Ausgabe

Das Drama an der Donau

Alfred Lang

Teil 2: Die Vertreibung der Juden aus Kittsee (Burgenland)

Der bisherige Ablauf der Flucht eines Teils der Vertriebenen lässt sich aus den bereits erwähnten Zeitungsberichten von H. R. Knickerpocker und den Erzählungen von Aladár Reisner relativ genau rekonstruieren. Eine andere wichtige Quelle für die Rekonstruktion der Ereignisse ist der ebenfalls schon erwähnte Áron Grünhut.
Er hat in seinen 1972 in Tel Aviv ­erschienen Erinnerungen sehr detailreich über die nachfolgende Rettungsaktion berichtet, an der er mass-geblich beteiligt war.

Inhalt

Áron Grünhut, Vorsteher der orthodox-israelitischen Kultusgemeinde in Bratislava/Pressburg, hat von der Vertreibung bereits am Morgen nach der Aussetzung der Menschen auf der Donauinsel erfahren und Schritte zu deren Rettung eingeleitet. Er fasste den Entschluss, die Vertriebenen in den auf ungarischer Seite der Grenze gelegenen Ort Rajka/Ragendorf zu bringen, um sie von dort mit Hilfe von Fischern illegal über die Donau in die Tschechoslowakei zu bringen – eine Aktion, die er bereits kurz zuvor mit den ersten, aus Frauenkirchen vertriebenen burgenländischen Juden praktiziert hatte. Als sich jedoch herausstellte, dass die Fischer nicht mehr bereit waren das Risiko einzugehen, fasste er den Entschluss nach Bratislava/Pressburg zurückzufahren, ein Schiff zu organisieren „und solange auf Wasser [zu] bleiben, bis wir in die Slowakei einreisen dürfen“.

Dazu brauchte er aber die Genehmigung des zuständigen ungarischen Gendarmerie-Majors, der über seinen Vorschlag sehr ungehalten war: „’Nehmen Sie zur Kenntnis, Herr Grünhut, dass wir kein Transitlager für illegal eingeschleuste Juden sind. So geht es auf die Dauer keineswegs. Sie bringen uns immer wieder ganze jüdische Gruppen auf den Hals [...]’“. Letztlich stimmte er aber einem kurzfristigen Aufenthalt in Rajka/Ragendorf zu. In Bratislava/Pressburg brachte Grünhut in Erfahrung, dass im Winterhafen ein französischer Lastenkahn und ein Schleppschiff vor Anker lagen. Nach Rücksprache mit der Reederei wurde der Kahn mit Strohsäcken, Kopfpölstern, Laken und Decken beladen und legte, gezogen von dem Schlepper, mit Ziel Rajka/Ragendorf ab. Dort angekommen, wurde der Kahn verankert. Doch dann passierte etwas Ungeplantes: die Matrosen auf dem Schlepper lösten die Stricke und fuhren ohne den Kahn davon.

Den weiteren Verlauf schildert der überraschte Grünhut so, dass er dem überaus erbosten ungarischen Gendarmerie- Major versicherte, der Kapitän des Schleppschiffs habe ihn, entgegen der Abmachungen, im Stich gelassen, womit er aber den Major nicht überzeugen konnte. Dieser bezeichnete ihn als Lügner und Betrüger: „’Die Leute sind jetzt in Ungarn. Wo ist das Schiff, das diesen Schlepper fortschafft?’“ Er drohte, die Menschen vom Kahn zu holen und nach Österreich zurück zu bringen, was er aber dann doch nicht tat. Stattdessen wurde Grünhut in Ketten gelegt und nach Moson/Wieselburg in die Gendarmeriestation verbracht. Der Kahn blieb einstweilen in Rajka/Ragendorf, und die Menschen an Bord wurden von der jüdischen Gemeinde in Rajka mit Essen versorgt. Grünhut gelang es, den Gendarmerie-Major wieder zu beruhigen (u.a. indem er versprach, der mittellosen Schwester des Majors einen Geldbetrag zukommen zu lassen), nach Bratislava/Pressburg zurückzukehren und die Ausreise der Menschen in Angriff zu nehmen.

In Grünhuts Darstellung fehlt jeglicher Hinweis auf die Rückschiebung eines Teils der Vertriebenen nach Kittsee. Es ist daher anzunehmen, dass er über dieses Ereignis nicht informiert war.

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Jüdische Flüchtlinge auf dem Lastenkahn in Rajka/Ragendorf.

Quelle: Archiv Burgenländischen Forschungsgesellschaft, mit freundlicher Genehmigung A. Lang.

Die vertriebenen Juden aus Gols

Sowohl in den Schilderungen von Aladár Reisner als auch in den Erinnerungen von Áron Grünhut bleibt ein weiteres Ereignis ebenfalls unerwähnt: die Zusammenkunft mit den aus Gols (Burgenland) vertriebenen Juden. Ihre Vertreibung erfolgte nach einem ähnlichen Muster wie jene in Kittsee: Am 20. April 1938 wurden die drei jüdischen Familien Brock, Roth und Friedmann aus Gols, insgesamt rund 15 Personen, in der Nacht abgeholt, zur ungarischen Grenze gebracht und gegen Mitternacht sich selbst überlassen. Die Gruppe ist in einem nächtlichen Fussmarsch Richtung Rajka/Ragendorf gezogen und dort im Morgengrauen eingetroffen, wo sie von hilfsbereiten Einwohnern versorgt wurde. Von den ungarischen Grenzgendarmen entdeckt, sollten sie wieder nach Österreich zurückgeschoben werden, wogegen sie sich aber erfolgreich zur Wehr setzen konnten. Schliesslich wurden auch sie auf den bereits in Rajka/Ragendorf ankernden Kahn verbracht. Rachel Gross (Rose Brock) aus Gols schildert die Ankunft: „Wir sind dort angekommen, bei der Donau, dort ist eine Gruppe gestanden, eine grössere Gruppe. Und die haben schrecklich … die haben geweint, und sie waren…mit Decken waren sie umhüllt, und Kinder waren da, und alte Leute, und ich habe gemeint, das sind Zigeuner oder was, ich weiss nicht.“ Somit befanden sich ab diesem Zeitpunkt sowohl die Juden aus Kittsee und Pama sowie jene aus Gols auf dem Kahn.

 

Das Drama an der Donau

Damit folgte der vierte und letzte Akt in diesem ‚Drama an der Donau’. Er ist von den Bemühungen um die Findung von Aufnahmeländern gekennzeichnet. Auch hier war Áron Grünhut federführend, indem er so gut wie alle damaligen jüdischen Hilfsorganisationen mobilisierte. Er flog u.a. nach Paris zum ‚American Jewish Joint Distribution Committee‘ (Joint), um Ausreisevisa und die notwendigen Finanzmittel zu organisieren; er konnte auch erreichen, dass sowohl die französische Reederei, der der Schlepper gehörte, als auch die ungarische Fremdenpolizei dem Weiterverbleib in Rajka/Ragendorf bis zur Erledigung der Auswanderungsformalitäten zustimmten. Bei der ungarischen Gendarmerie, die den Schlepper bewachte, konnte Grünhut durchsetzen, dass den Flüchtlingen tagsüber der Aufenthalt in einem, mit Stacheldraht umzäunten, Waldstück am Donauufer gestattet und Zeitungen, Bücher und Korrespondenz bewilligt wurden. Die Versorgung mit Lebensmitteln erfolgte anfänglich durch die jüdische Gemeinde in Rajka/Ragendorf und später, als deren Finanzkraft erschöpft war, durch grössere Gemeinden im Umland wie Győr/Raab oder Moson/Wieselburg.

Grünhut konnte auch die Überstellung des kranken Rabbiners Dr. Armin Perls und seiner Frau sowie einer weiteren erkrankten Person ins jüdische Spital nach Bratislava/Pressburg bewirken. Unterstützung fand er dabei u.a. auch durch Marie Schmolka, Direktorin der jüdischen Hilfsorganisation für Auswanderer HICEM in Prag und Joint-Beauftragte für die Tschechoslowakei. Gemeinsam mit Schlomo Lipski von der Zionistischen Organisation in der Tschechoslowakei begab sich Frau Schmolka am 10. Juli 1938 auf das Schiff; wenige Tage später veröffentlichte die Tel Aviver Zeitung ‚Davar‘ ein Bericht darüber:

„Im Schiffsinneren vier Räume, je zwei für Männer und Frauen, zu denen man auf einer Leiter hinuntersteigt. Auf der Diele – Strohmatratzen. Es wimmelt von Ratten und Ungeziefer. In jedem Raum ein Tisch und Bänke. In einem der Räume wurde ein kleiner Schrank eingerichtet, darin eine Thorarolle – Spende der Juden von Bratislava. 3 mal täglich bringt man ihnen Essen aus dem kleinen nahen Städtchen Rajka. Das Essen kommt kalt an trotz der grossen Mühe, die sich die Einwohner des Städtchens bei seiner Zubereitung geben ... Auf der kleinen, das Boot mit dem Ufer verbindenden Brücke stehen ungarische bewaffnete Gendarmen, die wachen, dass sich keiner dem Boot nähern noch sich seine Bewohner zu weit entfernen sollen.“

Frau Schmolka erstellte eine Liste der ‚Passagiere‘ sowie der angestrebten Auswanderungsländer, wobei der grösste Teil der Flüchtenden nach Palästina wollte, eine weitere Gruppe zu Verwandten in die U.S.A und der Rest, hauptsächliche kranke und ältere Menschen, sollten in Bratislava bzw. in Ungarn Asyl bekommen. Nach diesem Besuch folgten noch weitere Wochen der zähen Verhandlungen um Affidavits für die Einreise in die U.S.A bzw. Einreisezertifikate für Palästina.

Áron Grünhut schildert das Ende der Aktion so: „Die Flüchtlinge wurden vom Schlepper geholt und auf Lastwagen, von […] einigen Grenzwächtern begleitet, nach Budapest befördert. Dort wurden sie in einem Hotel untergebracht, ein Polizeibeamter stellte unter Hicem-Mitwirkung die Pässe aus, ‚Joint‘ versah sie alle mit der nötigen Kleidung und Wäsche und wenige Tage später reisten die Leute in alle Windrichtungen.“

Etwas anders lautet der Bericht von Suzie Schapiro Steinberg, deren Vater und Grossvater Flüchtlinge auf dem Schiff waren. Ihr zufolge wurde ihre Familie in ein Lager in der Nähe von Budapest gebracht, wo sie weitere 13 Monate festgehalten wurden und in Räumen mit bis zu 20 Personen zu zweit oder zu dritt in Stockbetten schlafen mussten, bis es schliesslich den Verwandten in den U.S.A gelang, die notwendigen Visa zu erhalten und sie 1939 Europa verlassen konnten. Über die Anzahl der Personen, die sich (zeitweise oder durchgehend) auf dem Schlepper befanden, gibt es unterschiedliche Angaben. Frau Schmolka, die die Personalien auf dem Schlepper aufgenommen hat, nennt die Zahl von 68 Personen.

 

Die Täter

Abschliessend stellt sich die Frage nach den Tätern und der dahinter liegenden Befehls- und Organisationsstruktur. Auf den in dieser Hinsicht besonders ehrgeizigen Dr. Tobias Portschy wurde ja bereits hingewiesen. Portschy wurde 1949 wegen seiner Funktionen in der NS-Zeit zunächst zu 15 Jahren schweren Kerkers verurteilt – nicht jedoch wegen der Verbrechen gegen die Juden und Roma des Burgenlandes. Bereits 1951 folgte die Begnadigung durch Bundespräsident Theodor Körner. Danach führte er einen Elektrogrosshandel in Graz und lebte – wohl integriert in die örtliche Gesellschaft – in Rechnitz im Burgenland. Portschy war von 1959 bis 1991 Mitglied der FPÖ.

Eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der rassistischen Ideologie Portschys spielte die mit dem ‚Anschluss‘ eingerichtete Staatspolizeistelle der Geheimen Staatspolizei in Eisenstadt, die wiederum der Gestapo-Leitstelle in Wien unterstand. Bereits am 11. März 1938 wurde der Leiter der Staatspolizeistelle in Halle an der Saale, der damalige SS-Untersturmführer Otto Bovensiepen damit beauftragt, nach deutschem Vorbild eine neuen Staatspolizeistelle der Gestapo in Eisenstadt aufzubauen sowie die Grenzpolizei neu zu organisieren. In einem Tagesrapport vom 11. August 1938 schreibt er an die Gestapo in Berlin:

„Bei der Machtübernahme in Österreich waren nach Mitteilung der israelitischen Kultusgemeinde in Wien im Bereiche der Stapo Eisenstadt zirka 3.800 Juden wohnhaft. Bis jetzt sind rund 1.200 inländische und sämtliche Juden mit einer fremdländischen Staatsangehörigkeit - ungefähr 400 an der Zahl - aus dem Reichsgebiet abgewandert. Die ausländischen Juden habe ich zum Teil durch die zuständigen Bezirkshauptmannschaften als lästige Ausländer ausweisen lassen. Von den 1.200 ausgewanderten inländischen Juden sind 285 Mann ausgebürgert, in 235 Fällen sind Ausbürgerungsverfahren anhängig. Das Vermögen der noch im Inland wohnhaften Juden ist von mir vorläufig beschlagnahmt worden.“

Auch Bovensiepen wurde wegen seiner Vergehen im Burgenland nie belangt, allerdings 1948 in Kopenhagen wegen in Dänemark begangener Verbrechen zum Tode verurteilt. Zwei Jahre später wurde das Urteil in lebenslängliche Haft umgewandelt, 1953 kam er frei und wurde nach Deutschland ausgewiesen, wo er als Geschäftsführer eines Versicherungsunternehmens arbeitete. Die Staatsanwaltschaft Berlin erhob 1963 Anklage gegen ihn, jedoch wurde das Verfahren 1971 wegen Verhandlungsunfähigkeit eingestellt. Bovensiepen starb am 18.2. 1979 in Freiheit.

Ein weiterer Hauptverantwortlicher der Vertreibungen, Misshandlungen und Beraubungen der burgenländischen Juden war der ebenfalls aus Halle an der Saale kommende Kriminalkommissar Otto Kurt Koch. Er war als Referent für Judenangelegenheiten Mitarbeiter der Gestapo und bis in den Herbst 1938 in Eisenstadt tätig. Koch wechselte später zur Gestapo nach Wien, wo einige seiner Opfer aus dem Burgenland nach ihrer Zwangsumsiedelung nach Wien neuerlich mit ihm konfrontiert waren.

Wie erwähnt hatte Bovensiepen auch den Auftrag, die Grenzpolizei neu zu organisieren. Neben der neu gegründeten Staatspolizeistelle der Gestapo in Eisenstadt wurde – ebenfalls im Landhaus in Eisenstadt – ein Grenzpolizeikommissariat (Greko) eingerichtet, dass der Staatspolizeistelle und mithin der Gestapo unterstand. Dieses Kommissariat hatte Aussenstellen in Sauerbrunn, Bruck an der Leitha und in Kittsee. Die Grenzpolizeistelle Kittsee war im beschlagnahmten ehemaligen Gasthaus von Aladár Reisner untergebracht und nach den Schilderungen von Herrn Reisner zumindest am Anfang mit fünf SS-Leuten besetzt, die im Zuge des ‚Anschlusses‘ nach Österreich gekommen waren. Nach 1945 berichtete das Gendarmerie-Postenkommando Kittsee an das Landesgericht für Strafsachen in Wien: „Die Auslieferung der Juden ist vielmehr von eigens aus dem Altreich gekommenen SS-Männern durchgeführt worden und sollen sich die ortsansässigen NS-Mitglieder daran wenig beteiligt haben.“ Johannes Reiss zitiert eine tschechoslowakische Quelle, wonach „auf Befehl eines jungen Angehörigen der SS, der angeblich in Kittsee amtierte“ die Vertreibung stattgefunden haben soll. Offensichtlich handelt es sich dabei um den von Aladár Reisner erwähnten SS Kommandanten der Grenzpolizeistation Kittsee, Anton Woelke aus Berlin. Über sein weiteres Leben gibt es keine Informationen.

Bei genauerer Betrachtung zeigt sich aber sehr wohl auch eine Beteiligung lokaler Personen bzw. NS-Funktionsträger. Diesbezüglich wurde nach 1945 gegen den Propagandaleiter der NSDAP-Ortsgruppe Kittsee, Rudolf Segner, ermittelt, weil er „an der Auslieferung der Juden aus Kittsee stark beteiligt“ gewesen sein soll. Da sich keine Zeugen fanden und Segner sich in Chile aufhielt, wurde das Verfahren gegen ihn eingestellt.

Das Bild von den verängstigten und frierenden Juden auf einer ‚Sandbank‘ mitten in der Donau und der erzwungene Aufenthalt auf einem Schleppkahn im ‚Niemandsland’ zwischen drei Staaten stiess schon damals auf internationales mediales Interesse; so berichteten etwa die New York Times (21.4.1938) oder die Neuen Zürcher Zeitung (24.4.1938) darüber. In gewisser Weise waren die Geschehnisse tatsächlich ein Sinnbild für die quasi über Nacht heimat- und staatenlos gewordenen Juden im Deutschen Reich. Aber nicht nur die damaligen Zeitungen interessierten sich für den Fall, es kam auch zu literarischen Aufarbeitungen. Auf das vom deutschen Schriftsteller Friedrich Wolf nach 1945 verfasste Theaterstück „Das Schiff auf der Donau. Ein Drama aus der Zeit der Okkupation Österreichs durch die Nazis“ wurde in der Literatur bereits mehrfach hingewiesen.

Bislang nicht bekannt bzw. in Vergessenheit geraten ist, dass auch Peter de Mendelssohn einen Roman mit dem Titel „Across the Dark River“ verfasste, der ein Beispiel für die deutsch-jüdische Exilliteratur dieser Zeit ist. 1939 in New York erschienen, heisst es auf der Titelseite zusammenfassend: „The story, founded on almost incredible fact, of what happened to a group of Austrian refugees whose world was suddenly reduced to a bleak breakwater on the Danube“.

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Titelseite des Romans von Peter de Mendelssohn.

Foto: Archiv Burgenländische Forschungsgesellschaft, mit freundlicher Genehmigung A. Lang.

1

Grünhut 1972, S. 13 – 21.

2
Austrian Heritage Archive, Interview mit Rahel Gross (Gols) vom 17.4.2013 http://austrianheritagearchive.at/de/interviews/person/411

3
American Jewish Joint Distribution Committee (auch Joint Distribution Committee JDC) – in der Kurzbezeichnung ‚Joint’ – war eine amerikanische jüdische Hilfsorganisation die vor allem während der NS-Diktatur jüdische Gemeinden und Einrichtungen unterstützte und bei der Emigration aus Deutschland half.

4
Bericht in der Tel Aviver Zeitung ‚Davar‘ vom 21.7.1938, zit. n. Rosenkranz 1978, S. 90.

5 Grünhut 1972, S. 22.

6
Vgl. Suzie Schapiro Steinberg, in: The Burgenland Bunch News, No. 274, February 28, 2017. https://margaretnicklas.files.wordpress.com/2017/03/here-is-an-excerpt-of-a-story-told-by-suzie-schapiro-steinberg-from-bb-news.pdf

7
Vgl. Susanne Uslu-Pauer, Eva Holpfer, Vor dem Volksgericht. Verfahren gegen burgenländische NS-Täter 1945-1955. Eisenstadt 2008, 42. Marcus Wagner: Tobias Portschy – Ein Leben für die völkisch-deutschnationale Idee. Sozialisation und Reintegration eines ewig Gestrigen. Wien 2013, 60ff.

8
Vgl. Civilian Interrogation Centre British Military Mission Denmark, Interrogation Report on Otto Bovensiepen, Alsgades Skole, August 1, 1945, 5.

9
Zit. n. Herbert Rosenkranz, Verfolgung und Selbstbehauptung. Die Juden in Österreich 1938–1945, Wien/München 1978, S. 89.

10
Zit. n. Uslu-Pauer/Holpfer 2008, S. 147-148.

11
Johannes Reiss, “Geschichte der Juden und jüdische Geschichte im Burgenland“. Beiträge zur Geschichte der Städte Mitteleuropas, Bd. XV, in: Fritz Mayerhofer, Wilhelm Rausch (Hg.), Juden in der Stadt, Linz 1999, 7.

12
Die Grenzpolizeistelle Kittsee war über Kittsee hinaus auch an Vertreibungen in anderen Orten des Bezirks Neusiedl am See beteiligt, was zumindest ein Bericht des Gendarmeriepostens Parndorf „gelegentlich des Abtransportes der Juden an die ungarische Grenze durch die Gestapo Kittsee.

13
Vgl. Uslu-Pauer/Holpfer 2008, S. 147.

14
Friedrich Wolf stammte aus einer deutschen jüdischen Kaufmannsfamile und lebte während der Nazidiktatur im Exil. Nach 1945 ging der nach Deutschland zurück und war in der DDR schriftstellerisch aber auch als kulturpolitisch aktiv. Sein Sohn Markus Wolf leitete später den Auslandsnachrichtendienst im Ministerium für Staatssicherheit der DDR. Das Stück wurde am 02.02.1955 im Maxim Gorki Theater in Berlin uraufgeführt. Vgl. https://www.theatertexte.de/nav/2/2/3/werk?verlag_id=henschel_schauspiel&wid=992&ebex3=3 2018 (18.02.2018).

15
Peter Mendelssohn, Accross the Dark River. A Novel, New York 1939. Peter de Mendelssohn (auch Peter Mendelssohn) entstammt einer deutschen jüdischen Familie. Er emigrierte nach der Machtergreifung der Nazis zuerst nach Wien, dann Paris und schliesslich nach London, wo  er vom britischen Informationsministerium für die Betreuung der Nachrichtendienste angestellt wurde.1944 wurde er als Mitarbeiter des Hauptquartiers der Alliierten Streitkräfte nach Paris versetzt. Seit 1945 war er in Deutschland stationiert, betrieb als Presseoffizier die Gründung der Süddeutschen Zeitung und danach in Berlin die des Tagesspiegel. Er berichtete u.a. auch von den Nürnberger Prozessen. Mendelssohn war mit der Schriftstellerin Hilde Spiel verheiratet. Vgl. https://www.deutsche-biographie.de/sfz61576.html 2018 (18.02.2018). Der Roman ist auf englisch erschienen und wurde nicht ins Deutsche übersetzt.