Ausgabe

„Sachen, wie sie eben geworden sind“

Iris MEDER

Content

Paul Jacques Fischel, Sohn des wohlhabenden Financiers Ignaz Fischel und seiner mit ihm entfernt verwandten Frau Emilie (Emma) geb. Braun, wurde am 17.11.1885 in eine assimilierte Wiener jüdische Familie mit böhmischen Wurzeln geboren. 1906 konvertierte Paul zur evangelischen Kirche. Sein Bruder Robert wurde 1895 geboren. Ein weiterer Bruder, Walter, starb im Ersten Weltkrieg. Während Robert Fischel Jurist wurde, war Paul ein begabter Pianist, Conférencier und politischer Kabarettist. Er entschied sich für ein Architekturstudium an der Wiener Technischen Hochschule, der von jüdischen Architekturstudenten bevorzugten Universität, da diese die Klasse Otto Wagners an der Kunstakademie mieden. Ein Jahrgangskollege Fischels war Josef Frank. Fischel nahm Einflüsse von Adolf Loos und Frank auf, orientierte sich aber zunächst eher an der Architektur der Heimatschutz-Bewegung. Nach seinem Studium war er bis 1911 unter anderem im Büro der Wiener jüdischen Architekten Emmerich Spielmann und Alfred Teller tätig.

 h83_4236501_500

Paul Fischel, Passfoto. Foto: National Archives of Australia, mit freundl. Genehmigung I. Meder.

Ab 1921 arbeitete Fischel mit seinem 1884 als Sohn eines deutschen Kaufmanns in Wien geborenen Studienkollegen Heinz (Heinrich) Siller zusammen. Ihre ersten Arbeiten waren expressivkubistische Messestände und Holzpavillons auf den Messearealen in Wien und Graz. In einem Artikel der Allgemeinen Bauzeitung1 setzte sich Fischel auch theoretisch mit der Bauaufgabe „Messepavillon" auseinander. In den folgenden Jahren gestalteten Fischel und Siller in der Wiener Innenstadt Geschäftsfassaden für das Orientteppichhaus Bettelheim & Jomek (Rotenturmstrasse 27), das Pelzhaus Michael Gottlieb und das Bonbon- und Schokoladegeschäft Zum Naschkätzchen (beide Franz-Josefs-Kai 5), ausserdem die Wiener Niederlassung und einen Garagen- und Verwaltungsbau der Karlsbader Mineralwasserfirma Mattoni Ungar (Jasomirgottstrasse 4 bzw. Rauscherstrasse 23).

Paul und Robert Fischel erbten von ihren Eltern die Gebäude Obere Donaustrasse 10 und Rudolfsplatz 11, wo auch das Büro von Fischel und Siller war. 1925 richteten die Architekten die Ateliers des Malers Christian Schad, Graben 16, sowie der Modefotografin Kitty Hoffmann, Stubenring 20 ein. Vor allem dem grossbürgerlich jüdischen Umfeld Paul Fischels war es wohl zu verdanken, dass das Architektenduo schnell auch eine finanzkräftige Klientel für Villen Um- und Neubauten akquirieren konnte, etwa den Umbau der Villa des Industriellen Hans Lederer und seiner Frau Else am Richard-Kralik-Platz in Wien 18. 1924 bauten die beiden das Landhaus des Fabrikanten Hans Spiro in Wettern bei Böhmisch-Krumau (heute Cesky-Krumlov, Tschechische Republik). Mit seinem hohen Walmdach gibt es sich konservativgediegen und behäbig, Details sind von böhmischer Volkskunst inspiriert. Zentrum des später „arisierten", umgebauten, als Kindergarten und heute als Golfhotel genutzten Hauses ist eine grosse Wohndiele mit offener Treppe ins Obergeschoss. Der Grundriss orientiert sich an den zwanglosen, grosszügigen Raumfolgen englischer Landhäuser. Fischel und Siller bauten auch ein den bestehenden klassizistischen Altbauten angepasstes Magazin für die von Hans Spiro geleitete Papierfabrik Pötschmühle, damals wie heute der wichtigste Arbeitgeber vor Ort.

Das in der gleichen Periode gebaute Haus für Direktor Walter Kolmar und seine Frau Luise geb. Pock in Wien 18, Max-Emanuel-Strasse 5/Rimplergasse 2 ist formal konservativ, mit Anklängen an biedermeierliche Landhäuser2, ebenso wie das zeitgleich entstandene Haus des Börsendirektors Berthold Schwarz in Wien 13, Veitingergasse 3, laut den Architekten „ein Haus für behagliche Zurückgezogenheit in einem kleinen alten Garten"3 für ein älteres Ehepaar, und das 1927 gebaute Haus Dr. Ehrenfeld in Klagenfurt-Limmersach mit seinem Ecktürmchen4. Die Grundrisse mit ihren offenen, hakenförmigen Wohn-Essbereichen und mehrseitiger Belichtung hingegen zeigen Einflüsse von Josef Frank. Ehrenfeld war Direktor der im Besitz seiner Verwandten Ernst und Josef Fischl befindlichen Kornspiritus-, Presshefe- und Malzfabrik M. Fischl‘s Söhne. Auch Paul Fischel, in dessen Familie im 19. Jahrhundert die Schreibweisen Fischl und Fischel abwechselten, war ein Verwandter der Firmengesellschafter. Fischel und Siller bauten neben Angestelltenwohnhäusern auch das historistische „Herrenhaus" auf dem Firmengelände von M. Fischl‘s Söhne um, ausserdem das Haus von Ernst und Karoline (Lily) Fischl geb. Heller in Prag-Bubene�, Na vinici 4.6 In diesen Jahren konnte Fischel für mehrere Mitglieder seiner weitverzweigten Familie Bauaufträge ausführen, darunter den Umbau des Hauses von Hans und Susanne Ehrenfeld geb. Braun in Wien 19, Weimarer Strasse 93.7 Zeitgleich entstand 1930 in der Weimarer Strasse 105 das Haus von Alfred Braun, des Bruders von Susanne Ehrenfeld (auch er Gesellschafter von M. Fischl‘s Söhne), und seiner Frau Käthe, der Schwester von Hans Ehrenfeld. Das Haus lässt mit seinem für die Wiener Architektur ihrer Zeit ungewöhnlichen kupfergedeckten Satteldach, seiner Klinkerverkleidung und den kleinteilig versprossten grossen Schiebefenstern an englische oder niederländische Vorbilder denken. Es war von einer „Oilomatic"-Fussbodenheizung und Klimaanlage bis zur Auto-Drehscheibe in der Garage mit allen technischen Raffinessen ausgestattet.8 Bemerkenswert ist, dass Fischel und Siller immer auch die Hausgärten sorgfältig mit planten, was ihnen einen Platz in der Geschichte der österreichischen Landschaftsarchitektur sichert.9

 h83_braun_500

Das Haus Braun. Quelle: Wiener Architekten: Paul Fischel, Heinz Siller, Wien 1931.

Fischel und Siller planten aber auch Wohnbauten für weniger begüterte Schichten, wie etwa 1923 ein biedermeierlich anmutendes Angestelltenwohnhaus für das Kurzwarenhandels-Unternehmen Hermann Pollak‘s Söhne in Wien 21, Peter-Kaiser-Gasse 12/Schillgasse 19. 1930 entstanden ein Gemeindewohnhaus in Wien 18, Währinger Strasse 176-178/Köhlergasse 1-3, 1933 ein Mietshaus für die Vindobona AG, Wien 9, Spitalgasse 17/Rummelhardtgasse 2 und 1935 ein Beamtenwohnhaus für die Österreichische Fez-Fabriken AG in Gloggnitz, für welche die Architekten auch Büro- und Produktionsgebäude entwarfen. Als Planer von Industriebauten konnten sich Fischel und Siller, ausser mit einer Fabrik im slowakischen Nitra und dem Wiener Büro der Landwirtschaftlichen Zuckerindustrie AG sowie Stärkefabriken im ungarischen Kisbér sowie in Aschach an der Donau, mit mehreren Betriebsgebäuden von Textilfabriken profilieren, etwa mit der Erweiterung der Strumpf- und Handschuhfabrik Heller & Askonas10 in Schrems und Spinnereien für die Spinnerei und Färberei AG Nachod im schlesischen Schönwalde (heute Budzów, Polen) sowie- im ostböhmischen Grulich (heute Králíky, Tschechische Republik).11

Ende der Zwanziger Jahre entwarfen Fischel und Siller eine Reihe von Typenhäusern für die Klosterneuburger Wagenfabrik Kawafag, die sich auf die Produktion standardisierter Holzhäuser von der Zwei-Personen-Badehütte bis zum Dauerwohnhaus spezialisiert hatte. Vorgefertigte Holzhäuser, entweder als Wochenend-Unterkunft oder zum ständigen Wohnen, erfreuten sich in den Zwanziger Jahren wachsender Beliebtheit. Ein Holz-Weekendhaus war für grosse Teile der Bevölkerung die einzige Möglichkeit, als Alternative zur städtischen Mietwohnung, zu einem Eigenhaus zu kommen. Die relativ preisgünstigen Häuschen ermöglichten es erstmals einer breiteren Bevölkerungsschicht, sich eine Art Sommerfrische zum längeren Aufenthalt, für ein Wochenende oder auch nur für Tagestouren zu leisten. Gleichzeitig kamen sie dem neuen Bedürfnis nach ungezwungener Freizeitgestaltung mit sportlichem Akzent entgegen. Unterstützt durch zahlreiche Ausstellungen und Publikationen, nahm die Weekend-Bewegung einen rasanten Aufschwung. Besonders beliebt waren Badehäuser in den Donau-Strandkolonien in Klosterneuburg, Kritzendorf, Höflein und Greifenstein. Vor allem in Kritzendorf war der Anteil jüdischer Weekendhaus-Nutzer hoch.12

Nicht zuletzt dank der Beschäftigung von Architekten wie Fischel und Siller durch Firmen wie Kawafag entstanden zahlreiche Bauten, die in ihrer schlichtmodernen Formgebung der bescheidenen Bauaufgabe mit minimalem Raumbedarf - oft nur ein Raum mit Schlafstellen und Kochnische plus einem von aussen zugänglichen Abort - angepasst waren. Weekendhäuser wurden als ernst zu nehmende Architektur betrachtet, in der Fachpresse und in trendorientierten Illustrierten veröffentlicht. Der Verzicht auf Dach und Keller und das Platzieren der Häuser auf Betonpfeilern, zum Schutz vor Hochwasser, hatten eine quasifunktionalistische Formgebung zu Folge, maritime Motive wie Bullaugenfenster taten ein Übriges. Um die Weekendhauskolonien auch für weniger Bemittelte erschwinglich zu machen, planten Fischel und Siller auch Hausboote und „Klubwochenendhäuser" mit Einzel-Badekabinen und Gemeinschaftsräumen, die um einen atriumartigen Innenhof angeordnet sind. Für Kawafag entwarfen sie zahlreiche Typen-Weekendhäuser mit Sonnenterrassen und Flachdach und mehrere Dauer-Holz-häuser, meist mit Satteldach. 1929 waren Fischel und Siller in Form ‚künstlerischer Mitarbeit‘ an Marcel Halfons Buch Das Wochenendhaus beteiligt.

In seiner Einleitung zu einer 1931 publizierten Monografie des erfolgreichen Büros beschreibt Siller die gezeigten Arbeiten im Sinne der Wiener Schule als

„Sachen [...], wie sie eben je nach der wechselnden Art der ganz realen Aufgaben geworden sind"13.

 h83_klubwochenendhaus_500

Entwurf für ein Klubwochenendhaus. Quelle: Halfon/Fischel/Siller, Wochenendhäuser, Wien 1929.

In den Dreissiger Jahren zeigte sich in den Bauten von Fischel und Siller zunehmend der Einfluss des gleichaltrigen Josef Frank, der ihnen 1932 in der Wiener Werkbundsiedlung die Einrichtung einer Hauseinheit von Gerrit Rietveld übertrug. Der Einfluss der Wiener Moderne zeigt sich besonders im 1933 entstandenen Haus des Chemikers Dr. Adolf Erich Fürth, auch er wohl ein entfernter Verwandter Fischels, und seiner als Baronin Packenj von Kielstätten geborenen Frau Christa in Wien 19, Agnesgasse 45. Dem flachgedeckten Quader ist an der Südostecke eine damals hochmoderne Schlafloggia (Slee-ping porch) eingeschnitten. Im grossen Wohn-Ess-Bereich fungiert der zentrale Kachelofen in für die beiden Architekten typischer Weise als Raumgelenk. Der Frank‘sche Grundriss, der sich aus der Dualität von Sonneneinstrahlung und Wienerwaldblick ergibt, macht das Haus leicht und transparent. Auch die Einrichtung mit einer einfachen Polsterbank vor dem Kachelofen, Milchglas-Kugellampen und Thonet-Stühlen um den Klapptisch ist durch entspannte ländliche Bescheidenheit gekennzeichnet. Das Haus kann als eine der gelungensten Arbeiten nicht nur des Büros Fischel und Siller, sondern der Wiener Schule überhaupt gelten.14

Welcher Anteil an den Entwürfen von Fischel oder von Siller stammt, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Zum Leben der beiden lassen sich nur wenige Bruchstücke finden. Fischel war mit der 1907 geborenen Maria Lacerta Kammerer verheiratet. Sie war die Tochter des Reptilienkundlers Paul Kammerer, der sich nach der Aufdeckung angeblicher Fälschungen bei seinen Präparaten von Geburtshelferkröten 1926 das Leben nahm.15 Nach dem „Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich wurden die Gebäude in der Oberen Donaustrasse und am Rudolfs-platz „arisiert". Fischel und seine Frau flohen nach Australien, wo sie ihren Namen, wohl aufgrund ausländerfeindlicher Ressentiments, nach wenigen Monaten in Finton änderten.16 Paul Finton war in Melbourne als Maler und Fotograf tätig. Er starb dort bereits am 14. 10. 1942. Maria Finton erhielt 1949 die britische Staatsbürgerschaft. Nach Paul Fischels Tod machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester, während derer sie ihre Freundin Jessica kennenlernte, mit der sie bis zu ihrem Tod 1981 zusammenlebte. Paul Fischels Bruder Robert floh mit seiner Frau Sophie nach England und später weiter nach Denver,Colorado, wo er 1952 starb.

h83_fuerth_500

Das Haus Fürth. Quelle: Profil, 1935.

Der nichtjüdische Heinz Siller blieb in Wien. Die kinderlos gebliebene Ehe mit Clothilde Scharvogel wurde geschieden. 1938 realisierte Siller mit Fritz Judt-mann, dessen jüdischer Büropartner Egon Riss nach Grossbritannien geflohen war, den Umbau eines Traktes des ehemaligen Kaufhauses Gerngross, nun „Kaufhaus der Wiener". Während des Krieges baute er mit Josef Heinzle, dessen Büropartner Stephan Simony aufgrund seiner Rolle im Ständestaat in die Türkei emigriert war, Industrieanlangen. In Artikeln anlässlich seines 60. Geburtstages Anfang 1944 wurden vor allem die Umbauten des DrascheSchlössls und des Schlosses Primmersdorf bei Raabs/Thaya erwähnt - offenbar wa-ren hier die Bauherren „arisch". Siller, Vater einer ausserehelichen Tochter, starb Anfang 1946 in Wien.17 Das einst so erfolgreiche, vielseitige Büro Fischel und Siller, das fast ausschliesslich für jüdische Auftraggeber gearbeitet hatte, ist heute ebenso wie seine Bauherren nahezu vergessen.

1    Vgl. Die Messe und der Architekt. In: Allgemeine Bauzeitung, Heft 26 (1925), S. 2f.

2    Wal-ter Kolmar und seine Frau flohen mit ihren Kin-dern Kurt und Gerta 1938 nach England. 1924 entstand auch das Haus des Prokuris-ten der Firma Bunzl & Biach, Hans Schoenberg, und seiner Frau Emma geb. Pohl in Wien 19, Grin-zin-ger Strasse 45.

3    Vgl. Bau- und Werkkunst, 1927/28, S. 43. Fischel und Siller realisierten ausserdem einen Um- und Zubau für den möglicherweise mit den Bauherren verwandten Ing. Robert Schwarz und dessen Frau Hedda (Hedwig) Ma-ry geb. Schwein-burg in Wien 19, Vegagasse 4. Robert und Hedda Schwarz, Inhaber des Verlags für Fachliteratur, flohen mit Sohn und Tochter 1938 über die Schweiz nach Frankreich und 1940 weiter nach Hollywood. Robert Schwarz starb dort 1961, Hedda Schwarz 1976.

4    Die gleiche Dachform haben die Seitentrakte des im selben Jahr für den Kohlengrosshändler Emmerich Winter umgebauten „Drasche-Schlössls" in Wien 4, Schelleingasse 30/Schönburggasse 31. Das kriegsbeschädigte Gebäude wurde 1953 zer-stört.

6    Ernst Fischl wurde in Auschwitz ermordet. Lily Fischl überlebte. Sie wurde 100 Jahre alt.

7    Hans und Susanne Ehrenfeld wurden 1938 geschieden. Hans Ehrenfeld floh in die USA, Susanne Ehrenfeld mit den Kindern Tom und Erica (Ricky) und ihrem zweiten Mann Otto („Peter") Redlich nach Australien.

8    1936 zog Alfred Braun mit seiner zweiten Frau Inge geb. Kuntner nach Zagreb und mit der neugeborenen Tochter Babette 1938 nach Kenia, wo die Kinder Frank und Inge geboren wurden. Alfred Brown kehrte 1952 nach Österreich zu-rück. 1955 wurde M. Fischl‘s Söhne an Mautner-Markhof verkauft. Heute stehen die Fabrikanlagen leer und sollen abgerissen werden. Alfred Brown heiratete nach seiner zweiten Scheidung 1956 ein drittes Mal. Er starb 1962 in Wien. Käthe Braun floh 1938 über Prag nach England, wo sie 1992 starb. Ihr Sohn Rolf lebt in London. Für wertvolle Auskünfte und Recherchen zu den Familien Fischel, Fischl, Braun, Ehrenfeld, Fürth und Askonas danke ich Babette Brown.

9   Vgl. Iris Meder: House and Exterior in the Architecture of the „Vienna School". In: Landscape - Great Idea! Ta-gungsband, X-L Arch III. Universität für Bodenkultur Wien 2009.

10   Vermutlich war auch der Firmeninhaber Carl Askonas, dessen Frau Rosa eine geborene Fürth war, mit Fischel verschwägert; vgl. Sophie Lillie: Was einmal war. Wien 2003. Rosa und Carl Askonas flohen mit ihrer Tochter Brigitte zu ihrem Sohn Fred in die USA. Zur Familie Askonas vgl. auch Tina Walzer: Muriel Gardiner und Felix Augenfeld sowie die Hausbesitzer Rudolf Askonas und Familie, Haus Lammgasse 8. In: Irmtraut Karlssohn/ Manfred Kerry/ Tina Walzer: ...Lebte in der Josefstadt. Steine der Erinnerung 1938 - 1945, S. 121 - 135.

11    In einem Lebenslauf Sillers aus dem Jahr 1944 im Archiv des Wiener Künstlerhauses ist ein Stockwerksaufbau für die Neumann-Union AG in Grulich erwähnt. Die M. B. Neumann‘s Söhne Österr. Weberei und Druckerei AG, deren Aktienmehrheit in den Zwanziger Jahren von der Böhmischen Union Bank übernommen wurde, war allerdings im nord-böh-mischen Königinhof (heute Dv�r Králové nad Labem, Tschechische Republik). Der einzige Textilbetrieb in Grulich, der um 1930 nicht infolge der Wirtschaftskrise niederging, sondern expandierte, war die Wiener Seiden-manufaktur Brü-der Steiner (vgl. Mitteilungen der Heimatgruppe der Grulicher, Ad-lerge-birgler und Friesetaler,  Januar 1928, August/September 1928, Mai 1931, Juni 1931).

12    Vgl. Lisa Fischer: Die Riviera an der Donau. 100 Jahre Strombad Kritzendorf. Wien/ Köln/Weimar: Böhlau 2004, sowie Ca-roline Jä-ger-Klein/ Sabine Plakolm-Forsthuber/ Thomas Prli�: Die Architektur der Klosterneuburger Strandbäder und Wochenend-kolonien. Wien 2007. (= Klosterneuburg - Geschichte und Kultur. Son-derband 2)

13    Wiener Architekten, Bd. 3: Paul Fi-schel, Heinz Siller, Wien 1931, S. 7.

14    Adolf Fürth emigrierte 1938, während seine „ari-sche" Frau in Österreich blieb. Das Haus ist heute stark ver-ändert.

15    s. dazu: Joachim Riedl (Hg.): Wien, Stadt der Juden. Die Welt der Tante Jolesch. Jüdisches Museum Wien 2004.

16    Sie lebten in 244 Toorak Road, South Yarra, Prahran bei Melbourne, Maria Finton ab 1960 in 6 Mawson Street, Kew.

17    Zu Fischel und Siller vgl. auch: www.azw.at/www.architektenlexikon.at/de/137.htm und www.azw.at/www.architektenlexikon.at/de/598.htm (mit z. T. wider-sprüchlichen Anga-ben betreffend das Werk von Fischel und Siller, da beide Architekten von verschiedenen Personen bearbeitet wurden) sowie: Iris Meder: Offene Welten - Die Wiener Schule im Einfa-milienhausbau 1910-1938. Dissertation Universität Stuttgart 2001, elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/2005/2094/ (Buchpublikation in Vorbereitung).