Beutegut der Nationalsozialisten
"Und nun ereignete es sich, daß in Salzburg, der wunderbarsten der Städte, in seltener Vereinigung der Wille eines Erzbischofs und die Kunst Max Reinhardts und Hofmannsthals sich fanden, um vor der Barockfassade des Doms ein Schauspiel aufzuführen, wie es die Welt noch nicht gesehen hatte.
Über fern plätschernden Brunnen, auf hohen gelbleuchtenden Terrassen traten die scharlachroten Herolde auf und verkündeten mit ihren goldschimmernden Trompeten den Anfang des Spiels."1 Voll Begeisterung ruft Helene von Nostitz, die Diplomatengattin und enge Freundin Hugo von Hofmannsthals, den Beginn jenes Schauspiels in Erinnerung, durch das Salzburg nach dem Ende des Ersten Weltkrieges bald in aller Munde sein sollte. Mit der Aufführung von Hofmannsthals Jedermann am Salzburger Domplatz im August 1920 begann der Siegeszug jenes Dramas, das der Theaterpublizist Andres Müry zu Recht als die bis heute zugkräftige "cash cow" der Salzburger Festspiele bezeichnete.2 Uneingeschränkter Regiestar und gleichzeitig Symbolfigur des gesamten Unternehmens sollte bis in das Jahr 1937 der Regisseur und Theaterbesitzer Max Reinhardt sein. Nach einer kurzen Schauspielkarriere gelangte der als Max Goldmann 1873 in Baden bei Wien geborene Sohn eines jüdischen Textilhändlers durch die künstlerische Leitung mehrerer Berliner Bühnen zu immensem Ruhm; am Ende des Ersten Weltkrieges zog es den gebürtigen Österreicher jedoch wieder in seine alte Heimat zurück, wo er seit Beginn des Jahrhunderts Freilichtfestspiele zu realisieren gedachte.
Bibliothek des Schlosses Leopoldskron
Noch in den Wirren des Weltkriegs erwarb Max Reinhardt in Salzburg das südlich der Stadt gelegene Rokokoschloss Leopoldskron und den dazugehörigen Meierhof.3 Diese bildeten den Grundstein für die gesellschaftlichen Empfänge und glanzvollen Soireen, die der Schlossbesitzer in der Zeit der Festspiele quasi als Rahmenprogramm ausrichten ließ und deren Spuren in so vielen Memoiren jener Zeit zu finden sind. Erneut sei Helene von Nostitz Zeugin jener glanzvollen Tage, wenn sie in ihren Erinnerungen vermerkt: "Ich entsinne mich noch eines Reinhardtschen Festes, zu dem mich Hofmannsthal mitgenommen hatte. Schöne Frauen, dunkel und blond, saßen auf breiten Sesseln um einen Tisch, bedeckt mit rosa Rosen, auf die ein matter Kerzenschein fiel. Die Regie, der diese Gruppierungen gehorchten, war fühlbar – und überzeugend. Denn nicht nur die Bühne, auch das Leben verlangt mitunter das Zusammenraffen von Spannung und Schönheit auf einem begrenzten Raum."4 Aristokraten aus aller Welt, Kirchenmänner und Politiker, Schauspieler-Innen und KünstlerkollegInnen, sie alle bat der hochgefeierte Regisseur in sein Schloss. Dabei kam es nicht selten vor, dass die Sonne sich bereits über den Salzburger Stadtbergen zu erheben begann, ehe die letzten Gäste Leopoldskron verließen. Der Schriftsteller Carl Zuckmayer führt in seiner Autobiographie aus, dass er in einer einzigen Nacht bei Max Reinhardt und dessen Frau Helene Thimig auf Schloss Leopoldskron den Inhalt seines wohl erfolgreichsten Stückes, "Der Hauptmann von Köpenick", extemporierte.5
Bevor Leopoldskron jedoch zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen Geschehens in der Zeit der Festspiele werden konnte, mussten sowohl Schloss und Meierhof als auch die weitläufige Parkanlage einer grundlegenden Renovierung und Instandsetzung unterzogen werden. Reinhardt investierte eine Unmenge an Zeit und vor allem Geld in die Herstellung eines perfekten Gesamtkunstwerkes nach neobarockem Vorbild. In den ersten Stock des Prunkbaues ließ er durch den Berliner Architekten Professor Alfred Breslauer und den Bühnenbildner Ernst Schütte eine prachtvolle Bibliothek einbauen, die bis heute das Herzstück des Schlosses bildet. Seiner Liebe zu kunstvollen Stichen verlieh er im eigens eingerichteten Kupferstichkabinett Ausdruck und sein Weltbürgertum manifestierte sich innenarchitektonisch in den originalgetreu eingerichteten Venezianischen und Chinesischen Zimmern. Den Park des Anwesens ließ der Festspielmacher mit Statuen aus dem niederösterreichischen Schloss Thürntal zu Leben erwachen; um seiner Theaterleidenschaft auch im intimen Kreis frönen zu können, errichtete er sein eigenes Gartentheater im hinteren Teil des Parks, von dem heute jedoch nur mehr die Grundfeste auszunehmen sind.
Schloss Leopoldskron und Weiher; im Bildhintergrund die Festung Hohensalzburg
Max Reinhardt war in Salzburg nie unangefochten, ganz im Gegenteil. Seit seinen ersten Auftritten in dieser Stadt attackierten ihn antisemitische Journalisten in lokalen Hetzblättern wie Der Eiserne Besen oder Volksruf. Ersteres platzierte am 30. Oktober 1925 folgende Polemik gegen Reinhardts Immobilienkäufe: "Da nun der semitische Egoismus und Machtdünkel keine Grenze kennt, will der jüdische Schloßherr von Leopoldskron noch den dortselbst vorhandenen Weiher in seinen Besitz bringen und diesen samt dem Schloß mit einer hohen Mauer umgeben, damit sich Juda und seine Trabanten eine unsichtbare Tummelstätte schaffen können."6 Immer wieder richteten sich diese Angriffe gegen Max Reinhardt als Schlossbesitzer, gegen den Juden Reinhardt, seinen katholisch-konservativen Lebensstil und gegen seine Festspieltätigkeit. Die Agitation gegen den Regisseur ging so weit, dass nach dem Verbot der Österreichischen Nationalsozialistischen Partei illegale Aktivisten am 6. Juni 1934 Böller in die Eingangshalle von Schloss Leopoldskron warfen und sowohl die Eingangstür als auch den Marmorboden in der Empfangshalle schwer beschädigten.7 Reinhardt sah die Katastrophe bereits kommen, als er an einem der letzten Abende in seinem Salzburger Schloss die berühmt gewordenen Worte weissagte: "Das Schönste an diesen Festspielsommern ist es, daß jeder der letzte sein kann." Und er fügte nach einer Pause hinzu: "Man spürt den Geschmack der Vergänglichkeit auf der Zunge."8
Nach seiner letzten Inszenierung auf österreichischem Boden, Franz Werfels In einer Nacht im Theater an der Josefstadt im Oktober 1937, reiste Max Reinhardt in die USA, um dort ein Filmprojekt mit Warner Bros. auszuverhandeln. Nur das Allernotwendigste nahm der Weltbürger auf diese Reise mit, nicht ahnend, dass er sein liebgewonnenes Salzburger Schloss und die darin versammelten Objekte nie wieder sehen würde. Auch Reinhardts Frau Helene Thimig, die ihm einige Wochen später nach Amerika folgte, verließ Salzburg mit leichtem Gepäck. Ein knappes halbes Jahr nach der Abreise des Ehepaares, im April 1938, waren die gesamten Besitzungen Max Reinhardts in Salzburg, Schloss Leopoldskron, der Meierhof, das Gasthaus am Weiher und der Weiher selbst bereits von der Gestapo Salzburg als "volks- und staatsfeindliches Vermögen" beschlagnahmt und zugunsten des Landes Österreich verbüchert. Aus der amerikanischen Presse und von Bekannten erfuhr der ehemals gefeierte Festspielmacher von diesem enormen Raub. Im Salzburger Kontext muss die "Arisierung" von Reinhardts Eigentum als die ideell und materiell bedeutendste "Liegenschaftsarisierung" aus privaten Händen bezeichnet werden.9 Der gesamte Besitz umfasste eine Fläche von ca. 50 Hektar, mehrere Pachtverträge, zwei kleinere Sparkonten und eine Unmenge an wertvollen Kunstobjekten. Erste Schätzgutachten nach dem "Anschluss" taxierten die Liegenschaften auf einen Wert von 700.000,- RM; ein Salzburger Sachverständiger gab 1942 jedoch alleine für die Einrichtungen im Schloss und im Meierhof die realistische Summe von 450.000,- RM an.10
Verständlich ist, dass sowohl lokale als auch über die Grenzen des Bundeslandes bzw. des späteren Reichsgaues Salzburg hinausgehende Profiteure Interesse an den geraubten Liegenschaften zeigten und dasselbe mit Vehemenz verfolgten. An erster Stelle ist hier der Salzburger Gauleiter Friedrich Rainer zu nennen, der alles daran setzte, die Reinhardtschen Güter für den Reichsgau zu sichern. Zunächst musste er allerdings der Prinzessin Stefanie von Hohenlohe weichen, die aufgrund bester Beziehungen zu Adolf Hitler und Hermann Göring im Juni 1938 erwirkte, dass ihr Schloss Leopoldskron überlassen wurde, um darin Festspielgäste aus dem befreundeten Ausland zu empfangen. Von Beginn an stand sie somit in Konkurrenz zu lokalen Funktionsträgern, die sich als wenig kooperationswillig erwiesen. Als die erhofften positiven Rückmeldungen von Besuchern in Leopoldskron ausblieben, Hohenlohes ausschweifender Lebensstil in Salzburg in den höchsten NS-Rängen breit diskutiert wurde, Gerüchte über mögliche jüdische Vorfahren in ihrer Familie nicht verstummen wollten und schlussendlich auch noch ihre sexuelle Beziehung zum verheirateten Adjutanten des Führers Fritz Wiedemann publik wurde, fiel die Prinzessin bei Hitler und Göring in Ungnade und verließ im Frühjahr 1939 überhastet Salzburg und das Großdeutsche Reich in Richtung England.
Sitzgruppe im Schlosspark
Ohne zu zögern griff nun der Salzburger Gauleiter Rainer auf die ehemals Reinhardtschen Liegenschaften zu. Schloss Leopoldskron gedachte er zu einer Heimstätte für lokale und reichsdeutsche Künstler in Salzburg zweckzuwidmen bzw. als Gästehaus des Reichsgaues Salzburg zu führen. Der 1939 bestellte Direktor der Hochschule Mozarteum und im März 1942 zum Generalmusikdirektor der Salzburger Festspiele ernannte Clemens Krauss, der stellvertretende Direktor des Mozarteums Eberhard Preussner, der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Bernhard Rust und nicht zuletzt Gauleiter Friedrich Rainer mögen als die bekanntesten Mieter im Schloss hier Erwähnung finden. Immer wieder kamen auch NS-Künstler für mehrtägige Aufenthalte in Leopoldskron – meist auf Einladung des Reichsgaues – zusammen, so etwa anlässlich des Zweiten Salzburger Künstlertreffens im August 1941. Unter den Gästen befanden sich die Schriftsteller Richard Billinger, Max Mell, Mirko Jelusich und Karl Heinrich Waggerl, sowie der aus Salzburg stammende Bildhauer Josef Thorak und seine Kollegen Switbert Lobisser und Olaf Gulbransson.11
Schloss Leopoldskron fungierte jedoch nicht nur als Wohnort und Gästehaus in der NS-Zeit, auch als exquisiten Veranstaltungsort verstanden die Salzburger Politiker das Anwesen im großdeutschen Kulturbetrieb zu platzieren. Bereits im Sommer 1939 ließ der Reichsinnenminister Wilhelm Frick anlässlich der Festspiele einen Kammermusikabend mit Werken von Brahms, Mozart und Schubert in Leopoldskron ausrichten. Die Salzburger Landeszeitung wusste am darauffolgenden Tag auf der Titelseite zu berichten: "Dem Empfang, für den die architektonisch und künstlerisch wunderschönen Säle und Gemächer den prachtvollen Rahmen boten, wohnten ebenso wie dem Kammermusikabend als Ehrengast der Königlich Ungarische Außenminister Graf Csaky bei, der bekanntlich seit einigen Tagen zu privatem Besuch bei Minister Dr. Frick weilt. In seiner Begleitung befand sich der Königlich Ungarische Gesandte Sztojay. Mit Reichsminister Dr. Seyß-Inquart, Staatsminister Dr. Meißner, Gauleiter Dr. Rainer und dem bayerischen Ministerpräsidenten Siebert mit ihren Damen waren zu der Veranstaltung zahlreiche Persönlichkeiten aus Staat, Partei, Wehrmacht, Wirtschaft und aus der Kunstwelt erschienen."12 Auch Fricks Ministerkollege Bernhard Rust nutzte das Salzburger Anwesen, um seine Gäste zur Festspielzeit mit kulturellen Genüssen zu erfreuen. Das Salzburger Collegium musicum führte 1942 Werke von Johann Sebastian Bach sowie italienische und deutsche Madrigale für den auf Einladung Rusts in Salzburg weilenden königlich-rumänischen Unterrichtsminister Prof. Jon Petrovici im Marmorsaal von Leopoldskron auf.
Blick von der Schlossterrasse auf das Untersbergmassiv
Neben Veranstaltungen von überregionaler Bedeutung und Gästen aus befreundeten Staaten fanden im Schloss mit Fortdauer des Krieges jedoch auch eigens für Angehörige des Reichsgaues Salzburg inszenierte Feiern statt. Anlässlich des Geburtstages des Führers am 20. April lud in den Jahren 1943 und 1944 der Nachfolger Friedrich Rainers als Salzburger Gauleiter, Gustav Adolf Scheel, Kriegsversehrte des Gaues zum Liederabend in das Schloss. Die sich für das Dritte Reich rapide verschlechternde Kriegslage bedingte einen Wandel im kulturellen Leben Salzburgs, sie führte weg von der nationalsozialistischen Hochkultur, die Salzburg neben Bayreuth als Festspielmetropole verankern sollte, hin zur Rückbesinnung auf die "Heimatkultur als Integration und letzte Zuflucht".13
Ohne nennenswerte Kampfhandlungen ging die Stadt an der Salzach im April 1945 in die Hände der amerikanischen Befreier über. Schloss und Meierhof in Leopoldskron wurden von der US-Armee unverzüglich als Wohnquartier für höhere Offiziere und deren Familien requiriert. Im Juni 1947 übergab die amerikanische Militärregierung in Salzburg die Reinhardtschen Liegenschaften in die Verwaltung der österreichischen Bundesregierung, die ihrerseits die Salzburger Landesregierung mit der Verwaltertätigkeit betraute. Durch diesen Schritt war die gesetzliche Grundlage für die Einbringung eines Rückstellungsantrags nach dem Ersten Rückstellungsgesetz vom 26. Juli 1946 erfüllt.14 Da der emigrierte Besitzer Max Reinhardt jedoch bereits 1943 in New York verstorben war, musste zunächst seine Frau Helene Thimig in Österreich als Nachlassverwalterin anerkannt werden, ehe sie im August 1947 den Restitutionsantrag an die zuständige Finanzlandesdirektion Salzburg stellen konnte.
Mit dem Bescheid der Finanzlandesdirektion vom 4. September 1950 wurden sämtliche Liegenschaften, die die Gestapo Max Reinhardt im April 1938 geraubt hatte und die für den Reichsgau Salzburg verbüchert waren, an die Erben des Regisseurs rückgestellt. Die Hälfte des Besitzes vermachte Reinhardt in seinem Testament seiner zweiten Ehefrau Helene Thimig, je ein Viertel seines Eigentums ging an die beiden Söhne aus erster Ehe, Wolfgang und Gottfried Reinhardt.15 Die überdurchschnittlich lange Verfahrensdauer der Rückstellung (37 Monate!) muss zum einen auf die Komplexität des Falles und den weiten Kreis der Akteure, zum anderen auf die mehrmaligen Einsprüche der Finanzprokuratur gegen Entscheidungen der Finanzlandesdirektion Salzburg zurückgeführt werden.16 Wenngleich zwei bedeutende Hypothekarforderungen Helene Thimigs an den Liegenschaften ihres Mannes, die "arisierten" Konten des Ehepaares, die Pachteinnahmen vom April 1938 bis zum Mai 1945 und mehrere Mobilien nicht mehr rückgestellt wurden bzw. nicht mehr rückgestellt werden konnten, so ist im "Arisierungsfall" Leopoldskron doch von einer rückstellungsfreundlichen Haltung der österreichischen Behörden auszugehen.17
Bereits seit dem Sommer 1947 veranstaltete auf Einladung Helene Thimigs das "Salzburg Seminar in American Civilisation", eine der Universität Harvard nahe stehende US-amerikanische Bildungseinrichtung, seine Summer Sessions in den Räumlichkeiten von Schloss Leopoldskron. Die Idee für diese wissenschaftlich-kulturelle Völkerverständigung stammte von dem Harvard-Absolventen Clemens Heller, "Sohn von Hugo Heller, des wohlhabenden Wiener Verlegers, der als erster die Arbeiten Sigmund Freuds herausgegeben hatte und ein oftmaliger Gast Max Reinhardts auf Schloss Leopoldskron während der 1920er und 1930er war", so der derzeitige Direktor des Seminars, Timothy Ryback, zur Geschichte seines Hauses.18 Mit dem Kauf des Schlosses und des Meierhofes im Jahr 1959 festigte das Salzburg Seminar, nunmehr umbenannt in "Salzburg Seminar in American Studies", seine Stellung als Forum des Austausches zwischen Politik, Kultur, Kunst und Wissenschaft und führt somit bis heute die Tradition Max Reinhardts von Leopoldskron als internationalem Treffpunkt und Ort der Kommunikation fort.
Leda mit dem Schwan - Statue im Schlosspark
1 Nostitz, Helene von: Aus dem alten Europa. Menschen und Städte. Herausgegeben von Oswalt von Nostitz. Insel Verlag. Frankfurt am Main / Leipzig 1993, S. 210.
2 Müry, Andres: Jedermann darf nicht sterben. Geschichte eines Salzburger Kults 1920 – 2001ff. Verlag Anton Pustet. Salzburg / München 2001, S. 10.
3 Neben dem Schloss und dem Meierhof erstand Reinhardt zwischen 1918 und 1929 darüber hinaus mehrere Wald- und Wiesengrundstücke, das Gasthaus am Leopoldskroner Weiher sowie einen Großteil des Weihers selbst.
4 Nostitz (wie Anm. 1), S. 224.
5 Zuckmayer, Carl: Als wär’s ein Stück von mir. Horen der Freundschaft. S. Fischer Verlag. Frankfurt am Main 19837, S. 430 f.
6 Der Eiserne Besen, 30.10.1925, zitiert nach: Waitzbauer, Harald: "San die Juden scho’ furt?". Salzburg, die Festspiele und das jüdische Publikum. In: Kriechbaumer, Robert (Hg.): Der Geschmack der Vergänglichkeit. Jüdische Sommerfrische in Salzburg. [Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek Salzburg, Bd. 14] Böhlau Verlag. Wien / Köln / Weimar 2002, S. 249 – 258, hier S. 255.
7 Waitzbauer (wie Anm. 6), S. 257 f.; Thimig-Reinhardt, Helene: Wie Max Reinhardt lebte. …eine Handbreit über dem Boden. Fischer Taschenbuch Verlag. Frankfurt am Main 1975, S. 194.
8 Zuckmayr (wie Anm. 5), S. 64.
9 Vgl. Lichtblau, Albert: "Arisierungen", beschlagnahmte Vermögen, Rückstellungen und Entschädigungen: in Salzburg [Clemens Jabloner u.a. (Hg.): Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission. Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich, Bd. 17/2] Oldenburg Verlag. Wien / München 2004, S. 77 – 130.
10 Zur "Arisierung" vgl. Hofinger, Johannes: Max Reinhardt – Schloss Leopoldskron – der Nationalsozialismus. Zwischen "Arisierung" und Restitution. Dipl.-Arb. Slzbg. 2004, S. 58 – 87.
11 Fuhrich, Edda / Prossnitz, Gisela: Die Salzburger Festspiele. Bd. 1: 1920 – 1945. Residenz Verlag. Salzburg / Wien 1990, S. 278.
12 Salzburger Landeszeitung, 18.8.1939.
13 Vgl. Hanisch, Ernst: Gau der guten Nerven. Die nationalsozialistische Herrschaft in Salzburg 1938 – 1945. Verlag Anton Pustet. Salzburg / München 1997, S. 162–164; Kerschbaumer, Gert: Faszination Drittes Reich. Kunst und Alltag der Kulturmetropole Salzburg. Otto Müller Verlag. Salzburg o.J., S. 230 – 247.
14 Das Erste Rückstellungsgesetz behandelte in der Zeit des Nationalsozialismus beschlagnahmte Liegenschaften, die zum Zeitpunkt der Antragstellung in Verwaltung des Bundes oder der Bundesländer standen. Vgl. BGBl 156/1946: Bundesgesetz vom 26. Juli. 1946 über die Rückstellung entzogener Vermögen, die sich in Verwaltung des Bundes oder der Bundesländer befinden (Erstes Rückstellungsgesetz).
15 Zwischen den Erben entbrannte ein veritabler Rechtsstreit, der sich anhand des Nachlasses Helene Thimigs bzw. Max Reinhardts in der Handschriftensammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek minutiös nachzeichnen lässt.
16 Zum Restitutionsverfahren für Schloss Leopoldskron vgl. Hofinger (wie Anm. 10), S. 122 – 133.
17 Dies ist im Gegensatz zu vielen Fällen des Dritten Rückstellungsgesetzes (BGBl 54/1947: Bundesgesetz vom 6. Februar 1947 über die Nichtigkeit von Vermögensentziehungen) zu sehen, in denen das begangene Unrecht verlängert wurde, da von "Ariseuren" geraubte Besitzungen nicht an die rechtmäßigen Eigentümer restituiert wurden. Vgl. Lichtblau (wie Anm. 9), S. 147 – 151.
18 "… son of Hugo Heller, the prosperous Viennese publisher who had first published the works of Sigmund Freud and had been a frequent guest of Reinhardt at Schloss Leopoldskron during the 1920s and 1930s.” Vgl. Ryback, Timothy W.: The Salzburg Seminar – A Community of Fellows. www.salzburgsemiar.org (Download 25.08.2004).
320 Milliarden Dollar:
Geraubtes jüdisches Eigentum
In der Studie wird festgestellt, dass in der Nazizeit etwa 9 Millionen Juden ihr Eigentum verloren hätten. Allein das geraubte Gold wird mit 2 Milliarden Dollar beziffert...