Im Jahre 1896 kam Levi Yizchak Bak in der Altstadt            Jerusalems als Sohn von Simcha und Chana Bak zur Welt. Er entstammte der            berühmten Druckerfamilie Bak, die im Jahr 1831 aus Berdichev nach Zfat            übergesiedelt war, er war der Ururenkel Israel Baks und der Urenkel des            Rabbi Nissim Bak, der die berühmte Historische Synagoge "Tiferet Israel" in            der Altstadt Jerusalems aufbaute. Yad Avshalom Jerusalem Schon als Kind im Cheder fertigte er Mizrach*-Zeichnungen                für die Laubhütte an. Bak hatte nie eine professionelle Mal- und                Zeichenausbildung erhalten, aber er erzählte, dass er in seiner Kindheit in                der Jerusalemer Altstadt dem Künstler Meir Rozin begegnet war, der ihn mit                in sein Geschäft nahm und ihm dort das Zeichnen beibrachte. Als Baks                Zeichenbegabung bemerkt wurde, stellte sein Großvater ihn bei einer                Besprechung dem Leiter der Bezalel Kunstakademie, Boris Schatz, vor, der                anhand von Baks Bildern sogleich den Vorschlag machte, ihn an der Bezalel                Akademie zu unterrichten. Doch seine Eltern lehnten das Angebot ab und Bak                durfte nicht an der Bezalel lernen. Grab von Mutter Rahel Mit 18 Jahren wurde Bak, wie bei orthodoxen jüdischen                    Familien üblich, mit Jocheved, der Tochter des Rabbi Jona aus Zfat,                    verheiratet. Nach der Hochzeit zog er zu seinen Schwiegereltern nach Zfat                    und lernte an der dortigen Jeshiwa. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen,                    arbeitete er bei der Chevra Kadisha, der Bestattungsgesellschaft. 1915 reiste seine Frau mit Sohn Arie für einen                    Familienbesuch nach Wien und blieb dort, als der I. Weltkrieg ausbrach. Bak                    kam nach Wien nachgereist und arbeitete dort als Illustrator bei der                    Zeitschrift "Menorah". Als Dank für die Hilfe, die der englische Konsul in                    Wien den Flüchtlingen aus Palästina gewährte, wurde Bak gebeten, ein Bild                    für den Konsul zu malen. Baks Gemälde, das das Schicksal der Flüchtlinge aus                    Palästina schilderte sowie Landschaften aus Jerusalem und Zfat darstellte,                    erlangte hohe Anerkennung. Bak wurde sogar zum englischen Konsul eingeladen,                    wo er dann erfuhr, dass sein Bild an ein Museum in England weitergegeben                    worden war. Der Grabstein in Rachel´s Grab Nach Kriegsende, im Jahr 1920, kehrte die Familie nach                        Erez Israel zurück. Hier kamen Baks Töchter Naomi und Chaya zur Welt.                        Zunächst arbeitete Bak als Zimmermaler und Zeichner bei Juden und Arabern,                        aber schon nach kurzer Zeit eröffnete er eine Werkstatt für Schilder an der                        Malchei Israel Straße im Jerusalemer Geula Viertel. 1920-1948, während der Zeit des Britischen Mandats in                        Palästina, stellte Bak Geschäftsschilder her und widmete sich der                        Fresken-Arbeit. In dieser Zeit erwarb er sich seinen Ruhm als Synagogenmaler                        in Jerusalem. Er restaurierte und erneuerte die Wandmalereien der "Tiferet                        Israel" und der "Churva" Synagoge. Eine weitere wichtige Arbeit, die ihm                        anvertraut wurde, war die Renovierung der Wandgemälde am "Messias Palast" im                        Bucharen Viertel, heute genannt Beith Chana – Chanas Haus, die 1913 von                        Schumel Melnik und seinen Kollegen gemalt worden waren. In guten Zeiten                        unterrichtete und beschäftigte Bak bis zu 40 Leute in der Mal- und                        Zeichenkunst. Tiferet Israel Synagoge Jerusalem 1930 unterschreiben die Architekten Zeev Raban und Meir                            Gur-Arie mit Bak und seinem Freund Mosche Kitsch ein Abkommen über die Wand-                            und Deckenmalerei des soeben gebauten King David Hotels. Später wurde die                            Arbeit jedoch an die Tel-Aviver Malerfamilie Holzmann übergeben. Nach dem Befreiungskrieg 1948, als die Altstadt                            Jerusalems in jordanische Hände fiel, zerstörten diese unter anderem auch                            die "Tiferet Israel" und "Churva" Synagoge. Die Gemälde in der Großen Jeshiwa   1950 erhielt Bak seinen größten Autrag: das Wand- und                            Deckengemälde in der Großen Jeshiwa im ultraorthodoxen Viertel Mea Shearim.                            Die Arbeit wurde von Spendern aus Brooklyn finanziert. Voller Energie                            widmete Bak sich der Arbeit und mit Hilfe einer Verbindung aus Wissen und                            Begabung schuf er ein riesiges Gemälde, auf dem die heiligen Stätten in Erez                            Israel, die 12 Stämme Israels, Tiere, die in der Bibel vorkommen, sowie die                            12 Monate und die Tierkreiszeichen dargestellt sind. Ringsherum befinden                            sich geometrische Ornamente und bunte Blumen, die Säulen sind mit einer                            grau-weißen marmorähnlichen Farbe gestrichen. Die Arbeit hatte ca. ein Jahr                            gedauert und wich in Umfang und Kosten vom ursprünglichen Plan ab. Königsgruft (David Dynastie) Nachwort   Nachdem Bak die Arbeit an der Großen Jeshiwa beendet                                hatte, gab er die Arbeit in Privathäusern auf. Er arbeitete weiter als                                Schildmaler, zeichnete Ehren-Urkunden, Mizrachim und Gedenktafeln für                                Synagogen, illustrierte Religionsbücher, wie zum Beispiel eine Esther-Rolle                                und ein Heft mit dem Titel "Die Stiftshütte und die zugehörigen Geräte". In                                seiner Freizeit malte und zeichnete er zu seinem eigenen Vergnügen auf Stoff                                und Papier Bibelgeschichten und heilige Stätten. 1961 erscheint in Zusammenarbeit mit dem Yovav Verlag das                                "Historische Album", 18 Zeichnungen der ‘heiligsten und ältesten Stätten in                                der Geschichte des jüdischen Volkes’. Miron und Grab von Rabi Bar Yochai Daneben veröffentlichte Bak Kunstdrucke seiner                                    Plakatzeichnungen, Mizrach-Zeichnungen und Verzierungen für die Laubhütte.                                    Die zahlreichen Arbeiten Baks wurden in Israel und in der jüdischen Welt im                                    Ausland als Kunstdrucke, Postkarten Neujahrskarten und Mizrachim vertrieben.                                    Für seine Arbeiten erhielt Bak jedoch keinerlei Autorenrechte. Lange Jahre arbeitete Bak freiwillig bei der Chevra                                    Kadischa – der Bestattungsbehörde in Jerusalem – sowie bei anderen                                    Wohltätigkeitsorganisationen, 50 Jahre betete Bak zusammen mit dem gleichen minyan in den Horenstein Häusern in Mea Schearim und auch da brachte                                    er seine Wohltätigkeit zum Ausdruck. In den 60er Jahren dokumentierte sein Neffe seine                                    Erinnerungen und nahm Baks Geschichten auf Tonband auf; manche davon wurden                                    allerdings bis zum heutigen Tag nie veröffentlicht. Das Grab des Propheten Eliaho Rabi Levi Yitzchak Bak wurde auch angetragen, den alten                                        Tora-Schrein zu streichen und verzieren, der aus Italien in den Hechal                                        Schlomo, das Haus des Oberrabinats in Jerusalem, überführt wurde. 1974 starb Bak und wurde in Jerusalem bestattet. Seine Töchter leben in Jerusalem. * Mizrach – ein- oder mehrfarbige Zeichnung, die in frommen Häusern an                                          der Ostwand des Raumes angebracht wird, um die Gebetsrichtung für das                                          häusliche Gebet anzuzeigen