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Masl Tov Adrien Brody zum fünfzigsten Geburtstag

Monika Kaczek

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Adrien Brody beim Filmfestival Cannes, 2014. Foto: Georges Biard. Quelle: wikimedia commons, gemeinfrei: https://en.wikipedia.org/wiki/Adrien_Brody#/media/File:Adrien_Brody_Cannes_2014.jpg, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

Adrien Nicholas Brody wurde am 14. April 1973 im New Yorker Stadtteil Queens geboren. 

Inhalt

Seine Mutter Sylvia Plachy ist eine bekannte Fotografin, die 1943 in Budapest als Tochter einer jüdischen Mutter und eines katholischen Aristokraten auf die Welt kam.1 Elliot Brody, sein Vater, ist ein pensionierter Geschichtsprofessor. Ab seinem zwölften Lebensjahr besuchte Adrien Brody die American Academy of Dramatic Arts in New York City; seinen Abschluss machte er an der High School for the Performing Arts in Los Angeles.

 

Seinen ersten schauspielerischen Erfolg erzielte Brody im Film Der schmale Grat (engl. The Thin Red Line, U.S.A. 1989, Regie: Terrence Malick), der während des Zweiten Weltkriegs spielt. Vier Jahre später wurde er von Roman Polański für die Titelrolle des polnischen Juden Władysław Szpilman im Drama Der Pianist (engl. The Pianist) besetzt. Das Drehbuch basiert auf der 1946 erschienenen Biografie des Pianisten Szpilman, Śmierć miasta (dt. Tod einer Stadt; 1998 neu aufgelegt als Mein wunderbares Überleben):

Der Musiker konnte aus einem Deportationszug fliehen und irrte halbverhungert durch eine menschenleere Stadt. In einer alten Villa fand er nicht nur ein Versteck, sondern auch ein Klavier, auf dem er zu spielen begann. Eines Tages entdeckte ihn der deutsche Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld, der ihn allerdings nicht verriet und ein Zeichen der Menschlichkeit in Zeiten der Barbarei setzte.2 

 

Für seine Darstellung in Der Pianist erhielt Adrien Brody 2003 den Oscar als Bester Hauptdarsteller und wurde im selben Jahr mit dem französischen Filmpreis César ausgezeichnet. In einem Interview mit dem deutschen Magazin Der Spiegel erzählte er: 

„Diese Rolle war eine Erfahrung im Schmerz. Einerseits war sie künstlich, andererseits habe ich das alles wirklich gespürt: Ich empfand Verlust, eine unglaubliche Traurigkeit bis hin zu physischen Qualen. Jetzt kann ich mich viel besser in das Leiden anderer Leute hineinversetzen. Und ich bin mir wieder bewusst, wie viel Glück ich habe, selbst davon verschont zu sein.“3

 

2004 kontaktierte Adrien Brody seinen Freund, den Regisseur M. Night Shyamalan, bezüglich dessen Filmprojekts The Village (dt. Das Dorf): 

„Mit seiner Zusage, eine skurrile Nebenfigur in dem Drama ‚The Village‘ darzustellen, verwirrte er seinen Freund, den Regisseur M. Night Shyamalan. Der hatte mit Brody über das Projekt gesprochen, doch die Hauptrolle schon fest vergeben. Als der Schauspieler anrief und sagte, er wolle den kleinen Part des Dorftrottels übernehmen, war der Regisseur perplex, denn das schien ihm nicht gerade dem Format eines Oscar-Gewinners angemessen. Doch Brody ist der Ruhm offenbar nicht zu Kopf gestiegen: ‚Das ist die Art von Rolle, die ich auch vor der Preisverleihung angenommen hätte.‘“4

 

Bald folgten weitere Rollen in Filmen wie King Kong (U.S.A./NZL 2005, Regie: Peter Jackson), Manhattan Nocturne – Tödliches Spiel (Manhattan Night, U.S.A. 2019, Regie: Brian DeCubellis) und See How They Run (U.S.A./GB 2022, Regie: Tom George). Es mögen noch viele weitere folgen.

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Adrien Brody, Toronto Film Festival, 2008. Foto: Gabbo T. Quelle: Brothers Bloom03, auf wikimedia commons, gemeinfrei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Brothers_Bloom03_(6991560454).jpg?uselang=de

Anmerkungen:

1 https://www.lndm.lt/sylvios-plachy-kada-bus-rytojus/?lang=en (23.02.2023)

2 Wilhelm Hosenfeld (1895 – 1952) rettete während der Shoah mindestens 30 polnische und jüdische BürgerInnen. Am 25. November 2008 wurde er von Yad Vashem posthum als Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet. (https://www.yadvashem.org/de/righteous/stories/hosenfeld.html; 23.03.2023)

3 https://www.spiegel.de/kultur/kino/interview-mit-oscar-gewinner-adrien-brody-das-hilft-dir-ein-richtiger-mann-zu-werden-a-241974.html; 25.03.2003 (23.02.2023)

4 https://www.spiegel.de/politik/adrien-brody-a-cd3711e0-0002-0001-0000-000031617179; 25.07.2004 (23.02.2023)