Dieser Artikel befasst sich mit der israelitischen Fürsorge  in der ersten Republik in Wien am Beispiel der Erholungs- und Waisenfürsorge,  wobei es sich vor allem um Kriegswaisen oder um verlassene Kinder handelte. Laut  der Israelitischen Kultusgemeinde, für die religiösen, kulturellen und  wirtschaftlichen Interessen der jüdischen Gemeinschaft zuständig, sollten  jüdische Waisen oder verlassene Kinder in einem jüdischen Waisenhaus oder einer  jüdischen Pflegefamilie erzogen werden, damit die Zugehörigkeit zum jüdischen  Kreise erhalten bliebe, und die Verbindung zum Judentum - die durch Geburt  bestünde - nicht durch neutrale oder antijüdische Erziehung verloren ginge  (Israelitische Kultusgemeinde 1930, 3). Die Erholungsfürsorge war vor allem für die in der Großstadt  lebenden Kinder wichtig. Die Wohnqualität in den Städten begünstigte  Erkrankungen dadurch, dass viele Familien auf engem Raum zusammenlebten, die  Räumlichkeiten oft wenig beleuchtet, schlecht belüftet und sehr feucht waren.  Viele Wohnungen hatten keine Badeeinrichtungen. Armut und Unterernährung waren  ein weiteres Problem. Erholungsfürsorge sollte den gesundheitlichen und  erzieherischen Zustand der Kinder verbessern, sowie zu Gewichtszunahmen der  Kinder führen (Müller 2000). Der Beginn der planmäßigen Kindererholung wird mit Walter  Bion gesetzt, der 1877 in Zürich die erste Ferienkolonie gründete (Klostermann,  Heller 1930). In den folgenden Jahrzehnten wurde aus Sorge um das  gesundheitliche Wohl der Kinder eine große Zahl von Kindern in Landfamilien  untergebracht. Den Ferienkolonien folgte die Erbauung von klimatisch bevorzugt  gelegenen Heimen. Tagesheime mit Sonnenbädern, Wald- und Freiluftschulen wurden  gegründet. So wurden die Kinder nicht ganz aus der gewohnten Umgebung entfernt  und konnten zumindest über Nacht daheim sein. Erholungsheime sollten in der Nähe von Wald und Wasser, fern  von Fabriken liegen, sie mussten ausgestattet sein mit Küche und Essraum,  Trinkwasserversorgung, guter Abortanlage sowie Wasch- und Duscheinrichtungen.  Liegekuren, Luft- und Sonnenbäder, Atemübungen und Gymnastik sollten den Kindern  zur körperlichen Erholung geboten werden. Eine Krankenschwester sollte immer vor  Ort sein, sowie ein Arzt immer erreichbar, der auch regelmäßig  Gewichtskontrollen durchführte. Die Kinder verbrachten den ganzen Tag draußen,  erhielten auch dort ihre drei Mahlzeiten, besonders reichlich Obst und Gemüse.  Die Kur dauerte in der Regel mindestens sechs Wochen, in erster Linie war sie  für vier- bis zehnjährige Kinder gedacht, die in engen, lichtlosen Wohnungen  hausten. Für die Aufnahme in ein Erholungsheim wurde erwartet, dass  die Kinder nicht verlaust und bettnässend waren, sowie dass sie eine  Mindestausstattung an Bekleidung hatten, um einen Wäschewechsel zu ermöglichen.  Die Ferienheime boten regelmäßige Einnahme der Mahlzeiten und Körperpflege,  sowie Wanderungen und Beschäftigung mit Büchern, Spielen und Liedern (Clostermann,  Heller 1930, 165-169). Heilstätten für erholungsbedürftige Kinder waren vor allem  für gesunde jüdische Kinder gedacht. Für diejenigen, die an Tuberkulose erkrankt  waren, waren keine Erholungsheime vorgesehen; tuberkulös gefährdete Kinder  wurden nur in bestimmten Erholungsstätten, wie das Seehospiz Grado oder das  Felix Lederer-Heim, aufgenommen. Daher übernahm die „Jüdische Jugendfürsorge"  direkt die Auswahl geeigneter Heilstätten für die tuberkulösen Kinder. Die  Aufenthaltsdauer war im Inland auf vier bis sechs Wochen beschränkt, im Ausland  auf sechs bis acht Wochen. Die Finanzierung erfolgte durch Beiträge der Eltern,  Vereine und durch die „Jüdische Jugendfürsorge" (Jüdische Fürsorge 1925, 16). Organisation und Aufgabenbereiche des jüdischen  Fürsorgewesens in der ersten Republik: Der mehr als hundert Jahre geführten „Armenanstalt der  israelitische Kultusgemeinde" folgte 1892 das „Wohltätigkeitsamt". Die IKG Wien  erkannte die Probleme einer schlechten Ressourcennutzung, die durch die vielen  einzelnen, kleinen Einrichtungen bestand. So war sie seit Beginn des 20.  Jahrhunderts um eine Zentralisierung des jüdischen Armenwesens bemüht, Dies  führte 1908 zur Errichtung einer „Zentralstelle für jüdische soziale Fürsorge"  im Amtsgebäude der israelitischen Kultusgemeinde und unter deren Patronanz . Die  Zentralstelle umfasste folgende Aufgaben:
· Beratung von Fürsorgebedürftigen und Fürsorgepflegern
· Bindeglied zwischen öffentlicher und privater Fürsorge
· Repräsentantin der jüdischen Wohlfahrtsvereine und Institutionen gegenüber den Behörden
· alle für die jüdische Gemeinde notwendigen Aufgaben, wie die Errichtung eines Zentralkatasters zur einfacheren Administration, Geldunterstützungen, Ausspeisungen, Bekleidungsaktionen, Winterhilfen, Schülerfürsorge, Wanderfürsorge, Jugendfürsorge, Arbeitsvermittlung, Finanzierung von Kinderheimen, Altenheimen, Krankenhäusern und vieles mehr
Die Zentralstelle ermöglichte eine planmäßige Zusammenarbeit der jüdischen Wohlfahrtsinstitutionen, einen Ausbau jüdischer Verbände, die Gründung zweckentsprechender Neueinrichtungen und einen engen Kontakt der öffentlichen und privaten Fürsorge.
Der Großteil des finanziellen Bedarfs wurde durch die Gemeindemitglieder aufgebracht, unterstützt durch Zuwendungen amerikanischer Organisationen wie das „American Joint Distribution Commitée" und durch Zuschüsse österreichischer Einrichtungen (Blaha, Mathae 2000, 6).
1913 wurde der Kurverband errichtet, um die Fürsorge für Personen zu leisten, die zur Herstellung ihrer Gesundheit und Erwerbsfähigkeit einer Kur bedurften, jedoch die nötigen Mittel nicht aufbringen konnten. In erster Reihe galt diese Fürsorge den Lungenkranken, um die Ausbreitung der Tuberkulose einzudämmen. Die Kosten der Kuraktionen wurden fast ausschließlich vom Kurverband aufgebracht (Krausz, Winkler 1925, 46f).
1924 kam es durch Beratungen mit dem städtischen Jugendamt zur Errichtung der „Jüdischen Jugendfürsorge" im Rahmen der Zentralstelle für jüdische soziale Fürsorge. Sie wurde durch die IKG gefördert und sollte eine Zentralstelle für die spezifischen Aufgaben der jüdischen Jugendfürsorge werden und die Erfahrungen der verschiedenen ihr angeschlossenen Vereine untereinander zugänglich machen. Ihr waren 62 Vereine mit 68 Fürsorgeeinrichtungen angeschlossen, die sich in drei große Arbeitsgruppen teilten. Die erste Gruppe befasste sich mit Vereinen der geschlossenen Fürsorge (Waisenhäuser, Heime, Blindeninstitute), der zweiten Gruppe gehörten die Organisationen an, die sich mit offener und halboffener Fürsorge (Tagesheime, Ferienheime, Kinderausspeisungen, Kinderambulatorien) befassten, und die dritte Gruppe umfasste die Eltern- und Schulvereine, Jugend- und Kulturgruppen (Zentralstelle für jüdisch soziale Fürsorge 1925, 11f).
Von der Obervormundschaftsbehörde wurde der „Jüdischen Jugendfürsorge" die Vormundschaft über zahlreiche jüdische Waisenkinder übertragen. Verlassenen und verwaisten Kindern wurden Plätze in Heimen oder in Privatpflege vermittelt, Kinder wurden in Koststellen untergebracht und Kostgeld teilweise oder zur Gänze gezahlt. Um die Möglichkeit der beruflichen Fortbildung zu sichern, wurden Schulgeldbeiträge gewährleistet, sittlich gefährdete Kinder unter die ständige Aufsicht fachlich gebildeter Fürsorger gestellt und kränkliche Kinder der Erholungsfürsorge zugeführt. Bedürftigen Familien half man unter anderem mit Geldaushilfen, Stellenvermittlungen, Bekleidungen, Lebensmittel, sowie der Besorgung von Gewerbescheinen, Arbeitsmaterial, Werkzeug und Nähmaschinen (Israelitische Kultusgemeinde 1928, 56f).
Die Jüdische Fürsorge wurde durch Beiträge der IKG und des „American Joint Distribution Commitee" finanziert und von der „Zentralstelle für jüdische soziale Fürsorge", durch Sammelaktionen, Spenden, Beiträge der angeschlossenen Vereine und der für die Kinder Verpflichteten unterstützt (Israelitische Kultusgemeinde 1928, 37-41).
1926 wurde das Jugendreferat der israelitischen Kultusgemeinde geschaffen. Neben den erzieherischen, religiösen und kulturellen Aufgaben umfasste ihr Zuständigkeitsbereich auch Fürsorgemaßnahmen wie die Förderung von Ferialaktionen, die Erlangung von Begünstigungen für die Wanderbünde, die Förderung der Errichtung und Ausgestaltung der Jugendheime und der jüdischen Sport-Turnbewegung.
Im April 1930 beschloß die IKG eine Reform bzw. Zentralisation des Fürsorgewesens, welche die Administration des Fürsorgewesens - die bisher von mehreren Stellen behandelt wurde - in einer einzigen Institution, der neuen „Fürsorgezentrale der IKG Wien", vereinigte. Die Fürsorgezentrale schließlich war für die Durchführung der gesamten von der IKG Wien zu behandelnden Fürsorgeangelegenheiten verantwortlich. Ziel war die Gewährleistung einer zweckmäßigen, raschen und umfassenden Behandlung, sowie das Zusammenwirken mit den Anstalten und Vereinen der freiwilligen jüdischen Fürsorge. Sie war ein im Rahmen der Gemeindeverwaltung bestehendes Amt und gliederte sich in drei Sektionen:
· Sektion I war für die Organisation, Administration und Kontrolle von Fürsorgeangelegenheiten zuständig,
· Sektion II war für die allgemeine Fürsorge verantwortlich,
· Sektion III war für die Jugendfürsorge, offene und geschlossene, fallweise und dauernde Fürsorge für Kinder und Jugendliche, Erholungsfürsorge, Berufsvormundschaft und Jugendgerichtshilfe zuständig (Israelitische Kultusgemeinde 1930, 17).
																				 Jüdische Fürsorge unterstützende  Vereine: „Die Israelitische Kultusgemeinde ist zuständig für die  Erhaltung und Pflege der jüdischen Kultur, der Feiertage, der Religionsausübung,  des Religionsunterrichts und der sozialen Tätigkeit. Sie vertritt die Juden und  deren Rechte und muss überall eingreifen, wo es sich um religiöse, kulturelle  und wirtschaftliche Interessen der jüdischen Gemeinschaft handelt." (Löwenherz  1932, 22). Die IKG konnte vor dem Ersten Weltkrieg ihre Ausgaben durch  die Kultussteuer decken. Der Änderung der Vermögensverhältnisse und Entwertung  der Währung in der Nachkriegszeit folgte jedoch eine gesteigerte Inanspruchnahme  der Wohlfahrtsinstitutionen, die es der IKG unmöglich machten,  Fürsorgeeinrichtungen weiter zu finanzieren, sie musste sich um finanzielle  Unterstützung bemühen. So wurde sie vor allem durch dass „American Joint  Distribution Commitée" unterstützt (Israelitische Kultusgemeinde 1930, 1-4). Sie unterhielt unter anderem ein Spital, ein  Altersversorgungsheim und ein Kinderambulatorium und widmete sich der  Jugendfürsorge, indem sie Ferienheime von Vereinen unterstützte und auch selbst  ein eigenes Heim in Kottingbrunn und ein Sonnentagesheim im Augarten unterhielt.  Weiters errichtete sie die „Heimstätte für jüdische Kinder" in Wien (Ornstein  1932, 18). B´nai B´rith, hebräisch für „Söhne des Bundes", ist eine  jüdische Organisation, die 1843 von Auswanderern aus Deutschland in New York  gegründet wurde, um Juden unter dem Anliegen der „hohen Ziele der Menschheit" –  im Sinne der Aufklärung – zu vereinigen. Die Vereinigung ist international und  gliedert sich – regional – in einzelne Logen. Der österreichische Sitz der B´nai  B´rith lag in Wien I, in der Universitätsstraße 4. In Wien bestanden im Zeitraum  der ersten Republik drei Logen, „Wahrheit", „Wien" und „Eintracht" (Winkler  1994, 2). Von der B´nai B´rith wurden Waisenhäuser, Altersheime und  Spitäler errichtet. Mit der Erhaltung von Toynbeehallen – diese jüdischen  Volksbildungsstätten boten Vorträge, musikalische Darbietungen, Bibelvorträge,  Unterrichtskurse sowie Kindertheater mit Jausen - Kindererholungsheimen,  Ferienheimen und Wanderbibliotheken wollte man auf die Jugend einwirken  und somit für die Erhaltung des Judentums sorgen (Guggenheim 1967, 185). Die meisten Jugendfürsorgeorganisationen beendeten ihre  Fürsorge mit dem erreichten 14. Lebensjahr. Der „Verein Zukunft– zur Förderung  schulentwachsener, verlassener Kinder in Wien" jedoch sah es als eine der  wichtigsten sozialen Aufgaben an, Jugendliche weiterhin in Heimen unterzubringen  und dort erzieherischen Einfluss auf sie auszuüben. So hat er es sich 1912 zur  Aufgabe gemacht, Jugendliche, die bis zu ihrem erreichten 14. Lebensjahr durch  die IKG, dem israelitischen Waisenverein oder andere Jugendfürsorgestellen in  Heimen, Waisenhäusern oder bei Kostparteien untergebracht waren, nach dem  erreichten 14. Lebensjahr in seinen Schutz zu nehmen, für ihre ordentliche  Unterbringung in Pflegestellen zu sorgen, ihnen ihren Fähigkeiten entsprechende  Lehrstellen zu beschaffen und bei Eignung die Fortsetzung des Studiums zu  fördern. So lautete der Leitsatz des Vereins „Den Weg für das Leben ebnen, die  Vorbedingungen schaffen, daß sie sich selbst erhalten und nützliche Mitglieder  der Gesellschaft werden" (Dr. Bloch´s Wochenschrift 1918, 56f). Der Verein  gründete das „Lehrlingsheim zur Erziehung und Erhaltung jüdischer Lehrlinge" in  Wien IX. Das American Joint Distribution Commitée (in Folge JDC  genannt) wurde 1914 in New York gegründet mit der Bestimmung, als zentrale  Hilfsorganisation bedürftige Juden außerhalb der USA zu unterstützen. Diese  Hilfe galt der sozialen und wirtschaftlichen Erziehung, der Eingliederung der  Juden in die Gesellschaft, der Kinder- und Jugendhilfe, der ärztlichen Fürsorge  und der Auswanderungshilfe (Oppenheimer 1967, 332-334). An Pflegemütter wurden Verpflegungsbeiträge gezahlt, kranke  Kinder wurden ärztlich behandelt und erhielten die verordneten Medikamente und  Lebensmittel vollkommen unentgeltlich. Im Bedarfsfall wurden Kinder auf Kosten  des JDC in Spitälern untergebracht. Knochentuberkulöse und rachitische Kinder  wurden turnusweise für eine durchschnittliche Dauer von vier Monaten an das  Adriatische Meer zur Kur geschickt. Erholungsbedürftige Kinder wurden in  Heimen oder auf dem Land untergebracht. Weiters subventionierte das JDC die  Aktion „Kinder ins Ausland", finanzierte die „Heimstätte für jüdische Kinder" in  Wien und errichtete in Hietzing, Baumgarten ein Heim, in dem vornehmlich  Kriegswaisen oder verlassene sowie verwahrloste Kinder untergebracht wurden  (Oppenheimer 1967, 332-334). Die Agudas Jisroel, wurde 1912 gegründet und hatte in  Österreich ihren Sitz in Wien II, Leopoldsgasse 16. Ihr Ziel war „die Lösung der  jeweiligen Gesamthauptaufgaben des durch die Thora konstituierten jüdischen  Volkes im Geiste der Thora". Sie unterhielt eine „Soziale Fürsorge", ihre  Jugendgruppen schlossen sich im „Landesverband der Jugendgruppen" zusammen. Die  Agudas Jisroel Jugendgruppe, Wien II, unterhielt ein eigenes Ferienheim, in dem  in den Sommermonaten 200 Jugendliche Erholung fanden. Die Agudas Jisroel  übernahm weiters die Verwaltung über das „Elisabeth-Heim für Kriegswaisen,  Lehrmädchen und Arbeiterinnen" in Wien II, die Obhut über das „Israelitische  Knabenwaisenhaus" in Baden, das „Jüdische Knabenwaisenhaus" in Wien III und über  das „Kriegswaisenhaus" in Baden (Taubes, Bloch 1932, 52). Der Verein Ferienheim mit Sitz in Wien IX,  Türkenstraße 17, wurde 1918 von Oberrabbiner Dr. Chajes gegründet. Er unterhielt  das Ferien- und Genesungsheim „Mühlhof" in Vöslau und das Seehospiz in Grado. Am  5. Dezember 1936 veranstaltete der Verein einen Gesellschaftsabend, um Spenden  zu sammeln, deren Reinertrag zur Schaffung von Freiplätzen im „Sofia Grünfeld  Ferienheim" in Bad Vöslau dienen sollte (Die Wahrheit 1936, 11. Dezember, 7). Die 1763 gegründete Chewra Kadischa, hebräisch für  heilige Vereinigung, sorgte neben der Bestattung der Toten für die Unterstützung  armer kranker Gemeindemitglieder, für die Gewährung von Kurbeiträgen, sowie für  die Unterstützung von Fürsorgeinstitutionen. Sie unterhielt ein eigenes  Genesungsheim in Baden und unterstützte mit Verpflegsgeldern das Sonnentagesheim  im Augarten (Jensen 2002, 28). Der Verein zur Versorgung hilfsbedürftiger jüdischer  Waisen mit Sitz in Wien I, Seitenstettengasse 2, unterhielt ein Knaben- und  Mädchenwaisenhaus in Wien XIX (Jüdische Fürsorge 1925, 44). Der Verein Nachlath Jeschurun war in Wien VI,  Marchettigasse 7, beheimatet und unterhielt eine Ferienkolonie im Florahof in  Vöslau und das Ferienheim Bertahof in Wien VI (Jüdische Jugendfürsorge 1925,  64). Der jüdische Witwen-, Waisenhilfs- und Ausspeisverein in Wien IX, Servitengasse 13, gewährte finanzielle Unterstützungen, organisierte  Bekleidungs- und Kohlenaktionen und beteiligte sich an der Aktion „Winterhilfe"  im Jahr 1931/32 (Die Stimme 1931, 24. Dezember, 7). Der Hilfsverband der jüdischen Kriegsopfer, Invaliden,  Witwen und Waisen in Wien unterstützte die israelitische Fürsorge durch  Bargeld, Lebensmittel- und Bekleidungsaktionen sowie eine Kohlenaktion (Die  Wahrheit 1936, 20. März, 9). Der jüdische Wohlfahrtsverein Hilfsbereitschaft Treuer  Brüder in Wien II, Kleine Pfarrgasse 21, wurde 1936 gegründet. Er gewährte  armen Kranken, Witwen und Waisen Unterstützungen und startete im Winter  Kohlenaktionen (Die Wahrheit 1936, 24. Juli, 8). Literaturverzeichnis Primärliteratur Clostermann, L., Heller, T. (Hrsg.) (1930): Enzyklopädisches  Handbuch des Kinderschutzes und der Jugendfürsorge. Akademische  Verlagsgesellschaft Leipzig Krausz, J., Winkler M. (Hrsg.) (1925): Jüdisches Leben in  Österreich in Wort und Bild. Selbstverlag: Wien Löwenherz, J. (1932): Über die Aufgaben der Kultusgemeinde.  In: Taubes, L., Bloch, Ch. (Hrsg.): Jüdisches Jahrbuch für Österreich.  Selbstverlag: Wien, 22-24 Ornstein, J. (1932): Über die Aufgaben der Kultusgemeinde.  In: Taubes, L., Bloch, Ch. (Hrsg.): Jüdisches Jahrbuch für Österreich.  Selbstverlag: Wien, 17-21 Taubes, L., Bloch, Ch. (Hrsg.) (1932): Jüdisches Jahrbuch für  Österreich. Selbstverlag: Wien Zentralstelle für jüdisch soziale Fürsorge (Hrsg.) (1925):  Jüdische Jugendfürsorge. Ein Jahrbuch der Fürsorge für das jüdische Kind in  Wien. Selbstverlag: Wien Sekundärliteratur Blaha, E., Mathae, M. (2000, April): Von der Mizwah zur  Professionellen Sozialarbeit. Zur Geschichte der jüdischen Fürsorgetradition.  In: Die Gemeinde, Nr. 506, 6 Guggenheim, E. (1967): Zur Jahrhundertfeier des B´nai B´rith.  In: Littera Judaica, Frankfurt am Main, 185f) Winkler, S., (1994): Das Protokoll der B´nai B´rith Loge  Wahrheit 1928-1933. Ein Beitrag zum Judentum in Wien. Selbstverlag: Wien Quellen Die Stimme (1931, 24. Dezember): Jüdischer Witwen- und  Waisenhilfsverein, Wien IX. In: Die Stimme, Jahrgang 4, Nr. 207, 7 Die Wahrheit (1936, 20. März): Verein zur Versorgung  hilfsbedürftiger israelitischer Waisen in Wien. In: Die Wahrheit, Jahrgang 52,  Nr. 13, 9 Die Wahrheit (1936, 24. Juli): Jüdischer Wohlfahrtsverein  „Hilfsbereitschaft treuer Brüder". In: Die Wahrheit, Jahrgang 52, Nr. 31, 8 Die Wahrheit (1936, 11. Dezember): Der Verein „Ferienheim".  In: Die Wahrheit, Jahrgang 52, Nr. 54, 7 Dr. Bloch´s Wochenschrift (1918, 25.Jänner): Fürsorge für  Schulentwachsene, verlassene Kinder. In: Dr. Bloch´s Wochenschrift, Nr. 4, 56f Israelitische Kultusgemeinde Wien (Hrsg.) (1928): Bericht der  israelitischen Kultusgemeinde Wien. Über die Tätigkeit in der Periode 1925-1928.  Selbstverlag: Wien Israelitische Kultusgemeinde Wien (Hrsg.) (1930, September):  Mitteilungen der israelitischen Kultusgemeinde. Unser Fürsorgewerk Nr.1.  Selbstverlag: Wien Lexika Oppenheimer, J. F. (1967): Lexikon des Judentums. Bertelsmann  Verlag www-Beiträge Jensen, A.S. (2002) (Download 15.06.2004): Jüdische  Gemeinden, Vereine, Stiftungen und Fonds. „Arisierung" und Restitution.  http://www.historikerkommission.gv.at/pdf/INTJUEDVEREINE.pdf 1-284 Müller, Tobias (2000) (Download 20.08.2004): Das Rote  Wien.  http://www.hausarbeiten.de/rd/faecher/hausarbeit/ged/15852.htmln