionatelier.at/wiener-literaturen.html