Am 15. Juni 2011 feierte das Sigmund Freud Museum sein 40-jähriges Jubiläum. Die ehemalige Ordination Sigmund Freuds wurde am 15. Juni 1971 in Anwesenheit von Anna Freud und Bundeskanzler Bruno Kreisky erstmals als Museum zugänglich gemacht.
Aus diesem Anlass wurde das Haus in der Berggasse 19 am 15. Juni zum Open House mit umfangreichem Festprogramm.
Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, Bezirksvorsteherin Martina Malyar, Inge Scholz-Strasser, Direktorin des Sigmund Freud Museums, Staatssekretär Josef Ostermayer und der israelische Botschafter Aviv Shir-On. Copyright: Stefan Liewehr
Die Gäste waren ebenso prominent wie die auftretenden Redner, Künstler und Vortragende, die gemeinsam mit Direktorin Inge Scholz-Strasser auf 40 erfolgreiche Jahre in der Berggasse 19 zurückblickten.
Bundeskanzler Werner Faymann betonte die Bedeutung dieses geschichtsträchtigen Hauses für die Republik Österreich, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny sprach über das Museum am historischen Schauplatz Wien. Bundespräsident Heinz Fischer sandte eine Videobotschaft.
Der renommierte und aus Wien stammende New Yorker Psychoanalytiker Otto Kernberg beleuchtete in einem wissenschaftlichen Festvortrag, moderiert von Martin Engelberg, „Some Major Contemporary Controversies within Psychoanalysis". Der Wiener Psychoanalytiker Felix de Mendelssohn lieferte - passend zur Geschichte des Museums - einen kurzen Abriss über die Tradition der Freud-Kritik und Ablehnung als sogenanntes „Freud-Bashing".
Christoph Wagner-Trenkwitz las aus Texten und Briefen Sigmund Freuds, Gerhard Naujoks stellte die Protokolle der Mittwochabend-Gesellschaft in Form einer szenischen Lecture-Performance dar. Für Musik sorgte das Trio des Ensembles Scholem Alejchem unter der Leitung von Isaak Loberan.
Bundeskanzler Werner Faymann bei seiner Rede. Copyright: Stefan Liewehr
Eine Performance von Christian Mayer, erarbeitet gemeinsam mit Martin Guttmann (Clegg+Guttmann) präsentierte die Ergebnisse einer Workshop-Serie mit ExpertInnen aus dem In- und Ausland zur Neukonzeption des Sigmund Freud Museums, finanziert aus dem Förderprogramm for Muse des Wissenschaftsministeriums und des Forschungsfonds.
Der israelische Botschafter Aviv Shir-On fand sich gemeinsam mit seiner Gattin ebenso unter den Gratulanten ein wie Christopher Hoh, Deputy Chief of Mission der USA, Künstlerin Timna Brauer, Gewista-Generaldirektor Karl Javurek und der frühere Creditanstalt-Generaldirektor und langjährige Vorstand der Sigmund Freud Gesellschaft, Heinrich Treichl. Namhafte Psychoanalytiker und Künstler tauschten sich mit Kulturschaffenden und Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft aus.
Eine gelungene Veranstaltung, die nicht nur ein erfolgreiches Schaffen über 40 Jahre feierte, sondern auch auf die nötige Sanierung und Modernisierung des Museums aufmerksam machte. „Um das Museum weitere vierzig Jahre erfolgreich zu führen, sind zusätzliche finanzielle Mittel unabdingbar", betonte Direktorin Inge Scholz-Strasser.