404: Not Found Das Tahara-Haus von Eibenschütz (heute Ivančice, Tschechische Republik) David - Jüdische Kulturzeitschrift

Ausgabe

Das Tahara-Haus von Eibenschütz (heute Ivančice, Tschechische Republik)

Tina WALZER

Inhalt

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Westansicht des Tahara-Hauses auf dem jüdischen Friedhof von Eibenschütz (heute Ivančice, Tschechische Republik), vom Friedhofsareal aus. Foto: T. Walzer 2016. 

Das Tahara-Haus auf dem jüdischen Friedhof von Eibenschütz (heute Ivančice, Tschechische Republik) aus dem 19. Jahrhundert wurde mit tschechischen Geldern in den Jahren 2012-13 komplett restauriert.

 

Die Zeremonienhalle wurde 1902 für die jüdische Gemeinde Eibenschütz im historistischen Stil errichtet und steht seit 1988 unter Denkmalschutz. Sie ersetzte einen Vorgängerbau, der wohl aus dem frühen 19. Jahrhundert stammte. Das Friedhofsareal selbst geht, wie die dazu gehörige jüdische Gemeinde, zumindest auf das Mittelalter zurück - der älteste Grabstein, der heute noch lesbar ist, datiert ins Jahr 1552. 

Derzeit stellt die Zeremonienhalle von Eibenschütz eines der am besten erhaltenen jüdischen Friedhofsgebäude  südlich von Brünn dar, denn 110 Jahre nach ihrer Errichtung wurde sie auf Basis von Forschungsergebnissen der staatlichen Denkmalpflege fachgerecht restauriert. Die Arbeiten finanzierten neben der Grundeigentümerin, der jüdischen Gemeinde Brünn, sowie dem Stiftungsfonds für Opfer des Holocaust der Föderation jüdischer Gemeinden in der Tschechischen Republik, auch eine Reihe tschechischer Ämter, Institutionen und Firmen - darunter das tschechische Kultur- sowie das Umweltministerium, der Kreis Südböhmen und die Stadt Ivančice. 

 

Wie überall in Mähren wird auch dieser jüdische Friedhof seit Jahrzehnten unverändert von der örtlichen Bevölkerung hervorragend gepflegt, auch wenn nach der Shoa, und nachdem die wenigen überlebenden Juden das Land vor allem 1968 verlassen haben, keine jüdische Gemeinde vor Ort mehr existiert. Ein Buch über die historisch und kunsthistorisch bemerkenswerte jüdische Begräbnisstätte ist 2017 im Klagenfurter Wieser Verlag erschienen.

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Ostansicht des Tahara-Hauses, Haupteingang, von der Strasse aus nur über eine kleine Brücke zu erreichen. Foto: T. Walzer 2016.

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Zufahrtsstrasse Mřenková ul. zum jüdischen Friedhof in Eibenschütz. Foto: T. Walzer 2016.

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Spendertafel für die Renovierung des Tahara-Hauses 2012/13. Foto: T. Walzer 2016.