Fernsehen und Rundfunk stellen für unsere heutige                              Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit dar;                              beide sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Im                              ersten Drittel des 20. Jahrhunderts jedoch befanden                              sich diese erst in der Entwicklungsphase. Der Film                              beispielsweise sollte in der nationalsozialistischen                              Ära seine höchste Evolutionsstufe erreichen                              und neben dem Rundfunk zum Massenmedium sowie zu einem                              präferierten Instrument der Massenlenkung avancieren.                              Bereits vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten                              im sogenannten Altreich hatte Adolf Hitler die Propagandamöglichkeit                              und den manipulativen Charakter des Films erkannt:                              Jener vertrat die Meinung, dass der Mensch bei der                              Konfrontation mit Bildern auf der Leinwand eine viel                              höhere Rezeptivitätsstufe entwickeln würde,                              als dies beim Lesen eines Textes der Fall sei.1 
 Eine Erörterung der diversen filmischen Darstellungsformen                              würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, doch                              seien zumindest die Kategorien angeführt:
Während die ersten beiden Kategorien als Mittel der direkten Propaganda dienten, konnte mit dem Spielfilm in Form des Unterhaltungsfilmes indirekte Propaganda, also eine unterschwellige Beeinflussung der "Volksgenossen" betrieben werden. Lichteinsatz, Kameraführung, Selektion, Schnitt, Textgestaltung und Musik waren maßgebliche Faktoren für die Vermittlung jener inszenierten Realität: Die in der Pseudowirklichkeit agierenden Stereotypen sollten von den Zuschauern als real wahrgenommen und die vorgegebenen Denkschemata als die einzig richtigen erkannt und übernommen werden.3
"Der Ewige Jude" – Ein Dokumentarfilm
 Diesem "Dokumentarfilm" gingen die Spielfilme                            "Die Rothschilds" und "Jud Süß"                            voraus. Joseph Goebbels als dessen Initiator trat im                            Gegensatz zum Führer gegen die direkte Art der                            Propaganda auf; doch rückte er von diesem Prinzip                            ab und verfolgte die Absicht, ein Komplement zum Film                            "Jud Süß" sowie ein vom Antisemitismus                            des "Deutschen Wochenblattes im Kampf um die Wahrheit"                            - es handelte sich hierbei um Julius Streichers Blatt                            "Der Stürmer" - distanziertes und differenziertes                            Werk der Propaganda zu schaffen.4 
 Maximal einen Monat sollte die Produktion und Fertigstellung                            jenes 70 Minuten lang dauernden Filmes in Anspruch nehmen;                            doch nicht nur aufgrund der Eingriffsvorbehalte von                            Seiten des Ministers für Volksaufklärung und                            Propaganda, sondern auch aufgrund der Unzufriedenheit                            Hitlers, die weitere Änderungsmaßnahmen notwendig                            machte, belief sich die Produktionszeit auf über                            ein Jahr.5 
 Fritz Hippler6 , Leiter der Filmabteilung und Eberhard                            Taubert7 , Herausgeber der Zeitschriften "Die Judenfrage"                            und "Archiv zur Judenfrage" fungierten als                            verlängerter Arm des Propagandaministers. Ein Drittel                            der Filmeinstellungen stammten aus dem Warschauer Ghetto                            sowie aus Lodz und wurden im Herbst 1939 sogleich nach                            dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen                            aufgenommen.8 Ein geringer Teil wurde dem zionistischen                            Werbefilm "Land der Verheißung"9 entnommen.                            Weitere Szenen wurden in Berliner Studios gedreht, und                            das Reichsfilmarchiv stellte entsprechende Fotografien                            und relevantes Material zur Verfügung. Harry Giese,                            der allgemein bekannte Sprecher der "Wochenschau"                            fungierte auch bei diesem "Lehrfilm" als Sprecher                            und Kommentator.10 Trickaufnahmen fanden ebenfalls Verwendung.11
Am 28. November 1940 feierte "Der ewige Jude" im Berliner "UFA-Palast" am Zoo seine Premiere: Nach der Vorführung des Filmes "Ostraum – deutscher Raum" wurden Jugendliche und Frauen um 16 Uhr zur für "empfindsame Gemüter" gekürzten Fassung zugelassen, bei welcher die Schächtaufnahmen durch eine Trickfilmsequenz ersetzt wurde; die Vorführung für Erwachsene, also für Männer fand als längere Fassung mit kompletten Schächtausschnitten um 18.30 Uhr statt.12 In der Ostmark fand die Erstaufführung des "Dokumentarfilmes über das Weltjudentum" am 10. Dezember 1940 im UFA-Kino statt.13
Handlung
Sogleich zu Beginn des Films war die Rede                            von der "Demaskierung" der Juden, welche sich                            hinter der Maske zivilisierter Europäer verstecken                            würden. Dieses Mimikry (=Nachahmungs)-Motiv zog                            sich durch die ganze Darstellung und sollte das wahre                            Gesicht des Judentums zum Vorschein bringen. Die Physiognomie                            des jüdischen "Schmarotzers", der als                            dunkelhaariger Mann mit langem Haar und Bart, mit hagerem                            Gesicht, Schirmmütze und Peies dargestellt wurde,                            diente zur Visualisierung des unmaskierten "wahren"                            Juden, der allerdings aufgrund seiner Assimilationsfähigkeit                            in die Rolle des zivilisierten Westeuropäers schlüpfen                            könne; doch "die äußerliche Erscheinung                            ändere nichts an der rassischen Andersartigkeit                            und ihrem parasitären Charakter".14 
 Mittels einer Trickfilmsequenz und anhand einer Karte,                            auf der sich kriechende Linien gleichsam zu einem Spinnennetz                            formten, erfolgte die Erzählung der dreitausendjährigen                            Geschichte der aus dem "orientalisch-vorderasiatischen                            Rassengemisch mit negroidem Einschlag" hervorgegangen                            jüdischen Rasse, die ähnlich wie Ratten Massenwanderungen                            angetreten und sich auf der ganzen Welt verbreitet und                            niedergelassen hätten. Polen wurde dabei als "Niststätte"                            des Judentums bezeichnet, und sowohl die Biologisierung                            der Sprache als auch die Rattenanalogie, die nicht ausschließlich                            in diesem Film, sondern von den Nationalsozialisten                            generell als bevorzugtes Mittel der Propaganda und Hetze                            in Presse, Reden, Literatur und Rundfunk verwendet wurde,                            rief bei den Zuschauern Assoziationen zur Tier- und                            Insektenwelt, kombiniert mit Gefühlen des Ekels                            und der Abscheu hervor.15 
 Jenem "Parasitenvolk" wurde die Unterwanderung                            westlicher Demokratien und Regierungen, deren Kontrollübernahme                            und die Erschleichung von Macht und Einfluss vorgeworfen.                            Über den Parlamenten Frankreichs, Großbritanniens                            und der USA angebrachte Davidsterne symbolisierten die                            jüdische Dominanz in Staat und Gesellschaft.16                            Obwohl die jüdische Rasse bloß ein Prozent                            der Weltbevölkerung ausmachte, sei ihr nach Aussage                            des Kommentators gelungen, die Weltwirtschaft durch                            Betrug zu vereinnahmen. Doch nicht nur die Unterwanderung                            und Manipulation politischer Systeme, die Ausbeutung                            der Deutschen und die daraus resultierende ungerechte                            Berufs- und Einkommensverteilung, sondern auch die Korrumpierung                            des kulturellen Lebens durch den jüdischen Bevölkerungsanteil                            stellte einen weiteren Anklagepunkt des Filmes dar.                            Eine Gegenüberstellung von jüdischen (sowie                            nichtjüdischen) "entarteten" und "reinen                            deutschen" Kunstwerken sollte den "Beweis"                            für jene These liefern.17 
 International anerkannte und ausgezeichnete Leistungen                            jüdischer Persönlichkeiten auf wissenschaftlichem                            und/oder kulturellem Niveau wurden zu pseudowissenschaftlichen                            Experimenten und Leistungen degradiert. Albert Einstein                            wurde nach der Vorlage einer Karikatur aus der Hetzschrift                            "Der Stürmer" als "Relativitätsjude"                            bezeichnet.18 
 In weiterer Folge klagte der Film die deutschen Juden                            der Kollaboration mit Sympathisanten des Sozialismus,                            des Kommunismus sowie des Bolschewismus an und machte                            diese für das politische Chaos Deutschlands nach                            dem Ersten Weltkrieg verantwortlich.19 
 Den Höhepunkt des Filmes stellten die Nahaufnahmen                            der Schächtszenen dar, bei denen Rindern und Schafen                            mittels eines direkten und kontinuierlichen Schnittes                            bei lebendigem Leibe die Kehle durchgeschnitten wurde.                            Das Leiden der Tiere stand im Vordergrund, und das unmittelbar                            nach deren Töten gezeigte Grinsen des Schächters                            sollte dessen Krudität noch deutlicher zum Ausdruck                            bringen. Dabei lenkte der Sprecher die Aufmerksamkeit                            des Publikums auf das Gesetz vom 30. Jänner 1933,                            welches das Schächten unter Verbot gestellt hatte,                            und mit dem Text des "Nürnberger Gesetzes                            zum Schutz des Blutes und der deutschen Ehre" vom                            15. September 1935 konstruierte dieser eine Überleitung                            vom "Tierschutz" zur Rein(er)haltung der arischen                            Rasse.20 
 Das Ende jenes als "jugendwert" eingestuften                            Filmes zeigte marschierende SS-, SA- und Wehrmachtsangehörige                            mit enthusiastischen, kampfbereiten und siegessicheren                            Mienen. Der dazugesprochene Kommentar lautete: "In                            diesem Geiste marschiert die Gemeinschaft des deutschen                            Volkes". Die Helligkeit jener Aufnahmen standen                            in starkem Kontrast zur trüben, düsteren Darstellung                            des jüdischen Lebens und sollte demnach ein letztes                            mal die Reinheit, den Perfektionismus und die Volksgemeinschaft                            der Arier, gleichzeitig aber auch die Verdorbenheit                            und das Schmarotzertum der jüdischen Rasse suggerieren.21
Conclusio
"Der ewige Jude" kreierte ebenso                            wenig wie andere antisemitische Filme eine neue Form                            des Antisemitismus. Er verwendete bereits bestehende                            Vorurteile, Ansichten, Ideen und Stereotypen, die nicht                            unbedingt als "Produkte" der nationalsozialistischen                            Ära zu betrachten sind, sondern welche schon Jahrhunderte                            zuvor geschaffen worden waren und in der antisemitischen                            Propaganda der Nationalsozialisten eine zentrale Rolle                            einnahmen.22 Die Fülle und Verschiedenartigkeit                            der eingesetzten Stereotypen und Feindbilder sind jedoch                            als Spezifikum dieses sogenannten "Multi-Stereotypen-Filmes"23                            hervorzuheben. Der "maskierte" Jude, der zu                            Tarnungszwecken in westliche Kleidung schlüpfte                            und westliche Manieren sich aneignete, der Jude als                            "Weltverschwörer"24 , Profiteure und                            Wucherer, Juden als "Parasiten", "Ungeziefer",                            und "Schädlinge" oder Ostjuden, deren                            Sitten und Gebräuche den Deutschen fremd waren                            und daher abartig zu sein schienen, waren einige der                            verwendeten Hetero-Stereotypen. "Der ewige Jude"                            bediente sich nicht nur jüdischer, sondern auch                            "arischer" Auto-Stereotypen: "Arier",                            die wertvolle Arbeit für Führer und Vaterland                            leisteten, stellte man jüdischen Straßenhändlern                            gegenüber, die keine "werteschaffende"                            Arbeit verrichteten; am Ende des Filmes erschien Adolf                            Hitler als arische Führerfigur.25 Als stärkstes                            psychologisches Mittel ist der Schockeffekt zu erwähnen,                            der einerseits in den Rattenszenen, andererseits in                            den Schächtsdarstellungen Verwendung fand.26 
 Jenem Film lag folgendes Werteschema zugrunde: "Alles,                            was deutsch ist, ist gut – alles, was jüdisch                            ist, ist böse." Obwohl Goebbels die indirekte                            Art der Manipulation für effektiver hielt, produzierte                            er auf Wunsch des Führers ein Meisterwerk direkter                            Propaganda. Einfachheit, permanente Wiederholung, Emotionalisierung,                            Scheinobjektivität, Lügen und Absurditäten                            stellten für den Propagandaminister den Schlüssel                            zum Erfolg dar, denn sowohl er als auch Hitler waren                            von der Unkompliziertheit der Gedankengänge des                            Volkes überzeugt. Der von Goebbels und seinen Mitarbeitern                            erwartete Clou setzte jedoch nicht oder bloß teilweise                            bzw. nur in den Regionen ein, wo (Ost-)Juden einen hohen                            Prozentsatz der Bevölkerung ausmachten; außerdem                            dürfte der vorangegangene Film "Jud Süß"                            die arischen Volksgenossen vom Untermenschentum und                            der Verdorbenheit der jüdischen Bevölkerung                            "ausreichend" überzeugt haben, so dass                            kein Bedarf an weiteren solchen Darstellungen mehr gegeben                            zu sein schien. Insbesondere die Schächtszenen                            wurden vom Publikum als "widerlich und nervenaufreibend"                            empfunden. Einem Bericht des S(icherheits)D(ienstes)                            vom 20. Jänner 1941 zufolge, sollen Kinobesucher                            während der Vorführung des Filmes den Saal                            mit folgender Äußerung verlassen haben: "Wir                            haben ´Jud Süß` gesehen und haben nun                            genug von dem jüdischen Dreck."27 
 "Der ewige Jude" gelangte in der Folgezeit                            mangels entsprechender Publikumsresonanz kaum mehr zur                            Vorführung.28 Von jenem Zeitpunkt an rückte                            die antisemitische Filmpropaganda immer mehr in den                            Hintergrund, denn man bedurfte ihrer nicht länger                            als "Rechtfertigung" und "Begründung"                            für den planmäßigen Genozid an Millionen                            jüdischer Bürger. Dieser wurde vielmehr unter                            Ausschluss der Öffentlichkeit vollzogen.
1 Adolf Hitler, Mein Kampf, München                            1933, S526.
 2 Näheres zu den drei Kategorien, siehe Wolfgang                            Sedlic, Der Film als Führungsmittel im Dritten                            Reich. Die Strategie der NS-Filmpropaganda und ihr Einsatz                            in Wien 1938-1945 (unveröffentl. Dissertation an                            der Universität Wien 1988), S72-81.
 3 Stig Hornshoj-Moller, "Der ewige Jude".                            Quellenkritische Analyse eines antisemitischen Propagandafilms.                            Begleitpublikation zur Filmedition G 171 "Der ewige                            Jude", In: Beiträge zu zeitgeschichtlichen                            Filmquellen, Institut für den Wissenschaftlichen                            Film, GmbH Göttingen (Hg.), Bd. 2, (Göttingen                            1995), S30-31. Sieben renommierte Kameramänner                            - nämlich - Albert Endrejat, Anton Hafner, Robert                            Hartmann, Friedrich Carl Heere, Heinz Kluth, Erich Stoll                            und Hans Eberhard Winterfeld zählten zum Team des                            Films "Der ewige Jude". Stoll fungierte außerdem                            als Leiter des Teams, das die Aufnahmen der Exekutionen                            im Zuge des Attentates auf Hitler vom 20. Juli 1944                            filmte. S. Hornshoj-Moller, "Der ewige Jude”...;                            S191, ebda. 
 4 Stefan Mannes, Antisemitismus im nationalsozialistischen                            Propagandafilm: Jud Süß und Der ewige Jude,                            Köln 1999, S56.
 5 St. Mannes, Propagandafilm…; S59, ebda. Welche                            Bedeutung die Entstehung jenes Filmes für Goebbels                            und die von ihm betriebene Propaganda hatte, zeigen                            seine zahlreichen Tagebucheintragungen vom 17.10.1939                            bis 28.11.1940. Ralf Georg Reuth (Hg.), Joseph Goebbels                            Tagebücher, Bd. 3, 1935-1939, (München/Zürich                            1999).
 6 Hippler war seit 1927 NSDAP-Mitglied und als solches                            federführend im Nationalsozialistischen Deutschen                            Studentenbund ( NSDStB) in Berlin. 1933 avancierte er                            zum Kreisleiter von Berlin-Brandenburg, 5 Jahre später                            wurde er zum SS-Hauptsturmführer sowie zum SS-Obersturmbannführer                            ernannt. Nach seiner Promotion 1934 wurde Hippler Dozent                            an der Hochschule für Politik Berlin. Seit 1936                            agierte er im Propagandaministerium als Assistent Hans                            Weisemanns, des Leiters der Wochenschauherstellung,                            dessen Posten er anno 1939 übernahm. Als Stellvertreter                            des Ministers in künstlerischen Angelegenheiten                            war er für die Gestaltung der Dokumentarfilme "Feldzug                            in Polen" (1940) und "Sieg im Westen"                            (1940) verantwortlich. St. Mannes, Propagandafilm...;                            S54-55, ebda. Gegen Hippler wurden nach 1945 etliche                            Strafgerichtsverfahren eingeleitet; für seine SS-Mitgliedschaft                            erhielt er zwei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe                            von 5000 Mark, im Hinblick auf die "Judenverfolgung"                            wurde er schließlich freigesprochen. Vgl. Fritz                            Hippler, "Der ewige Jude". Anmerkungen zum                            Film – nicht nur in eigener Sache, In: Deutsche                            Annalen, o.O., 1991. Auch Veit Harlan, der Regisseur                            desselben Filmes konnte in zwei Prozessen anno 1949                            sowie anno 1950 wegen des Vorwurfs des Verbrechens gegen                            die Menschlichkeit nicht für schuldig befunden                            werden, da es der Anklage nicht gelungen war, die exakte                            Wirkung der von ihm gedrehten Filme auf die Zuschauer                            aufzuzeigen. Süddeutsche Zeitung Nr. 100 vom 2.5.1950.
 7 Taubert trat 1931 der NSDAP bei und betätigte                            sich als antisemitischer und -kommunistischer Agitator.                            Als solcher verfasste er Denkschriften und Konzepte                            für Filme, Reden u. dgl. und fungierte als Richter                            beim Volksgerichtshof. 1935 wurde Taubert Regierungsrat,                            1938 wurde er als Oberregierungsrat im Referat "Pro/2"                            zur Bekämpfung von Oppositionellen eingesetzt.                            Außerdem leitete er die Abteilung "Antikomintern"                            im Reichsministerium für Volksaufklärung und                            Propaganda. St. Mannes, Propagandafilm…; S55, ebda.                            
 8 S. Hornshoj-Moller, "Der ewige Jude”...;                            S25, ebda.
 9 Jener Film entstand im Sommer 1934 und stellte die                            jüdische und arabische Bevölkerung aus Palästina                            als physisch schwache und ökonomisch unterentwickelte                            Bevölkerung dar, während die Zionisten als                            junge, dynamische Menschen geschildert wurden. S. Hornshoj-Moller,                            "Der ewige Jude”...; S27-28, ebda.
 10 St. Mannes, Propagandafilm…; S63, ebda.
 11 Diese stammten aus dem Berliner Studio Svend Noldan.                            Noldan galt als Erfinder des Kriegsfilm-Landkartentricks                            und setzte die "Judenausbreitung" der Rattenausbreitung                            gleich. Rattenszenen stammten teilweise auch aus dem                            Film "Kampf den Ratten". S. Hornshoj-Moller,                            "Der ewige Jude”...; S30, ebda.
 12 S. Hornshoj-Moller, "Der ewige Jude"...;                            S5; S33, ebda. Daneben gab es noch eine internationale                            Fassung, in der auf einen Teil einer Hitler Rede verzichtet                            wurde. Ferner wurde von der Diffamierung Albert Einsteins,                            Richard Taubers und Charly Chaplins Abstand genommen,                            Begriffe wie "deutsch" und "nationalsozialistisch"                            ersetzte man durch "arisch". St. Mannes, Propagandafilm…;                            S62, ebda. Die französische Fassung lautete "Le                            Peril Juif", die niederländische "Der                            eewige Jood". Die Vichy-Regierung soll für                            Entfernung der Rattenszenen gesorgt haben. S. Hornshoj-Moller,                            "Der ewige Jude”...; S86, ebda.
 13 Der "staatspolitisch und künstlerisch besonders                            wertvolle" Film "Jud Süß"                            erlebte seine Premiere am 1. November 1940 im Apollo-Kino.                            W. Sedlic, Der Film als Führungsmittel...; S172,                            ebda.
 14 St. Mannes, Propagandafilm...; S68-69, ebda.
 15 St. Mannes, Propagandafilm...; S64-67, ebda. Anlehnungen                            an Begriffe aus der Biologie waren bereits in den 20er                            Jahren des 20. Jahrhunderts verbreitet. S. Hornshoj-Moller,                            "Der ewige Jude”...; S210, ebda.
 16 Im Detail war beispielsweise vom (jüdischen)                            Finanzberater und Freund des amerikanischen Präsidenten                            namens Bernhard Baruch oder von den Präsidentenberater                            Felix Frankfurter und Henry Morgenthau die Rede. Der                            New Yorker Bürgermeister Fiorello LaGuardia, der                            französische Ministerpräsident sowie der englische                            Kriegsminister Leslie Hore-Belisha gehörten ebenso                            zum Kreis der diffamierten Persönlichkeiten. Vgl.                            deren Kurzbiografien bei S. Hornshoj-Moller, "Der                            ewige Jude"...; S228-230, ebda. Palästina                            wurde dabei als politisches Zentrum des Judentums und                            New York als jüdisches Weltwirtschaftszentrum betrachtet.                            St. Mannes, Propagandafilm...; S93, ebda.
 17 Die Werke des österreichischen Künstlers                            Oskar Kokoschka (1886-1980) wurden beispielsweise als                            "entartete Kunst" bezeichnet. Kurzbiografien                            von Künstlern und kurze Beschreibungen deren Werke,                            die im Film gezeigt wurden, siehe S. Hornshoj-Moller,                            "Der ewige Jude"...; S251-255, ebda. Jene                            Werke seien "Fieberfantasien unheilbar kranker                            Hirne" und von "Fäulnis und Krankheit"                            umwittert, meinte man. Michelangelos Werke hingegen                            wurden trotz seiner italienischen Nationalität                            als "nordische" Kunst bezeichnet. S. Hornshoj-Moller,                            "Der ewige Jude”, S250, ebda. 
 18 Unter jener Karikatur war folgender Text zu lesen:                            "Jud Einstein, der Verfechter der stark umstrittenen                            ´Relativitätstheorie`, genoss das höchste                            Ansehen bei seinen Rassegenossen und betreibt heute                            noch eine verlogene Gräuelhetze gegen Adolf Hitler                            im Auslande." S. Hornshoj-Moller, "Der ewige                            Jude”...; S259, ebda. Bruno Thüring versuchte                            anno 1939, die Relativitätstheorie zu widerlegen.                            Vgl. Bruno Thüring, Albert Einsteins Umsturzversuch                            der Physik und seine inneren Möglichkeiten und                            Ursachen. In: Forschungen zur Judenfrage, Reichsinstitut                            für Geschichte des neuen Deutschland (Hg.), Bd.                            4, (o.O. 1939), 134-162. Kurzbiografien über die                            anderen im Film diffamierten Wissenschaftler, siehe                            S. Hornshoj-Moller, "Der ewige Jude"....;                            S256-260, ebda.
 19 Karl Marx, Ferdinand Lasalle, Rosa Luxemburg und                            Emma Goldmann fungierten als Zielscheiben der verbalen                            Attacken des Kommentators. St. Mannes, Propagandafilm...;                            S71-72, ebda.
 20 St. Mannes, Propagandafilm…; S79-80, ebda.
 21 S. Hornshoj-Moeller, "Der ewige Jude"...;                            S297-299, ebda.
 22 So hatte beispielsweise die Vorstellung von der Reinhaltung                            der Rasse(n) ihre Wurzeln im Mittelalter, als Kontakte                            sexueller Natur zwischen Juden und Nichtjuden teilweise                            untersagt waren. Vgl. außerdem den Roman, der                            als Vorläufer der Nürnberger Gesetze aus dem                            Jahre1935 betrachtet werden kann: Arthur Dinter, Die                            Sünde wider das Blut, 15. Auflage, Leipzig 1921.
 23 St. Mannes, Propagandafilm...; S88, ebda.
 24 Die Vorstellung von einer jüdischen Weltverschwörung                            hatte ihre Anfänge im Mittelalter, als Juden der                            Hostienschändung und Brunnenvergiftung beschuldigt                            wurden. Sie wurde in der Literatur des 19. Jahrhunderts                            weitergeführt, -entwickelt und propagiert. Vgl.                            Hermann Gösche und seinen Roman Biarriz oder Norman                            Cohn, Die Protokolle der Weisen von Zion. Der Mythos                            von der jüdischen Weltverschwörung, Köln                            1969. 
 25 In den nationalsozialistischen Filmen wurden vier                            Typen von Ariern geschaffen: der Führer, die arische                            Frau, das arische Volk sowie der minderwertige Arier.                            Dorothea Hollstein, Antisemitische Filmpropaganda. Die                            Darstellung des Juden im nationalsozialistischen Spielfilm,                            München 1971, S194.
 26 Die Funktion der Dokumentarfilme des Großdeutschen                            Reiches bestand darin, das Volk von der "göttlichen                            Mission" des Führers sowie von der Unbesiegbarkeit                            der Deutschen zu überzeugen und das Ausland einzuschüchtern.                            W. Sedlic, Der Film als Führungsmittel...; S79-80,                            ebda.
 27 S. Hornshoj-Moller, "Der ewige Jude”...;                            S37-38, ebda. Bericht des SD vom 20.1.1941. Vgl. W.                            Sedlic, Der Film als Führungsmittel...; Fußnote                            147, S175, ebda.
 28 W. Sedlic, Der Film als Führungsmittel...; S188,                            ebda.