Von 23. Februar bis zum 3. Juni 2007 wird erstmals in  Österreich eine umfangreiche Schau zum Leben und Werk des  Literatur-Nobelpreisträgers Hermann Hesse gezeigt. Der international renommierte  Hesse-Experte und Herausgeber der Gesamtausgabe von Hermann Hesse, Volker  Michels und die Kuratorin Dr. Bettina Leder-Hindemith haben für diese  Ausstellung im Leopold Museum neben den wenig bekannten Aquarellen eine große  Auswahl an Original-Briefen, Fotos, Gedichten und Manuskripten zusammengestellt. Das Lepold Museum bei der Eröffnung der  Ausstellung  Damit bietet die Ausstellung einen Eindruck vom umfangreichen  Schaffen dieses vielseitigen Künstlers. Hermann Hesse: geliebt, erfolgreich und vergessen Noch immer wird das Werk Hermann Hesses (1877-1962) vor allem  von der Jugend geliebt und gelesen und zählt dadurch auch kommerziell mit über  30.000 verkauften Büchern im Monat zu den wichtigen Stützen des  Suhrkamp-Verlages. Seit der Wiederentdeckung des Autors des „Steppenwolfs" in  den 1960er Jahren durch die amerikanische Hippie-Bewegung ist Hesse auch  international der verbreitetste deutschsprachige Autor, wurde in 60 Sprachen  übersetzt und hält bei einer weltweiten Auflage von über 100 Millionen. Trotzdem  kam die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Literaturnobel-preisträger  bei uns bisher eher zu kurz und während es über Autoren wie Stefan Zweig und  Thomas Mann in letzter Zeit Ausstellungen und Dokumentationen gab, ist in  Österreich eine Darstellung von Leben und Werk Hermann Hesses noch nie  unternommen worden. Das Leopold Museum schließt nun diese Lücke gleich mit der  größten und umfassendsten Ausstellung, die es je zum wohl einflussreichsten  deutschsprachigen Autor des 20. Jahrhunderts gegeben hat. Hermann Hesse, Certenago 1926 © Editionsarchiv Volker  Michels, Offenbach Am Main Hermann Hesse nannte sein Leben ein „Bilderbuch", in welchem  er behutsam blättere. Bild und Wort waren für ihn nur schwer zu trennen, weshalb  das Leopold Museum ausführlich beide Aspekte im Leben des Künstlers präsentiert.  „Nicht, dass ich mich für einen Maler hielte, aber das Malen ist wunderschön.  Man hat nachher nicht, wie beim Schreiben, schwarze Finger, sondern rote und  blaue", meinte Hesse kokett, der während des Ersten Weltkriegs an einer schweren  Depression litt und diese auf ärztliches Anraten hin mit Malen therapierte. Das  Spiel mit den Farben sollte ihn nie wieder loslassen und auch seine Dichtkunst  farbiger und anschaulicher machen. Neben 100 Aquarellen zeugen Erstauflagen  seiner Bücher, Manuskripte, Briefe, selbst sein Strohhut und andere  Selbstzeugnisse von der Faszination, die noch immer vom Werk des  Nobelpreisträgers ausgeht. Hesses Lebensphilosophie, die Lösung für Probleme in  sich selbst zu suchen und sich damit gegen jede Form der Fremdbestimmung zu  wehren, ist so aktuell wie zu seinen Lebzeiten. Mit rund 100 Aquarellen, illustrierten Handschriften, Briefen  und Gedichten zeigt die Ausstellung einen umfassenden Überblick über diese  unbekannte Seite des Künstlers Hermann Hesse.