Petra S.Fiero: Zwischen Enthüllen und Verstecken. Eine Analyse von Barbara Honigmanns Prosawerk. Tübingen: Niemeyer Verlag 2008. 219 Seiten, Euro 62,00.- ISBN 978-3-484-65169-2 Die aus der DDR stammende Theaterwissenschafterin, Dramaturgin und heutige Schriftstellerin Barbara Honigmann, die seit 1984 in Strassburg lebt, hat in zahlreichen preisgekrönten Büchern die Geschichte ihrer Eltern und ihres eigenen Lebens beschrieben. Ihr Vater, der Journalist Georg Honigmann, kehrte aus dem englischen Exil nach Ostberlin zurück, wo er Chefredakteur der "Berliner Zeitung" wurde. Ihre Mutter, die Wienerin Lizzy Kohlmann, war unter anderem mit dem sowjetischen Spion Kim Philby verheiratet und lebte in ihren letzten Jahren in ihrer Geburtsstadt. Die amerikanische Literaturwissenschafterin Petra S. Fiero legte nun eine gediegene Analyse des Werkes vor, das sie in einer Poetologie der Erinnerung verdichtet sieht, und kontextualisiert Barbara Honigmanns Werk innerhalb der jungen jüdischen Literatur. Sie arbeitet auch seine Ausnahmestellung heraus, denn im Gegensatz zu den anderen jungen jüdischen Autoren und Autorinnen Maxim Biller, Esther Dischereit, Gila Lustiger oder Rafael Seligmann, setzt sich Honigmann als religiöse Jüdin in ihrer Literatur und in ihrem Leben auch mit den religiösen Dimensionen des Judentums auseinander.
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