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Gerd Baumgartner (Hg.): Walther Rode. Leben und Werk. Wien: Löcker 2007. 417 Seiten, Euro 34,80.- ISBN 978-3-85409-447-0 Der Wiener Rechtsanwalt und Schriftsteller Walther Rode war einer der engagiertesten Kämpfer gegen die Missstände der Justiz. Rode stammte aus Czernowitz, wie sein Vater Leon Rosenzweig, ein bekannter Großhändler, Bankier, Gemeinderat und Reichstagsabgeordneter. Sein Vater, der 1914 starb, veröffentlichte 1883 anonym "Wir Juden. Betrachtungen und Vorschläge", in dem er für eine völlige Assimilation eintrat. Sein Sohn Walther folgte diesem Programm und trat zum Katholizismus über. Walther Rode publizierte unter anderen in den Zeitungen und Zeitschriften "Der Tag", "Neue Freie Presse", "Der Morgen", "Die Stunde" und "Der Friede". 1919 verfasste er zusammen mit Leo Perutz eine Schrift gegen das Wüten der Feldgerichte im Ersten Weltkrieg. 1931 veröffentlichte er das vielgelesene Buch "Knöpfe und Vögel. Lesebuch für Angeklagte", das 1937 verboten wurde und 2000 neu herauskam. 1928 übersiedelte Rode in die Schweiz, wo er seine Tätigkeit als politischer Publizist fortsetzte und 1934 starb. Die Neuentdeckung Walther Rodes ist den jahrelangen, gründlichen Recherchen des Wiener Rechtsanwalts Gerd Baumgartner zu verdanken. Er hat neben einer dreibändigen Werkausgabe seiner Schriften im Löcker Verlag auch eine Biographie über Rode vorgelegt. Das Buch ist zugleich eine überaus lesenswerte und informative Studie zur Politik, Justiz und Pressegeschichte der Ersten Republik.